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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Stadträte zeigten sich ziemlich überrascht und wollen beim Denkmalamt auf ein Mitspracherecht pochen

Bei einer Bemusterung für die neue Farbgebung des Kulturzentrums Prediger reagierten gestern die Mitglieder des Bau– und Umweltausschusses des Gemeinderats alarmiert und drängen nun auf ein Mitspracherecht.

Donnerstag, 17. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die Außenfassade des sanierten Kirchenanbaus wird demnächst neu gestrichen, alsbald soll auch das Konventgebäude des ehemaligen Dominikanerklosters einheitlich zum Kirchenschiff renoviert werden. Das Landesdenkmalamt hat hierzu der Stadtverwaltung eine Farbgebung mehr oder weniger vorgeschrieben. Stadträtin Dr. Eva-​Maria Hack (FWF) brachte erschrocken zum Ausdruck, was viele andere der Betrachter des Fassadenmusters auch dachten. „Der Prediger steht ja dann als weißer Klotz da wie eine Klinik!“ Andere Bürgervertreter äußerten sich ähnlich überrascht. Max Fuchs (SPD) meinte gar, Kulturbürgermeister Dr. Joachim Bläse bei der Besichtigung so verstanden zu haben, dass da alles schon von Denkmalamt und Verwaltung entschieden sei und „wir nichts mehr zu melden haben“. Lothar Dombrowski (FW/​FDP) forderte die Verantwortlichen der Denkmalbehörde dazu auf, in den Gemeinderat zu kommen, damit wir das auch verstehen können“.
Die Denkmalexperten wollen offenbar von der bisherigen Farbgebung mit ihren reichen Ornamenten komplett abweichen und den gesamten Prediger homogen in einem matten Weiß erstrahlen lassen. Baubürgermeister Julius Mihm erklärte das Ansinnen: Das bisherige Außendesign resultiere aus „kreativen Farbideen“ der 70er-​Jahre des letzten Jahrhunderts und entspreche nicht dem Original. Außerdem wolle das Denkmalamt ein herausragendes Aussehen des Klosterkomplexes erreichen. Auch auf historischen Darstellungen erscheine der Prediger tatsächlich in einem barocken Weiß. „Also, das kann wirklich nicht sein, dass eine solche wichtige Entscheidung völlig an uns vorbei gehen soll“, beharrte auch CDU-​Sprecher Celestino Piazza auf Beratung und Beschlussfassung im Gemeinderat.

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