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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vier Pipeline-​Bagger schwer beschädigt

Den Pipeline-​Arbeitern an der kilometerlangen Baustelle im Gmünder Norden — derzeit zwischen Iggingen und Pfahlbronn — ist zunehmend mulmig zumute. Die Polizei registrierte in den letzten Tagen zwei offenbar gezielte Anschläge auf vier Baumaschinen.

Dienstag, 03. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 19 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND/​ALFDORF (hs). „Was für einer bist Du?!“ so und ähnlich schlägt sichtlich nervös Baustellenbesuchern auf der Pipeline-​Trasse entgegen. Nach wie vor deutlich wird der Protest von vielen Bürgern und besonders auch Landwirten gegen das Enteignungsverfahren zum Ausdruck gebracht. Die Pipeline-​Bauer registrieren unter den Kommentaren und Fragestellungen an der riesigen Baustelle alles, von Neugierde, Technikfaszination und Zustimmung bis hin zu Angst und aggressiver Ablehnung des Projekts. Sogar von „Landräubern“ ist die Rede. Sicherheitsbedenken und die Furcht vor der Hochdruck-​Gaspipeline ist auf vielen Transparenten und Protestschildern präsent. Die Fachleute von der Betreibergesellschaft Ethylen Pipeline Süd (EPS) versuchen, die Ängste immer wieder zu zerstreuen. Was jedoch nun ebenso Sorge bereitet, ist, dass die Stimmung bei einigen militanten Gegnern des Projekts zunehmend gewalttätig werden könnte. Über Ostern und in der vergangenen Woche wurden mehrere Anschläge auf Fahrzeuge und Baumaschinen festgestellt. Täglich prüfen die Arbeiter sorgsam, ob an ihren Maschinen und Fahrzeugen alles in Ordnung ist. Die Polizeidirektion Waiblingen (räumlich zuständig für den EPS-​Baustellenbereich Alfdorf-​Welzheim) bestätigt, dass am Ostersonntag ein Spaziergänger nördlich von Alfdorf zwei erheblich beschädigte Bagger entdeckt hatte. Die Motorenabdeckungen seien abgerissen, Hydraulikschläuche und andere Leitungen mutwillig durchtrennt worden. In der Nacht zum vergangenen Freitag dann der nächste Anschlag: Wieder wurden an Baumaschinen Hydraulikleitungen durchschnitten, zudem Vermessungspflöcke des Trassenverlaufs aus dem Boden gerissen. Auch Farbschmierereien wurden an den Baumaschinen verübt. Aus den durchtrennten Leitungen trat Öl bzw. Hydraulikflüssigkeit aus. Die Feuerwehr Alfdorf war im Einsatz, um die Gefahrstoffe aufzufangen und den ölverseuchten Boden abzugraben. Der Sachschaden „geht in die Zehntausende“, so schätzt die Polizei in Waiblingen. Es werden Zeugen gesucht, die in den Tatnächten in und rund um Alfdorf verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier in Welzheim unter der Telefonnummer 07182/​92810 entgegen.

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