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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Nordic-​Walking im Dahner Felsenland

Nachdem in den letzten Jahren der Thüringer Wald über den Rennsteig durchwandert worden war, eroberte sich die Nordic– Walking-​Gruppe der VHS in Bettringen mit neun erwartungsfrohen Teilnehmern heuer das Dahner Felsenland in der Südpfalz.

Samstag, 25. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 11 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Das Gebiet war gut erschlossen, aber für die Gruppe Neuland. So merkte man bei der ersten Nordic-​Walking-​Runde, dass durch die geografischen Gegebenheiten, 15 km auf der Alb anders sind als dieselben Kilometer im Pfälzer Wald.
Mit starken Anstiegen, vielen Höhenmetern im Granit und Bundsandstein, urigen Felsformationen wie dem Teufelstisch, Alt-​Dahn und dem sagenumwobenen Jungfernsprung, aber auch mit frischen Quellen in biotopgeschützten Waldtälern, die zum Verweilen einluden, begrüßte uns dieser Teil der Bundesrepublik. Bewaldete Strecken und Sand-​Waldboden waren eine Wohltat bei diesem schönen Sonnenwetter. Oft waren es Wege, die Arbeiter aus ihrem Heimatort kilometerweit zurücklegen mussten, um z.B. in Hauenstein in der Schuhfabrik den ganzen Tag über gleichmäßig hart zu arbeiten. Abends wurde derselbe Weg noch einmal begangen. Die Gruppe besichtigte eine technisch veränderte „Gläserne Schuhfabrik“ und kaufte natürlich auch Schuhnachschub.
Am Feiertag hatten viele Vereine ihre Grillfeste mit „Worscht un Weck“, die „walkend“ gestreift wurden. In Erfweiler feuerte man gerade, geschichtlich bedingt, einen Erinnerungs-​Kohlenmeiler an und feierte eine Woche lang in anfangs stechenden, schwefeloxiddurchsetzten Rauchschwaden bei Bier und „Kaltem Kaffee“ (Spezi). Die entstandene hochwertige Holzkohle wurde schließlich vom Verein meistbietend versteigert. Für unsere Gruppe war das Ereignis eine Ruhepause wert.
Am Wegesrand erlebte sie auch eine seltene Tierwelt: Hirschkäfer, Männchen und Weibchen, tummelten sich an den alten Eichen des Waldes im Sonnenschein. Allerdings konnte ein in dieser Gegend besonderes Naturdenkmal – die 300– jährige „Dicke Eiche“ nicht mehr als Schattenspender genutzt werden. Der, von einem unbekannten Täter rundherum 30 cm tief mit einer Kettensäge attackierte Baum war verdorrt. Kein Baumspezialist konnte diese mächtige Eiche mehr retten, die nun als Baumleiche, immer noch prächtig anzusehen, am Platze lag.
An einem anderen Lauftag brachte der Einstieg in die alte Eisenerzgrube von Nothweiler, den Besuchern einen Temperaturabfall von 30° C. Hier waren nicht nur Schutzhelme, sondern auch warme Zusatzkleidung angebracht . Respekt vor den Männern und Kindern, die bei den bergmännischen Arbeiten unter Tage unter den damaligen Bedingungen keine 32 Jahre alt wurden. Anschließend erhitzte man sich schnell wieder bei den Burgbesteigungen auf steilem Sandstein. Über den Felsenpfad ging es unter der technischer Anleitung von NW– Lehrer Uwe Wendt zur Ruine Fleckenstein nach Frankreich und über die Hohenstein und Wegelnburg zurück nach Deutschland. Im Rahmen der EU gab es für die Nordic– Walker keine Grenzkonflikte mehr.
Planungen für die nächste
Reise sind bereits im Gange
Eine andere Leistungsgruppe konnte an dieser Ganztagestour auch einen gemütlichen Waldabstieg auf vorgegebenen Nordic Walking-​Strecken wählen.
Nachdem sich die meisten Teilnehmer an den Vortagen am Pfälzer Teller mit Saumagen, Leberknödel und Pfälzer Bratwurst sattgegessen hatten, waren sie froh im französischen Grenzbereich echten Flammkuchen mit Speck und „Schmotz“ essen zu können.
An diesem Abend fiel das von der Gruppe gern gespielte „Eselspiel“, bei dem sich jeder vor dem Schlafengehen noch einmal geistig konzentrieren musste, aus – wegen Müdigkeit.
Die Südpfälzer Gegend war neu und erlebnisreich für die Bettringer VHS-​Teilnehmer, aber auch so anreizend, dass Hans H. Rademann für die Nordpfalz, um die Kalmit herum, schon wieder plant.

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