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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Mick Baumeister, Brigitte Fülle und Aron Werner mit den Weppers, Dunja Rajter und Max Volkert Martens vor der Kamera

Mick Baumeisters Filmmusik ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Filmgeschäft. Jetzt ist der Gmünder Komponist und Pianist nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen — er spielt einen Musiker.

Dienstag, 29. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Am Donnerstag Abend um 20.15 Uhr zeigt die ARD die jüngste Folge der Krimi-​Reihe „Mord in bester Gesellschaft“. Wie seit Beginn der Serie vor rund fünf Jahren ist die Filmmusik Mick Baumeister zu verdanken. Dieses Mal mal jedoch werden er sowie Musiker, mit denen er gerne arbeitet, auch vor der Kamera gebraucht; Baumeister ist am Klavier zu sehen, Brigitte Fülle mit dem Saxophon. Der Dritte im Bunde, Aron Werner, ebenfalls ein Gmünder, ist mit dem Schlagzeug dabei.
„Das Ende vom Lied“, die achte Folge der Reihe um Psychiater Wendelin Winter (Fritz Wepper) und seine Tochter Alexandra (Sophie Wepper), hat’s in sich. Vater und Tochter lernen das Musikgeschäft von einer ganz anderen Seite kennen — oder besser den alternden Schlagerstar Ronny (Max Volkert Martens) und seine Frauengeschichten. Mit dabei sind unter anderem Dunja Rajter und Ilse Neubauer — die allzu früh das Zeitliche segnen.
Ein Ausflug in die unvertraute
Welt des Schlagers
Dieser Schlagersänger gibt im Film zwei Konzerte, und Mick Baumeister hat sehr deutlich gemacht, dass Martens von Profis unterstützt werden muss: Sollte sich auch die Film-​Band aus unprofessionellen Musiker-​Schauspielern zusammensetzen, so seine Überzeugung, wäre das Ganze schlicht lachhaft. Und so machten sich die Gmünder also auf zu einem Ausflug in die unvertraute Welt des Schlagers; sie probten und drehten, pendelten zwischen Gmünd und München, hatten so richtig viel zu tun — und Spaß dabei. Baumeister ist übrigens nicht nur die Filmmusik zu verdanken, er hat auch für Martens, sprich den Schlagerkönig, zwei Titel komponiert.
Der von den Pallottinern erzogene Gmünder Musiker und Komponist Mick Baumeister hat bereits als Heranwachsender erkannt, dass er immer Klavier spielen und für die Musik leben wollte. Und er hat’s durchgezogen. Das Handwerkszeug erarbeitete er sich über die Begabtenförderung am Konservatorium Braunschweig. Mittlerweile hat er die Filmmusik für einige Kinofilme und vor allem für rund 400 Fernsehproduktionen geschrieben, unter anderem für fast alle Krimi-​Reihen — „Eurocops“, „Der Fahnder“, „Ein Fall für Zwei“, den „Tatort“ natürlich, den „Polizeiruf 110“ und wie sie alle heißen. Er steht unter massivem Druck in diesem nervenaufreibenden Beruf, der den Meister verlangt und den ewig Lernenden, den Unentwegten, der sich immer wieder neu mit Momenten der Erschöpfung plagt, mit Zeitnot und unweigerlich auch mit Zweifeln. Ist es gut? Wird es dem Drehbuch gerecht, den handelnden Personen mit all ihren Widersprüchlichkeiten? Auf der anderen Seite sind es genau diese Momente, die er liebt — wenn Melodien und Themen heranreifen.
Baumeister ist ein Ein-​Mann-​Orchester: Über seine Sampler spielt er die Töne am Klavier ein und wandelt sie um: Ganze Filmusiken sind schon ausschließlich an Baumeisters Arbeitsplatz im Schatten des Gmünder Münsters entstanden. Bei den Soli aber, oder auch für den Part der Streicher bevorzugt er Live-​Aufnahmen die später über die elektronisch entstandenen Parts gelegt werden — bei den „Mord in bester Gesellschaft“-Folgen ist Brigitte Fülle, die Baumeister assistiert, am Englisch-​Horn zu hören. Baumeister wurde und wird eine unverkennbare Handschrift attestiert; auch deshalb war und ist seine Arbeit nicht nur in Deutschland, sondern unter anderem in Frankreich und in der Schweiz nachgefragt.

Das Ergebnis der Arbeit Mick Baumeisters und seiner Freunde und Kollegen für „Das Ende vom Lied“ ist am kommenden Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Bereits am Donnerstag Vormittag ab 9 Uhr sendet der SWR 4 ein Hörfunk-​Portrait Mick Baumeisters. Am kommenden Samstag, 2. April, wiederholt die ARD um 20.15 Uhr eine weitere „Mord in bester Gesellschaft“-Folge: Der süße Duft des Bösen.

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