Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Erste Bürgerwerkstatt brachte in Weiler in den Bergen eine ganze Reihe interessanter Ergebnisse

Eine ganz neue Form der Bürgerbeteiligung wurde am Donnerstag Abend erstmals in Weiler in den Bergen ausprobiert. Im Rahmen einer „Bürgerwerkstatt“ setzten sich die Weilermer in Arbeitsgruppen mit aktuellen Planungen für ihren Stadtteil auseinander

Freitag, 06. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 31 Sekunden Lesedauer

.Von Manfred Laduch
GMÜND-​WEILER. Bau-​Bürgermeister Julius Mihm habe diese Idee geboren, erläuterte Ortsvorsteher Wendelin Schmid zur Begrüßung. Anlass sei unter anderem der Widerstand eines Teils der Weilermer gegen die Erweiterung des Baugebiets „Bilsen II“ gewesen.
Deshalb sei das auch eine der wichtigen Arbeitsgruppen des Abends. Eine andere solle sich mit der Gestaltung des Dorfplatzes beim Gasthaus „Adler“ beschäftigen. Nicht zustande kam die Gruppe „Regenüberlaufbecken“, weshalb dieses Thema von Tiefbauamtsleiter Jupp Jünger in Form eines Kurzreferats vorgestellt wurde.
Vor dem Einstieg in die Arbeitsgruppen gab es Vorbemerkungen. So zeigte der Leiter des Vermessungs– und Liegenschaftsamtes, Gerhard Hackner, anhand der ausgehängten Pläne, dass schon der alte Flächennutzungsplan die Erweiterung des Baugebiets Bilsen vorgesehen habe. Der neue Plan zeige, was darüber hinaus eventuell möglich ist.
Erwin Leuthe, Chef des Stadtplanungs– und Baurechtsamts, ging auf die von den Anliegern der Herdtlinsweilerstraße gewünschten verkehrsentlastenden Zusatz-​Anbindung des Baugebiets Bilsen an die Landesstraße nach Degenfeld ein. Deren Bau sei im Rahmen der Gesamterschließung sicherlich denkbar. An der Wand hing sogar schon ein grober Plan für diese Straße.
Neue Verbindungsstraße
würde ziemlich kostspielig
Jupp Jünger machte allerdings der Ehrlichkeit halber darauf aufmerksam, dass diese Straße ziemlich kostspielig werden würde und die Besitzer der dafür notwendigen Grundstücke bislang nicht gerade euphorisch auf die Möglichkeit einer Straße vor ihren Häusern reagiert hätten. Auch die Anlage eines sicheren Fußweges entlang der Herdtlinsweiler Straße stoße auf Schwierigkeiten: Es sei dort zu eng, ziemlich uneben und Privatflächen könne man nicht überplanen.
Dann machten sich die Arbeitsgruppen über die ausgelegten Pläne her. Dabei kamen die beiden Gruppen, die sich mit dem neuen Baugebiet beschäftigt hatten zu einem übereinstimmenden Ergebnis, das Thomas Wamsler und Gerhard Hackner gemeinsam vortrugen: Der erste Abschnitt der Bilsen-​Erweiterung wird von einer breiten Mehrheit der Beteiligten als klare Notwendigkeit, in Weiler Bauplätze anbieten zu können, akzeptiert
Ebenso einmütig allerdings die Aussagen zu einer möglichen Fortsetzung. Sollte die Stadt einen dritten Bilsen-​Abschnitt bebauen wollen, gehe das nur bei gleichzeitigem Errichten einer Entlastungsstraße zwischen der L 1160 und der Herdtlinsweilerstraße, also quasi einer Art Südtangente. Ansonsten würde die ohnehin schon starke Verkehrsbelastung auf der Herdtlinsweilerstraße zu hoch.
Bei der Gruppe Dorfplatz war besonders die Höhe des geplanten Steges über dem Bach ein Thema, wie Eberhard Funk als Sprecher erläuterte. Liege dieser zu tief, müsse der behindertengerechte Zugang zu lang werden und nehme wertvolle Flächen weg.
Da man sich über die genaue Situation anhand der Pläne in der Halle nicht klar wurde, machte sich dieses Team kurzerhand auf den Weg zu einem Ortstermin und schaute sich den nicht weit entfernten Platz direkt beim Gasthaus Adler an. Nach der Rückkehr wurde ein Entwurf erarbeitet, der nun mit den Fachämtern der Stadt weiterentwickelt werden soll
Am Ende zeigten sich sowohl Ortsvorsteher Wendelin Schmid als auch die drei städtischen Amtsleiter von den Ergebnissen dieser neuen Form der Bürgerbeteiligung sehr angetan. Schmid: „Das war eine äußerst positive Veranstaltung.“
Neues Regenüberlaufbecken
wird demnächst errichtet
Dass in Weiler demnächst ein neues Regenüberlaufbecken gebaut wird, hatte Jupp Jünger erklärt: Man könne bei einem heftigen Regen nicht das gesamte Wasser in Richtung Kläranlage schicken. Der erste Schmutzstoß müsse abgefangen werden. Dies geschehe durch das neue RÜB, das gegenüber dem Wohngebiet Wolfäcker entstehen werde.
Dort habe die Stadt auch schon den Grunderwerb getätigt. Es fasse 500 Kubikmeter Wasser und sei von außen kaum erkennbar, weil überirdisch nur ein kleines, mit Holz verkleidetes Betriebsgebäude stehe. Man warte derzeit auf die Genehmigung und werde dann ein knappes Jahr lang an dem 1,3 Millionen teuren Bauwerk arbeiten.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

4267 Aufrufe
605 Wörter
4749 Tage 4 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4749 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/5/6/erste-buergerwerkstatt-brachte-in-weiler-in-den-bergen-eine-ganze-reihe-interessanter-ergebnisse/