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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Teo Hentzschel hat die Lieder seiner ersten Solo-​CD „König oder Spast“ selbst geschrieben und im eigenen Tonstudio produziert

Das Leben junger Menschen verläuft selten als gerade Linie. Sie müssen sich orientieren, schöne Erfahrungen sammeln und manches Stimmungstief durchlaufen. Davon erzählen Teo Hentzschels eigene Lieder auf seiner ersten Solo-​CD „König oder Spast“.

Samstag, 21. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
SCHWÄBISCH GMÜND. Der junge Musiker ist in Gmünd kein Unbekannter. Er hat schon eine Hauptrolle bei den „Musical Kids“ gespielt und stand bei der erfolgreichen Rockband „The xPlode“ als Frontman auf der Bühne. Die Sache mit der Rockmusik läuft derzeit etwas auf Sparflamme, so dass der Wetzgauer die Zeit für ein Solo-​Projekt genutzt hat. Wobei das Wort „Solo“ auf die extremste Weise von ihm realisiert wurde, die man sich nur denken kann. Denn Teo Hentzschel hat — mit Ausnahme des Banjos von Calo Rapallo und des Klavierspiels von Michael Kasper in jeweils einem Lied — alles selbst gemacht. Musik und Texte stammen aus seiner Feder; die mal gezupfte, mal geschlagene Gitarre spielt er selbst, und auch die Rolle des Toningenieurs hat er übernommen. „Ich habe mir alles Notwendige gekauft, um bei mir zu Hause ein privates Tonstudio einzurichten, die Songs dort aufzunehmen und sie dann selbst abzumischen.“
Dabei legte Teo Hentzschel großen Wert darauf, dass seine Musik auf der CD nicht „überproduziert“ und damit steril wirkt. Gesanglich und instrumental zwar auf dem hohen Niveau eines reinen Studio-​Albums, aber von der Atmosphäre her mit dem authentischen Charme eines echten „Unplugged“-Auftritts behaftet, wird beim Zuhörer der angenehme Eindruck erweckt, als würde der Musiker höchstpersönlich im Zimmer sitzen und dort ein Privatkonzert geben.
Ein Pfund, mit dem Teo Hentzschel wuchern kann, ist seine Gefühlsstärke. Er macht keinen Hehl daraus, dass auch eigene Erlebnisse in die Texte eingeflossen sind. Seine Sprache wirkt dabei nicht gekünstelt, ist aber doch kunstvoll mit Wortspielen ausgestattet. Alltagssprache mit Anspruch — dies ist ein ähnlicher Gegensatz wie die im Titelsong geschilderte Persönlichkeit „König oder Spast“. Mal ist das Stimmungsbarometer ganz oben, mal sieht die Welt rabenschwarz aus — eben so, wie es Menschen zwischen 15 und 25 immer wieder erleben und dann verdauen müssen. Diese Ambivalenz in der Gefühlswelt junger Leute zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze CD. Oberflächliche Tralala-​Songs, die man in der Kneipe so nebenher hört, gibt es auf dieser Scheibe nicht — und wie so oft, wenn Musiker sich auf tiefe Gefühlen einlassen, geht es nicht ohne Melancholie.
Bei der Auswahl seiner Gedanken und Kompositionen verfolgt Teo Hentzschel einen radikalen Musik-​Darwinismus. „Ich schreibe mir meine Einfälle nicht auf. Wenn ich etwas vergesse, dann war dieser Gedanke es auch nicht wert, dass ein Lied daraus wird.“
Seine Lieder sind auch nicht „zementiert“, sondern dürfen sich im Laufe der Zeit verändern und sich entwickeln. „In einem Jahr werde ich manchen Song vielleicht ganz anders interpretieren“, räumt er im Gespräch mit der RZ ein. Dass seine Texte unterschiedlich aufgefasst werden können, ist gewollt. „Zuhörer sollen darin auch ihre eigenen Gefühle wiederfinden können!“
Wer Teo Hentzschel live hören möchte, hat dazu am morgigen Sonntag Gelegenheit. Er gibt zusammen mit Calo Rapallo ein Konzert im „Alten Bräuhaus“ in Eschach. Beginn ist um 11.30 Uhr; Anlass ist der musikalische Frühschoppen. Seine CD bekommt man im Eigenvertrieb und kann sie unter teo.​hentzschel@​googlemail.​com für zehn Euro plus Versand bestellen.

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