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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Kran-​Giganten vom Gügling

Staunende Zaungäste im Industriegebiet Gügling. Und auf der Straße Bettringen– Bargau verlangsamen viele Autofahrer ihr Tempo, halten sogar an, um fasziniert hinüberzuschauen auf den Betriebshof der Gmünder Kranfirma Helling, die derzeit zwei ihrer größten Giganten daheim hat

Donnerstag, 16. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer

Seit einigen Tagen sind die riesenhaften Raupen mit ihren gewaltigen Masten und Auslegern fast schon zu Wahrzeichen des Industriegebiets Gügling geworden. Ja, die Dimension ähnelt fast schon denen von Wolkenkratzern. Firmenchef Markus Helling reagiert auf unser Staunen angesichts dieser technischen Kunstwerke am Himmel eher mit einem bescheidenen Schmunzeln: „Nun, wir haben sogar neun Stück von diesen Raupen europaweit im Einsatz!“ In der Tat hat sich die von seinem Vater im Jahre 1956 gegründete Gmünder Mobilkran-​Firma zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in dieser Zukunfts-​Branche entwickelt. Längst geht es bei Helling nicht mehr „nur“ um Bergung von verunglückten Lkw oder um Schwerlastumzüge. Auch gigantische Hallenbauten wie bei der weltberühmten Meyer-​Werft in Papenburg (Spezialist für den Bau von Kreuzfahrtschiffen), der Rückbau gewaltiger Industrie– und Kesselanlagen oder die Realisierung von immer größer werdenden Windkraftparks stehen in den Auftragsbüchern.
Die Helling-​Giganten aus Schwäbisch Gmünd sind meist im Dauereinsatz, weil nicht nur die Mobilkräne selbst international gefragt sind, sondern vor allem auch das Knowhow der knapp 30 Mitarbeiter. Markus Helling kann von vielen kniffligen Aufgaben berichten, bei denen andere das Handtuch warfen und die Helling-​Spezialisten oftmals im wahrsten Sinne des Wortes die „Rettung“ brachten.
Besonders das Geschäft mit der Windkraftwerks-​Montage boomt, wird nun aufgrund der großen Energiewende sogar noch zulegen. Eher ein seltener Anblick ist daher, wenn gleich zwei der Raupenkräne daheim auf dem Betriebshof der Firma Helling versammelt und sogar — wie jetzt als Hingucker — teils aufgebaut sind. Es handelt sich um eine Wartungspause. Schon in zwei Wochen sind die Gmünder Wolkenkratzer (Aufbauhöhe bis 185 Meter!) wieder auf Achse zum nächsten Einsatz irgendwo in Europa. Auf Achse heißt: Je nach Aufbaugröße sind 25 bis 40 Tieflader-​Transporte notwendig, um die zerlegten Kräne vor Ort zu bringen. Das größere der beiden Exemplare, die gegenwärtig weithin sichtbar auf dem Gügling stehen, kann ein Gewicht von bis zu 600 Tonnen in die Höhe hieven und trotz seines monströsen Aussehens zentimetergenau bugsieren. Der etwas „kleinere Bruder“ schafft „nur“ 500 Tonnen. Voll montiert hat der gelbe Riese ein Eigengewicht von 1000 Tonnen — gewiss der gewichtigste Botschafter, den die Stadt Gmünd je in aller Herren Länder unterwegs hatte.

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