Archäologe Frank Löbbecke hat beim Umbau des Remswehrs ganz erstaunliche Funde gemacht
Der Rems-Gumpen am Fehrlesteg und Remswehr hat sich im Zuge der Bauarbeiten für die Landesgartenschau als eine ganz erstaunliche Fundgrube entpuppt. Bemerkenswert ist die Zahl der Waffenfunde. Im Rathaus wurde hierzu jetzt eine kleine Ausstellung eröffnet.
Donnerstag, 05. Mai 2011
Andreas Krapohl
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Wissenschaftlich begleitet und begutachtet konnte insbesondere die nun geortete Waffensammlung bis Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. So wurde beispielsweise ein imposanter Säbel vermutlich eines berittenen Offiziers gesichert. Auch Bajonette kamen zum Vorschein. Ebenso die Überreste zweier Karabiner. Vielleicht lässt es ja auf einen halbseidenen Kriminalfall Rückschlüsse ziehen, weil neben einem Revolver auch die Überreste eines etwa 100 Jahre alten Damenkorsetts gefunden wurden. Nun ja, das zeitweise verruchte Bahnhofshotel war ja nur einen Steinwurf weit davon entfernt. Interessant auch das Auffinden eines ganzen Sortiments von deutschen Orden und Abzeichen aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch sie mussten beim Einmarsch der Amerikaner ganz schnell verschwinden. Spektakulär war bereits bei den Bauarbeiten der Fund und das Entschärfen einer Panzerfaust und einer Übungsgranate, allerdings aus Beständen der US-Armee. Das älteste Fundstück ist fast 2000 Jahre alt. Es handelt sich um eine römische Münze. Eindrucksvoll sind teils meterlange, schmiedeeiserne Nägel, mit denen das historische Remswehr befestigt war. Viel Geschichte und noch mehr Geschichten dürften sich nun um den Rems-Gumpen am historischen Fehrlesteg ranken.
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