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Normannia-​Trainer Dieter Märkle freut sich auf eine „interessante Aufgabe“

Ab 30. Juni startet der in Ulm wohnende Fußballlehrer mit dem Gmünder Oberligisten FC Normannia in die Saison 2011/​2012. Im Interview mit der Rems-​Zeitung spricht Dieter Märkle unter anderem über zwei mögliche Neuzugänge in der Innenverteidigung und den persönlichen Wechsel von den Profis in den Amateurbereich.

Mittwoch, 22. Juni 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
3 Minuten Lesedauer

Herr Märkle, Ihre letzte Trainerstation war beim Bundesliganachwuchs von 1860 München. Nun trainieren Sie einen ambitionierten Oberligisten. Warum der Schritt von den Profis zu den Amateuren?
Dieter Märkle: Ich wurde von der Normannia in Person von Roland Zink angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, beim FC Normannia Trainer zu sein. Wir haben ein sehr positives Gespräch gehabt. Ich kenne den Großteil des Kaders und habe unter anderem schon mit Patrick Faber, Alexandar Kasunic und Ertac Seskir zum meiner Zeit beim FC Heidenheim zusammengearbeitet. Ich wohne in Ulm und der Weg nach Gmünd ist kürzer als nach München. Das Gesamtpaket hat mich schließlich überzeugt. Es wird eine sehr interessante Aufgabe.
Müssen Sie sich als Trainer umstellen?
Dieter Märkle: Warum?
Es gibt doch Unterschiede zwischen Profis und Amateuren?
Dieter Märkle: Meine Philosophie bleibt gleich. Klar ist aber, dass zum Beispiel die Trainingszeiten eine Umstellung für mich sind. Außerdem werden wir beim FC Normannia im Vergleich zu den Löwen zwei Einheiten pro Woche weniger haben. In der Trainingsbelastung muss ich auch etwas umdenken, da die Spieler entweder berufstätig sind oder noch zur Schule gehen. Das muss ich berücksichtigen. Dennoch werden wir vier Mal in der Woche trainieren.
Die Normannia hat in der letzten Saison 55 Punkte gesammelt, 66 Tore geschossen und 56 Gegentreffer kassiert. Wie schätzen Sie die Qualität der Mannschaft ein?
Dieter Märkle: Ich übernehme eine sehr gute Oberliga-​Truppe, die ihre Qualität mit dem fünften Platz in der Liga und dem Erreichen des Pokalfinales unter Beweis stellte. Mit nackten Zahlen muss man vorsichtig umgehen, aber ich denke, dass die Zahlen nicht lügen. Nach vorne ist der FCN sehr gut besetzt, aber die Schwäche liegt klar in der Rückwärtsbewegung. 56 Gegentreffer sind zu viel. Bevor ich mir aber ein Urteil über den Zustand der Mannschaft erlaube, möchte ich mir selbst ein Bild machen.
Mit Cassio Da Silva verlässt ein etatmäßiger Innenverteidiger die Normannia. Die zweite Stammkraft Alexandar Kasunic fehlt verletzungsbedingt. Wer wird in der Innenverteidigung spielen?
Dieter Märkle: Ich wünsche mit zwei zusätzliche Spieler für die Innenverteidigung. Kasunic kann, wenn er fit ist, ohne Probleme auch in der Dritten Liga spielen. Alexandar wird jedoch den Großteil der Vorbereitung aufgrund der Knieverletzung nicht mitmachen können. Da Silva verlässt den FCN und so fallen beide etatmäßigen Innenverteidiger aus. Daher sind zwei neue Innenverteidiger wichtig.
Gibt es schon konkrete Vorstellungen, wie die beiden Innenverteidiger heißen?
Dieter Märkle: Nein. Aber wir sind auf einem guten Weg.
Beim Blick auf den Kader, würden Sie sich noch einen Neuzugang im Mittelfeld oder Sturm wünschen?
Dieter Märkle: Es ist kein Linksfuß vorhanden, der über die linke Seite das Spiel aufbauen kann. Auch bei Standardsituationen, auf die ich sehr großen Wert lege, fehlt ein Linksfuß.
Am 30. Juni startet die Vorbereitung. Sind alle Spieler dabei?
Dieter Märkle: Bis auf Alexandar Kasunic werden wohl alle Jungs an Bord sein.
Bringe Sie einen Co-​Trainer mit?
Dieter Märkle: Nein. Das vorhandene Trainerteam mit Co-​Trainer Bernd Maier, Torwarttrainer, Athletiktrainer und alle anderen Verantwortlichen hat bisher sehr gute Arbeit geleistet. Bernd Maier kenne ich persönlich gut. Einer guten Zusammenarbeit steht nichts im Wege.
Worin liegt der Schwerpunkt in der Vorbereitung?
Dieter Märkle: Ich muss mir erst einmal einen Gesamtüberblick verschaffen. Grundvoraussetzung ist aber für alle taktischen und individuellen Einheiten die körperliche Fitness. Ich werde viel im mannschaftstaktischen Bereich arbeiten, dazu gehören Disziplin und Laufbereitschaft. Nach einer gewissen Zeit erkenne ich dann, wo ich den Hebel ansetzen muss.
Gibt es ein System, das Sie als Fußballllehrer bevorzugen?
Dieter Märkle: Mein System ist immer abhängig vom Kader oder wie wir dem Gegner gegenüber treten. Ich möchte stets flexibel sein. Das ist doch das Schöne am Fußball. Jede Taktik kann nach 30 Sekunden vorbei sein, wenn man plötzlich mit 0:1 hinten liegt. Mir ist daher wichtig, dass die Spieler intelligent sind und mitdenken. Die Mannschaft muss sich schnell auf neue Situationen einstellen können.
Gelten Sie eher als ein Verfechter des Offensivfußballs oder der „italienischen“ Verteidigungstaktik?
Dieter Märkle: Nichts von beidem. Ich möchte schnell über Außen oder die Mitte nach vorne spielen. Einfach dort durchdringen, wo Platz ist. In der Rückwärtsbewegung müssen aber alle Spieler gut mitarbeiten. Wichtig ist die Flexibilität.
Fiebern Sie dem Trainingsauftakt am 30. Juni schon entgegen?
Dieter Märkle: Ich habe bereits mit der Arbeit begonnen. Fußballlehrer ist mein Hauptberuf. Ich kann mich voll auf die neue Aufgabe konzentrieren.

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