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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Musikwerkstatt“, neue Wege in der Förderung des Chorgesangs und großer Talente sowie ausgewählte kleinere Projekte

Die Erika-​Künzel-​Stiftung gab gestern bekannt, wie das Vermögen der Namensgeberin zum Wohle der Gmünder Jugend und Musik genutzt wird.

Mittwoch, 23. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Wesentliche Aufgaben sind die musikalische Frühförderung, die Stärkung der Chöre, die Begabtenförderung und die Initiierung von Musikschulprojekten.
Jedes Kind muss die Möglichkeit erhalten, selbst aktiv zu musizieren. Als Fortführung des Angebots „Musikschule im Kindergarten“, das durch das von der Gmünder Musikschule mitentwickelte Landesförderprogramm „Singen-​Bewegen-​Sprechen“ ermöglicht wird, kann Gmünd dank Erika Künzels Vermögen ein in dieser Form einzigartiges Angebot für Kinder der ersten Klasse anbieten. OB Arnold und Bürgermeister Joachim Bläse als Vorsitzende der Stiftung sowie der Geschäftsführer, Musikschulleiter Joachim Gramm, sprachen von einer Vorreiterrolle der Stadt. Sieben Grundschulen wurden dafür ausgewählt, insbesondere in Teilen der Stadt, in denen die bestmögliche Förderung der Kinder nicht selbstverständlich ist. Während des Regelunterrichts wird für alle Erstklässler in diesen Schulen elementare Musikpädagogik möglich gemacht — ein wichtiger Baustein zur Integration. Des Weiteren haben die Musikschule und der Stadtverband Musik und Gesang das „Erika-​Künzel-​Diplom“ entwickelt. Fünf Kinder– und Jugendchöre können junge Sängerinnen und Sänger zur Stimmbildung anmelden und so ihren Chor und langfristig die gesamte Chorlandschaft der Stadt stärken — unter anderem soll dieses Konzept den Formationen helfen, Nachwuchs zu gewinnen und für die Musik zu begeistern.
Bislang nicht leistbar war die Spitzenförderung: Jährlich fünf junge Ausnahmetalente, die sich vor einer Jury behaupten müssen, erhalten ein Erika-​Künzel-​Stipendium. Unterstützt wird auch das Klassenmusizieren — ein Satz Blasinstrumente für eine Bläserklasse wurde bereits erworben. Weiter geplant sind zeitlich begrenzte Projekte, wie etwa der jüngst abgeschlossene Bandkurs in der Rauchbeinschule für Schüler ohne Vorkenntnisse — ihr Rap war der Hit und die Jungs die Helden der Schule. Auf diese Weise, so Gramm, erreiche man Jugendliche, die ansonsten unerreichbar wären.
Insgesamt 50 000 Euro werden jedes Jahr ausgeschüttet, darüber hinaus auch „Ausnahmeprojekte“ im Sinne der Stifterin gefördert. OB Arnold könnte sich mit Blick aufs Stadtjubiläum 2012 und den von Erika Künzel im Jahr 1977 organisierten Stauferritt ein Projekt vorstellen, das das Erlernen mittelalterlicher Instrumente ermöglicht: „Die Kompetenz haben wir in Gmünd; sie wurde nur noch nicht zum Klingen gebracht.“
Dass die Musikschule einmal Erbin eines so großen Vermögens wird, konnte niemand voraussehen. 2008 verstarb Erika Künzel, die schon zu Lebzeiten die Kultur in Schwäbisch Gmünd großzügig unterstützt hat. Sie bestimmte ihr beträchtliches Erbe „für die Zwecke der Städtischen Musikschule“. Dieses Vermögen wurde in die „Erika-​Künzel-​Stiftung“ eingebracht. Ihr zu Ehren wurde der Platz vor dem Schwörhaus, Sitz der Musikschule, zum Erika-​Künzel-​Platz gemacht. Dieser Platz wird am morgigen Donnerstag um 17 Uhr eingeweiht.

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