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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Große Beteiligung an der Fronleichnamsprozession der katholischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst im Münster feierten die katholischen Gemeinden Münster, St. Franziskus und die muttersprachlichen Gemeinden der Italiener, Kroaten und Polen gestern das Fronleichnamsfest.

Freitag, 24. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 19 Sekunden Lesedauer

Von Dietrich Kossien
SCHWÄBISCH GMÜND. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von den beiden Chören und den St.-Michaels-Chorknaben. Der Blumenteppich im Münster war Papst Johannes Paul II. und der Eucharistie gewidmet. Dem Gottesdienst folgte die Prozession zum Altar an der Waldstetter Brücke.
Im Münster hielt Münsterpfarrer Robert Kloker die Predigt über das Geheimnis der Eucharistie, als das wichtigste und schönste Zeichen der bleibenden Gegenwart Jesu Christi. Die Menschen lebten vom Brot, aber noch tiefer von der Erfahrung von Sinn. In der Eucharistie verbinde sich beides zum Innersten unseres Lebens und der Kirche.
Das Brot als Zeichen der
Dankbarkeit für den Glauben
Christus habe die Liebe gelebt, und er habe uns damit gezeigt, dass der eigentliche Sinn des Menschen darin bestehe, zu lieben. Gott, den Nächsten und sich selbst. Erst dann habe er Sinn in seinem Leben. Doch das sei oft schwer. Deshalb habe Jesus uns sein Vermächtnis geschenkt, dessen Sinn darin bestehe, dass wir auch füreinander Brot werden und einander Sinn schenken und dass wir einander zu ihm hin führen. Jesu verwandle Herz und Denken. Das Brot, das man nun durch die Straßen trage, sei die Mitte unseres Lebens und ein Zeichen für die Gegenwart dessen, der unser Leben nähre und allen Sinn und Liebe schenke. So sei das Gehen auf die Straßen ein Zeichen der Dankbarkeit für den Glauben und dafür, dass dieser Glaube uns gegenseitig stärke und wir berufen seien, anderen mitzuteilen, dass er ein Geschenk für die Welt sei. Nach dem Gottesdienst, der vom Chor musikalisch umrahmt worden war, zog die Prozession nach der Eucharistiefeier mit dem Allerheiligsten und dem Klang der Kolpingkapelle und der MV Stadtkapelle durch die Münstergasse, Klösterle– und Sebaldstraße zum Altar und Blumenteppich an der Waldstetter Brücke, wobei vor allem die muttersprachlichen Gemeinden mit ihren Folkloregruppen und Fahnen die Prozession bereicherten.
Diakon Michael Weiss sprach über die Speisung der Fünftausend. Hunger sei ein zentrales Thema in der Bibel. Er zerrütte den Menschen und nehme ihm seine Würde. Jesus habe zu den Menschen gesprochen und den Hunger ihrer Seelen gestillt, doch er habe erkannt, dass auch der leibliche Hunger das Recht habe, gestillt zu werden. Jesus habe die Jünger aufgefordert, den Menschen zu essen zu geben. Aber es seien nur fünf Brote und zwei Fische da gewesen. So wie man da üblicherweise reagiere, hätten auch die Jünger reagiert: „Wenn wir uns einschränken, werden die anderen noch lange nicht satt.“ Dem habe Jesus entgegengesetzt: „Das Wenige wird nicht mehr, wenn man es ängstlich hortet.“
Eine andere Sichtweise sei nötig: „Das Geben lernen, ohne zu rechnen, und das Nehmen ohne Scham“ (Dorothee Sölle). „Je mehr wir wissen, dass wir nicht vom Brot allein leben“ fuhr der Diakon fort, „desto mehr Brot für die Welt wird es geben. Jesus ist selbst das Grundnahrungsmittel der Christenheit, die Speise, die weitergegeben werden soll. Wenn Jesus Christus als Lebensbrot und Lebenswort ausgeteilt wird, trauen wir den großen Kräften, die uns gegeben sind.“
Nach dem Innehalten an der Waldstetter Brücke zog die Prozession durch Grabenallee und Bocksgasse wieder zum Münster, wo sie mit dem feierlichen Schlusssegen endete. Nach der Prozession war für alle Gemeindemitglieder aus der Seelsorgeeinheit Schwäbisch Gmünd-​Mitte wieder wie jedes Jahr ein gemeinsames Fest angesagt, das dieses Mal wetterbedingt im Franziskaner stattfand.

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