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Wissenschaftlicher Blick auf den Islam: „Aktionsgruppe Zukunft“ hatte zur Veranstaltungsreihe mit Dr. Friedrich Fiederlein ins Pfersbacher Dorfhaus eingeladen

Zur einer Veranstaltungsreihe unter der Überschrift „Zukunft Deutschland“ mit besonderem Blick auf den Islam hatte eine Aktionsgruppe aus dem Gmünder Raum ins Dorfhaus nach Pfersbach eingeladen. Als Referent stand Dr. Friedrich Fiederlein am Rednerpult

Samstag, 19. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 43 Sekunden Lesedauer


MUTLANGEN-​PFERSBACH. Mit aufwändig gestalteten Flugblättern hatte die „Aktionsgruppe Zukunft“ (zu der sich Wilhelm Englert, Dr. Inge Farago, Adelheid Kuhnert, Dr. Herbert Lakner, Hermann Müller, Ursula Schmidt und Ottmar Zieher offiziell bekennen) für diese Veranstaltungsreihe geworben. Der erste Abend zum Thema „Der Islam ist in Deutschland angekommen“ fand am Freitag im vollbesetzten Saal statt; ein zweiter Abend hat den Titel „Identitätswahrung in der Demokratie — was tun?“ und ist auf den 31. März terminiert.
Das als Titel für den Abend gewählte Zitat, das der Bundespräsident ausgerechnet am „Tag der deutschen Einheit“ sagte, hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht; ebenso die exakt gegenteilig interpretierte Aussage von Innenminister Friedrich, dass die Leitkultur in Deutschland christlich-​jüdisch-​abendländisch und nicht muslimisch geprägt sei. Bezugnehmend auf diese beiden kontroversen Aussagen betonte der Moderator der Veranstaltungsreihe, Dr. Herbert Lakner, dass man dieses brisante Thema mit Anstand, Würde und Niveau angehen wolle. „Wir wollen Dinge ansprechen, die vielen Sorgen machen; aber wir wollen uns auch nicht in eine bestimmte Ecke drängen lassen.“ Um die Neutralität zu wahren, habe man auch bewusst darauf verzichtet, bei dieser Veranstaltungsreihe die christlichen Kirchen mit ins Boot zu holen.
Referent Dr. Fiederlein — 40 Jahre lang als Dozent an der PH tätig — gab seinem Vorredner völlig recht in der Einschätzung, dass man in einer Demokratie über alles offen reden könne, sofern man dabei zwei Grundregeln berücksichtige: Die Sachlichkeit und die Achtung vor jedem Menschen, unabhängig von dessen Herkunft, Hautfarbe, Religion etc.
Wer nun erwartet hatte, dass der Referent zu einer Generalabrechnung ansetzen und über den Islam wettern würde, musste zur Kenntnis nehmen, dass dessen Vortrag aus einer historischen und religionsgeschichtlichen Betrachtung (aus dem Blickwinkel des Wissenschaftlers) bestand. Sehr detailliert beleuchtete Dr. Fiderlein, wie sich Mohammeds Lehre aus kleinsten Anfängen heraus erst dann über ganz Nordafrika und bis in die asiatischen Steppen ausbreitete, als zum Wort auch das Schwert kam. Denn im Gegensatz zu den antiken Volksreligionen, die keinen Missionstätigkeit kannten, sei der Islam als monotheistische Religion wie das Christentum bestrebt, die Lehre vom einzigen Gott zu verbreiten. Allerdings sei bei den Turkvölkern in der asiatischen Steppe noch ein extremer Imperialismus im Denken und Handeln hinzu gekommen, der die Expansion gefördert habe. Ein weiterer Unterschied sei, dass im Islam die kriegerische Komponente junge Männer mehr begeistere, als die mütterlich-​weiche Prägung des Christentums.

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