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Eine Gruppe des Tauchsportvereins Aquarius Rosenstein begab sich auf eine abwechslungsreiche Tauchsafari ins Rote Meer

Erneut begab sich kürzlich eine Gruppe des Tauchsportvereins Aquarius Rosenstein auf eine Tauchsafari am Roten Meer. Zum Programm gehörte eine Jungfernfahrt mit der Motoryacht „Marselia Star“.

Freitag, 24. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 53 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (pm). Der Start dieser Tour war in Safaga. Daher bot es sich natürlich an, Tauchplätze wie „Seven Pillars“ und das „Panorama Reef“ zum Eintauchen zu nutzen. Mit der „Marselia Star“, einem 38 Meter langen und sehr luxuriösem Fünf– Sterne-​Schiff, ging es am selben Abend noch auf die Überfahrt zu den „Brothers“. Das Schiff war mit den Heubachern auf seine erste Reise gegangen. Alles an Bord war neu und teilweise noch verpackt. Da die „Marselia Star“ eigentlich für 26 Taucher ausgelegt ist, gab es bei der Jungfernfahrt genügend Platz für die 14-​köpfige Gruppe. Angesichts einer Besatzung von zehn Mann und einem „Tauchguide“ waren alle Taucher rund um die Uhr versorgt.
Die so genannten „Brothers“ („Brüder“) sind zwei Inseln und gehören aufgrund ihrer exponierten Lage zu den schönsten, aber auch schwierigsten Tauchplätzen im Roten Meer. Der „Große Bruder“, an seinem Leuchtturm aus dem Jahr 1883 leicht zu erkennen, war der erste Ankerplatz bei der Ankunft in der Nacht. Starker Seegang, Strömung und steil abfallende Riffe war die Anforderung an die Taucher. Und dass dort sehr oft starke Strömung herrscht, erlebte die Gruppe gleich beim ersten Tauchgang. Die senkrechten Wände des „Big Brother“ zogen an der Gruppe im Sog der Strömung nur so vorbei.
An der Nordwestspitze liegt das prachtvoll mit Weichkorallen bewachsene Wrack der „Numidia“. Das englische Handelsschiff sank 1901. „Aida“, ein ehemalige Truppentransporter, sank dort während eines Sturms im Jahre 1957 und ist in zwei Teile gebrochen. Der größte Teil des Schiffes liegt auf 30 bis 60 Meter und ist teilweise sehr gut erhalten, aber nur spärlich mit Weichkorallen bewachsen. Dort gab es die ersten Haisichtungen.
Am 800 Meter entfernten „Small Brother“ war die Strömung nur noch ein Bruchteil so stark wie am „Großen Bruder“. So konnte der üppige Bewuchs an Weichkorallen, die großen Gorgonienfelder und die riesigen Fischschwärme in aller Ruhe begutachtet werden. Leider blieb es hier ohne eine Haibegegnung.
Nach einer Nachtfahrt legte das Schiff am 180 Kilometer entfernten „Daedalus Riff“, auch unter „Abu Kizan“ bekannt, an. Auch dort waren wieder Steilwände, die sich aus 500 Meter Tiefe empor strecken. Und endlich waren auch wieder Haie anzutreffen – ein Fuchshai und ein „Longimanus“, ein „Weißspitzen-​Hochseehai“, waren die Ausbeute. Aber auch „Barakudas“, „Napoleon“ und Thunfische waren anzutreffen.
Eine weitere Station der Safari war das legendäre „Elphinstone“, das wohl berüchtigtste Riff im Roten Meer. Durch die meist sehr starke Strömung ist es schon öfters vorgekommen, dass Taucher abgetrieben und erst Stunden oder Tage später wieder aufgefunden wurden. Das Riff lockt aber auch durch seinen guten Bewuchs. Tief unten ist das Südplateau in West – Ost Richtung durchbrochen. Der etwa acht Meter hohe Durchbruch wird oft als „The Arch“ oder „Torbogen“ bezeichnet, welcher von ein paar Tauchern aus der Gruppe durchtaucht wurde.
Weiter ging die Reise Richtung Festland in die Nähe von „Marsa Alam“, wo auch Nachttauchgänge gemacht wurden. Diese waren an den vorhergehenden Plätzen nämlich verboten. Nächster Halt war bei „Abu Kafan“ — ein Riff, das „Elphinstone“ in nichts nachsteht. Der Kultfisch des Roten Meeres, der allseits beliebte kleinkarierte „Langnasenbüschelbarsch“, ist hier beheimatet.
Als Abschluss der Route wurde noch das 1991 gesunkene Fährschiff „Salem Express“ betaucht. Das 110 Meter lange Wrack liegt in 30 Meter Tiefe auf der Steuerbordseite auf hellem Sandgrund. Von der Wasseroberfläche aus wirkt das Schiff mit seinen enormen Ausmaßen wie ein schlafender Riese. Um das Wrack herum sind Besitztümer der Passagiere verstreut — unter anderem Kinderwagen, aufgebrochene Koffer mit Kleidern, Fernseh– und Videogeräte und vieles andere. Da nicht alle Leichen aus dem Schiffsinneren geborgen werden konnten (die Salem wurde offiziell zum Grab erklärt), ist es verboten. ins Wrack hinein zu tauchen. Der Tauchgang an der „Salem Express“ war ein recht bedrückendes Erlebnis, das der Gruppe die Frage nach den Grenzen des Tauchtourismus stellen lies.
So ging dann eine Woche Safari zu Ende. Die bis zu vier Tauchgänge pro Tag zehrten bei manchem an den Kräften. Doch durch eine gute und reichliche Ernährung durch die Bordscrew waren auch solche Strapazen zu überwinden. Nach einer Nacht im Sporthafen von Hurghada ging es von dort auch wieder zurück nach Deutschland.

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