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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ehrensache schönes Gmünd: Vorbildliche Stadtbild-​Bemühungen werden zukünftig mit einem Ehrenbanner ausgezeichnet

Unter der Parole „Ehrensache Gmünd – Gut gestaltet!“ haben OB Richard Arnold und Baubürgermeister Julius Mihm eine neue Kampagne gestartet. Das erste Ehrenbanner für vorbildliche Bemühungen um ein vitales und schönes Stadtbild erhielten Katharina und Dr. Wendelin Eberhard.

Samstag, 19. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 58 Sekunden Lesedauer

Von Heino Schütte

SCHWÄBISCH GMÜND

Der unvergessene Dr. Fritz Eberhard, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre, hat in der Gmünder Innenstadt viele Spuren seiner Liebe zur Heimat und Kultur hinterlassen. So war er beispielsweise der Motor für Erhalt der Ott-​Pauserschen Silberwarenmanufaktur und deren Umwandlung in ein weit und breit einmaliges Fabrikmuseum. Er nahm sich in den 70er-​Jahren auch dem völlig verwahrlosten und von zwei Bränden heimgesuchten Bantelschen Anwesen Hintere Schmiedgasse 43/​45 an, das er mit in der Honiggasse gelegenen Gebäudeteilen in ein Altstadtjuwel verwandelte. Dieses Erbe war nun in den letzten Jahren für Sohn Wendelin Eberhard und dessen Frau Katharina eine edle Verpflichtung: Mit weiteren Renovierungs– und Baumaßnahmen in Zusammenarbeit mit Architekt Stefan Zechmeister, mit Stadtverwaltung und Denkmalamt gelang nicht nur die Einrichtung einer hochmodernen Fachzahnarztpraxis für Kieferorthopädie, sondern die Bewahrung eines charmanten Baudenkmals. Dieses historische Anwesen diente etwa ab 1500 – gleich hinter dem damals neuen, äußeren Stadtmauerring gelegen – als Wohnplatz mit Schmiedewerkstatt und Stallungen. Das Ehepaar geht jetzt sogar noch einen Schritt weiter, und möchte insbesondere den idyllischen Hof „kontrolliert der Öffentlichkeit“ zugänglich machen. Katharina Eberhard kündigte für Freitag/​Samstag, 8./9. April, einen Ostermarkt an. Und durch die Vermietung der Wohnungen, so gab sie weiter zu verstehen, habe in diesem historischen Gebäudekomplex auch gezielt ein „jugendliches Image“ Einzug gehalten. Angesichts dieses vorbildlichen Engagements um Pflege und Vitalisierung der Altstadt kamen OB Richard Arnold, Baubürgermeister Julius Mihm und Stadtbild-​Architektin Irene Pauser bei ihrem gestrigen Rundgang aus dem Staunen nicht mehr heraus – und ins Schwärmen: „Ich und Bürgermeister Julius Mihm sind jetzt wild entschlossen, dass solche Beispiele Schule machen“, spornte OB Arnold mit Fingerzeig auf Stadtjubiläum und Landesgartenschau zu dieser Kampagne an. In der Innenstadt gebe es eine tolle Bausubstanz. Es sei nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Willens und eines guten Miteinanders zwischen Stadtverwaltung und Gebäudebesitzern, daraus was zu machen. „Gmünd zur Ehrensache machen und diese Schätze heben“, forderte Arnold zur Nachahmung auf. Baubürgermeister Julius Mihm beschrieb dazu neues Rollenverständnis für das er sich einsetze: Denkmalschutz nicht als Bremser und Verweigerer, sondern fortan als Förderer und Helfer. „Und dazu braucht es Beispiele wie hier!“ Die Eberhards bestätigten in diesem Zusammenhang ein sehr gutes Miteinander mit den zuständigen Ämtern der Stadtverwaltung. Gemeinsam ließ man dann das Ehrenbanner an der vorderen Gebäudefront flattern. In den Schmiedgassen, so gaben OB und Bürgermeister zu verstehen, warten sowohl bauliche als auch soziale Herausforderungen. Die Sanierung der fast schon einsturzgefährdeten Alten Schmiede im Zusammenhang mit dem Erwerb des historischen Stadtbauernhofs mit Waschhäusle an der Stadtmauer steht im besonderen Blickpunkt. Ebenso die bürgerschaftliche Initiative für Wiederaufbau eines Teilstücks der Stadtmauer.

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