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Anwalt Oeckinghaus verstorben

Wer ihn privat kannte, wird sich immer an einen freundlichen, humorvollen Gesprächspartner erinnern. Beruflich konnte er durchaus auch anders sein – als ein herausragender Strafverteidiger im Gmünder Raum. Gestern ist Rainer Oeckinghaus im Alter von 64 Jahren gestorben.

Donnerstag, 30. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer


Von Manfred Laduch
SCHECHINGEN/​SCHWÄBISCH GMÜND. Menschen, die Rainer Oeckinghaus dankbar sein können, gibt es zuhauf. Wer ihn als Angeklagter bei einem Strafverfahren an seiner Seite hatte, konnte sicher sein, nach allen Regeln der juristischen Kunst verteidigt zu werden. Er war ein guter Redner, beherrschte sein Handwerkszeug aus dem Effeff und entdeckte in Anklageschriften und Zeugenaussagen jede noch so kleine Unstimmigkeit.
In Schwäbisch Gmünd und seinem Umland war Rainer Oeckinghaus fest verwurzelt – wiewohl er in Bensheim an der Bergstraße geboren wurde. Sein Vater war Vertreter einer großen Brauerei und aufgrund dieser Tätigkeit zog die Familie dann auf die Ostalb. Nach dem Abitur hatte der Schechinger in München und Tübingen Jura studiert – um danach so bald wie möglich in die Heimat zurückzukehren.
1977 trat er in die Kanzlei des unvergessenen Otto Jettinger in der Alléstraße ein, in der er schon während seines Referendariats gearbeitet hatte. Er erwarb sich dort schnell einen Ruf als kompetenter und engagierter Strafverteidiger. Später entschied er sich allerdings dafür, das „Erbe“ seines Mentors anzunehmen und übernahm im Jahre 2000 das bis dahin von Otto Jettinger geleitete Notariat.
Groß war sein Engagement für den Berufsstand: Rainer Oeckinghaus gehörte seit 1983 zu den Gründern des Anwaltsvereins Schwäbisch Gmünd. Er übernahm dessen Vorsitz im Jahre 1992, prägte stark das Bild des Vereins in dieser Zeit und vertrat ihn regelmäßig auf dem Deutschen Anwaltstag.
Rainer Oeckinghaus war begeisterter Tennisspieler als auch Skifahrer, spielte in den vergangenen Jahren auch gerne eine Partie Golf. Dem Tennisclub Schechingen war er lange Jahre im Ehrenamt verbunden. Geselligkeit schätzte er sehr, spielte gern Skat oder Binokel.
In den vergangenen zwei Jahren kämpfte Oeckinghaus gegen eine schwere Krankheit. Ein Kampf, den er nun verloren hat. Er hinterlässt seine Ehefrau Evelyn Oeckinghaus und die beiden erwachsenen Töchter Ines und Ira. Am Samstag wird Rainer Oeckinghaus in Schechingen zu Grabe getragen. Viele Menschen werden ihn vermissen.

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