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30 Wanderer von der Albvereins-​Gruppe in Waldstetten besuchten die Ries-​Metropole Nördlingen

So sieht gute Partnerschaft zwischen Ortsgruppen im Schwäbischen Albverein aus: Rund 30 Wanderer aus Waldstetten besuchten die Ries-​Metropole Nördlingen. Betreut wurden sie von 20 Mitgliedern der SAV-​Ortsgruppe, die sich den ganzen Sonntag lang die Zeit nahmen, ihre schöne und sorgsam gepflegte Stadt zu präsentieren.

Mittwoch, 08. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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WALDSTETTEN (ika). Manfred Hilbrandt als Waldstetter Wanderführer hatte sich mit dem langjährigen ehemaligen Nördlinger OG-​Vorsitzenden Walter Schülen kurzgeschaltet. Gemeinsam begaben sich die rund 50 Wanderer zum Schäferweg und umrundeten die Marienhöhe, die Teil des Riesrandes ist. Der Meteoriteneinschlag vor 14,5 Millionen Jahren hat einen im Durchmesser 25 km großen Krater geschaffen, dessen Boden sich mit einem See füllte, welcher sich mit Sediment– und Lehmablagerungen anreicherte und heute als äußerst fruchtbarer Boden eine der Kornkammern Bayerns darstellt.
Walter Schülen erklärte auf der Marienhöhe, die im 18./19. Jahrhundert parkartig bepflanzt und mit einer schönen Lindenallee geschmückt worden ist, das Naturdenkmal „Hexenfelsen“ — Hinrichtungsstätte der Reichsstadt Nördlingen. Zwischen 1589 bis 1598 wurden hier 34 Frauen und ein Mann auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Helga und Walter Schülen sowie der neue Nördlinger OG-​Vorsitzende Hans Pusch führten auf der alten Stadtmauer und in den Gassen Nördlingens, das 898 erstmals urkundlich erwähnt worden ist und 1215 durch Kaiser Friedrich II zur Reichsstadt erhoben wurde. Die Nördlinger bewahrten und bewahren ihr bauliches Erbe sehr gut: der geschlossene Ring der Stadtmauer hat fünf Tore und 13 Türme, die historische Innenstadt weist allein drei Gerbergassen auf. Stattliche Mühlen, mittelalterliche Fachwerkhäuser im Weberviertel und allenthalben Rosenkaskaden, die im geschützten Rieskessel üppig gedeihen. Die Zahl der 8000 Einwohner im Mittelalter, so Walter Schülen, dezimierte die Pest so stark, dass sie erst in den 1930er Jahren wieder erreicht wurde. Heute zählt die Stadt mit ihren Eingemeindungen 18000 Bürger, die viel Engagement bei der Sanierung mittelalterlicher Gebäude zeigen. Blickpunkte sind u.a. das Schneidt’sche Haus, in dem 1632 der Schwedenkönig Gustav Adolf Quartier nahm sowie das so genannte Steinhaus (Rathaus) aus dem 13. Jahrhundert mit seiner markanten Renaissancetreppe.
In der St. Georgskirche nahmen die Waldstetter an einer Führung teil, ersparten sich jedoch am Ende ihres langen Besuchstages die 350 Stufen des 89,9 Meter hohen Turmes, der nach einem Bibelvers „Daniel“ genannt wird.
Auf dem Turm ist übrigens eine Webcam installiert, die aktuelle Bilder des von den Waldstettern bewunderten Storchennests auf dem „Tanzhaus“ ins Internet liefert. Im Nest blickten drei Küken, umhegt von den Storcheneltern, naseweis ins Ries. Mit dem Dank an die Gastgeber und voller neuer Eindrücke reisten die Besucher abends per Bahn zurück in die Heimat.

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