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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vortrag über Orchideen, Zimmerpflanzen und mediterrane Pflanzen beim OGV Bargau

Dieser Tage veranstaltete der Obst– und Gartenbauverein einen Vortrag über Orchideen, Zimmerpflanzen und mediterrane Pflanzen — über Gewächse, die den Menschen in nördlicheren Gefilden nichts als Freude bringen.

Samstag, 26. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Georg Kurz konnte in der Harmonie in Bargau über 30 Personen willkommen heißen. Sein besonderer Gruß galt Martin Kelbaß, ein Spezialist für Orchideenzucht, der diesen Vortrag leitete. Die Orchideen ist die größte Pflanzenfamilie mit über 33 000 Sorten, davon in Deutschland ca. 60. Sie wachsen in den Tropen und im subtropischen Klima und sind Fels oder Baumbewohner. Als blühende Pflanze ist für sie die Sonne sehr wichtig. Im Unterschied zu anderen Pflanzen haben Orchideen keine feine Wurzeln, sondern nur dicke, ideal für die Wasserspeicherung. Wichtig ist deshalb bei der Pflege, das die Wurzeln nicht im Wasser stehen und nicht in dichten Behälter (Übertopf).
Orchideen werden in lockerer Baumrinde gepflanzt, am besten in der Spüle kräftig gegossen und wenn das überschüssige Wasser abgelaufen ist, an das Ost– oder Westfenster gestellt. Die Orchidee sollte auch mal austrocknen, denn sie kann längere Zeit auch ohne Wasser auskommen. Die Blätter einer Orchidee sind sehr stabil und mit einer Wachsschicht überzogen, sie hat damit sehr wenig Verdunstung. Beim Düngen ist darauf zu achten, dass sie wenig Nährstoffe braucht, eine Düngung mit organischem Dünger nur von März bis September und nur etwa die Hälfte wie bei anderen Zimmerpflanzen.
Das Interessante an der Orchideenblüte ist, dass sie nur durch Insekten, die durch Farben oder Duft angelockt werden, eine Bestäubung erfolgt. In acht bis zwölf Monaten bildet sich eine Samenkapsel, die nach ihrem Aufgehen bis zu zwei Millionen Keimlinge freigibt. Nur wenn diese Keimlinge auf einen bestimmten Pilz fallen, wachsen Orchideen. Deshalb ist die Nachzucht sehr schwierig und aufwendig. Dies geschieht in der heutigen Zucht auf einem sterilen Nährmedium. Es vergehen dann vier Jahre, bis die Orchidee blüht und in den Verkauf kommt. Die Blüten haben eine Größe von zwei Millimeter bis 30 Zentimeter; der Standort sollte sehr hell sein, aber keine pralle Südsonne aufweisen. Bei immer gleicher Zimmertemperatur bildet die Orchidee mit der Zeit keine Blüten mehr, deshalb sollte man sie nach dem Abblühen für ca. sechs Wochen kühl und hell stellen. Beim Umtopfen alle drei bis 4 vier ist zu beachten, dass faule oder alte Wurzeln abgeschnitten werden, der Topf nicht zu groß ist und viel Luft an die Wurzeln kommt. Normalerweise reicht einmal gießen pro Woche, in den Heizperioden kann ein weiteres Mal erforderlich sein. Anhand von einigen mitgebrachten Orchideen zeigte Kelbaß die Artenvielfalt und den Aufbau der Pflanze und mancher Zuhörer staunte, dass dies eine Orchidee ist.
Bei den Zimmerpflanzen ist zu beachten, dass Pflanzen mit kleinen Blättern viel Licht brauchen. Farne haben einen großen Wasserbedarf, tägliches Gießen kann die Folge sein. Dickblättrige Pflanzen haben kaum Schädlinge, großblätterige gerne Spinnmilben. In der Nähe von einer Heizung treten oft Schädlinge auf. Alle Ficuspflanzen sind gute Zimmerpflanzen, dagegen sind Palmen nicht ideal. Der Ficus benjamini wiederum verliert seine Blätter, wenn er auch nur einen Tag trocken steht.
Nach vielen Fragen von den Zuhörern bedankte sich Georg Kurz mit einem kleinen Präsent und unter Beifall bei Martin Kelbaß für seinen hochinteressanten und kurzweiligem Vortrag — der erwartungsgemäß Lust gemacht hatte auf die blühenden, grünenden Zimmergenossen.

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