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Mühlenfreunde im Schwäbischen Wald: Pfingstmontag war wieder traditioneller Mühlentag im Schwäbischen Wald

Trotz des durchwachsenen Wetters waren zahlreiche Mühlenfreunde auf dem Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald unterwegs und nutzten die Gelegenheit, Mühlen in den Gemeinden Alfdorf, Gschwend und Kaisersbach zu besichtigen, die ansonsten unter dem Jahr für Besucher nicht zugänglich sind.

Dienstag, 14. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer

Von Jessica Schön
ALFDORF. Offiziell in Betrieb genommen wurde gestern die Audiotour am Mühlenwanderweg. Sie liefert den Besuchern wissenswerte technische Details und historische Anmerkungen zu den Säge– und Getreidemühlen. 26 Mühlen gab es einst auf dem Mühlenwanderweg, und sie prägen bis heute das Landschaftsbild der Region und faszinieren ihre Besucher. Die Voggenbergmühle ist heute allerdings die einzige Mühle am Mühlenwanderweg, die noch gewerblich genutzt wird.
Eine Aufgabe der Gesellschaft ist es nun, diese historischen Gebäude zu erhalten. Die Hagmühle bei Alfdorf, an der in diesem Jahr die Eröffnung des Mühlentages stattfand, bietet ein schönes Beispiel für die Erhaltung der alten Mühlen: Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle bereits im 15. Jahrhundert und kann auf eine 600-​jährige Betriebszeit zurückblicken. Die Hagmühle war bis 1975 als Getreidemühle im Betrieb, stand danach 25 Jahre lang leer und verfiel langsam, bis Hans Schwarz aus Alfdorf sie übernahm und die Mühle sowie die Außenanlage gewissenhaft restaurierte. „Aus einer Ruine ist mit viel enthusiastischer Arbeit wieder eine schöne Mühle entstanden“, lobte die Alfdorfer Gemeinderätin, Gerda Schnek, die Arbeit von Hans Schwarz.
Audiotour nicht
nur im Museum
Der Landrat des Rems-​Murr-​Kreises, Johannes Fuchs, präsentierte die Audiotour am Mühlenwanderweg. Diese enthält interessante Informationen zu technischen und historischen Details sowie einige Anekdoten zu den einzelnen Mühlen. So erfahren die „Hörer“, dass viele Mühlen früher sowohl als Getreide– als auch als Sägemühlen genutzt wurden. In den Mühlen kam es relativ häufig zu Bränden, da Sägeblätter und auch Mühlsteine durch den Betrieb heißlaufen konnten. Die einfachen Holzbauten der Sägemühlen fingen dann schnell Feuer, aber auch in den robusten Bauten der Getreidemühlen konnten kleine Brände großen Schaden anrichten, besonders wenn es zu den, für die Menschen lange Zeit rätselhaften Mehlstaubexplosionen kam.
„Der Schwäbische Wald bietet seinen Besuchern aus nah und fern so eine attraktive und interessante Möglichkeit, Informationen über die Region zu erhalten“, sagte Landrat Fuchs. Die Informationen sind leicht über das Handy abfragbar. Die Telefonnummern befinden sich auf den Informationstafeln, die an den jeweiligen Mühlen angebracht wurden. Der Service aller Tondateien ist kostenlos, lediglich die individuellen Telefongebühren fallen an. Da es im Schwäbischen Wald allerdings noch so manches Funkloch gibt, wurden die rund zweiminütigen Hördateien auch im Internet zur Verfügung gestellt. Initiiert und finanziell gefördert wurde das Projekt von der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald. Das gute Wetter am Nachmittag nutzten viele Mühlenfreunde für eine Wanderung oder die Besichtigung der Meuschen– oder Menzelsmühle, an denen den ganzen Tag Führungen stattfanden. Die Meuschenmühle, die zu einer der ältesten Mühlen auf dem Mühlenwanderweg gehört, ist eine der wenigen Mühlen, die noch die komplette und funktionsfähige Mühlentechnik aus dem 19. Jahrhundert besitzt.
Ökumenischer Gottesdienst
im Grünen zum Auftakt
Am Morgen gab es an der Hagmühle einen ökumenischen Gottesdienst im Grünen, der von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Welzheim veranstaltete wurde.
Unter dem Motto Pfingsten und die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu, gestalteten der Pastor der evangelischen freikirchlichen Kirchengemeinde der Baptisten, Wolfgang Holstein, der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Markus Frasch, und der Diakon der katholischen Kirchengemeinde, Alfred Teply, gemeinsam diesen Gottesdienst unter freiem Himmel, der musikalisch vom evangelischen Posaunenchor begleitet wurde.
In seiner Predigt rief Pastor Holstein die Gottesdienstbesucher auf, dem Heiligen Geist Raum auch im täglichen Leben zu verschaffen, da er die Gläubigen auf ihrem „Weg durch das Leben“ begleite.

Unter www​.schwae​bis​cher​wald​.de kann der Flyer mit den Telefonnummern zur Audiotour sowie die einzelnen Audiodateien aus dem Internet kostenlos heruntergeladen werden.

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