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Mögglinger Aktionsgemeinschaft der Selbsständigen: Momentan ohne Vorstand

Der Bürgermeister konstatierte eine schwierige Situation am Beginn der Versammlung, und am Ende war die Mögglinger Aktionsgemeinschaft kaum weiter. Einen neuen Vorstand gibt es nicht. Wohl aber erst einmal eine Findungskommission.

Montag, 16. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer


MÖGGLINGEN (rw). Einen Vorsitzenden hat die seit über 20 Jahren bestehende Mögglinger Aktionsgemeinschaft, der einst unter seinem Slogan „Mögglingen mittendrin“ Sehens– und Beachtenswertes auf die Füße stellte, nicht mehr. Elisabeth Draskovits war nach dem Josefsmarkt zurückgetreten, der zweite Vorsitzende ist seit längerem krank, auch die Funktion von Kassierer und Schriftführer sind neu zu besetzen. Am Freitagabend trafen sich 23 der 76 Mitglieder zur Vereinsversammlung im „Reichsadler“. „Wollen wir den Verein überhaupt noch“, fragte Ausschussmitglied Helmut Bullinger in die Runde, der als Versammlungsleiter fungierte. Eine Gewerbeausstellung in der Mackilohalle sei nicht zustande gekommen, der geplante Ausflug wurde wegen mangelnder Teilnahme abgeblasen, ein Indiz für fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl. Gelungen sei indes der Josefsmarkt und die am selben Tag veranstaltete Ausstellung bei Holzbau Hieber.
Ausschussmitglied Bernd Hanakam stellte die Kassenlage dar. Die Aktionsgemeinschaft erzielte im vergangenen Jahr immerhin noch einen Gewinn von gut 800 Euro, das Vereinsvermögen beträgt knapp 10 000 Euro. Norbert Laurens, der zusammen mit Hans Bahnmayer die Zahlen geprüft hatte, bestätigte eine einwandfreie Kassenführung und schlug die Entlastung der Kassiererin vor.
Die Entlastung des Vorstands leitetete Bürgermeister Ottmar Schweizer, der einige Bemerkungen vorausschickte: Der Verein habe das Problem, seine Mitglieder zu motivieren — „vor 20 Jahren ist man mit Begeisterung an die Gründung gegangen.“ Es gehe um die Zukunft der Mögglinger Aktionsgemeinschaft, „wenn die Geschäftswelt meint, er sei nicht notwendig.“ Für das Geschäftsleben sei es schwieriger geworden in Ortschaften mit der Größe Mögglingens, „Läden sterben, das könnte auch bei uns so sein.“ Er vermisse ein gewisses Gemeinschaftsgefühl, dabei habe der Josefsmarkt gezeigt, dass „es klappt, wenn alle zusammenstehen, die Gemeinde zusammen mit der MAG, das war ein toller Tag.“
Der Verein brauche Personal, es habe sich gezeigt, dass die Personalunion von Vorsitzendem und Geschäftsführung nicht funktioniere. Die erste Vorsitzende sei zurückgetreten, „ich glaube, sie war ein Stück weit frustriert und auch überfordert, das eigene Geschäft litt.“ Ideen gebe es — man könne versuchen, zusammen mit anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft eine Schau in der mackilohalle zu realisieren, „aber man muss die Ideen umsetzen.“ Die MAG könne eine Zukunft haben, wenn sich Leute bereit fänden, Verantwortung zu übernehmen.
Bei Nichtbesetzung der vakanten Vorstandspositionen bleibe nur eine außerordentliche Mitgliederversammlung übrig. Schweizers Vorschlag: Den Ausschuss beauftragen, nach geeigneten und bereitwilligen Kandidaten Ausschau zu halten. Der Ausschuss selbst könne den Verein nicht führen, dafür sei er nicht autorisiert, „wir brauchen eine verantwortliche Führung, nicht einen Torso.“
Das dürfte nicht einfach sein: Ein Vorsitzender oder ein Geschäftsführer benötigten „die totale Ortskenntnis und Kenntnis der Zusammenhänge“, so Ottmar Schweizer. Schriftführerin Edith Burmester fügte an, dass im Vorfeld „alle befragt wurden, auch die jüngere Generation“. Doch niemand sei bereit gewesen, für eine Vorstandsfunktion zu kandidieren.
Worauf die Versammlung einem weiteren Vorschlag von Ottmar Schweizer folgte und eine „Findungskommission“ beauftragte. Ihr gehören Ottmar Schweizer, Bernd Hanakam, Karl Hieber, Doris Spindler, Sandy Maile, Raphael Spruck, Sylvia Weber und Helmut Bullinger an. Sie bemühen sich noch einmal um Kandidaten, bevor wohl in sechs Wochen die nächste Versammlung der Mögglinger Aktionsgemeinschaft fällig ist.

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