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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Eine Rückkehr zum Abitur in neun Jahren ist in den meisten Gymnasien im Altkreis Schwäbisch Gmünd derzeit kein Thema

Geht es nach der neuen Landesregierung, dann sollen die 445 Gymnasien in Baden-​Württemberg künftig zwischen dem acht– und neunjährigen Gymnasium wählen dürfen. Wie viele diese Möglichkeit nutzen werden, ist nicht gewiss. Selbst im Kultusministerium rechnet man mit keinem großen Ansturm. Ähnlich sieht es in den hiesigen Gymnasien aus.

Donnerstag, 09. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
OSTALBKREIS. So sagt Thomas Eich, stellvertretender Schulleiter am Parler-​Gymnasium: „Ich habe das Gefühl, dass es mit dem achtjährigen Zug ganz gut klappt.“ Bislang habe man innerhalb des Lehrerkollegiums die Thematik der Wahlmöglichkeit noch nicht thematisiert.
Abwartend ist die Haltung im Hans-​Baldung-​Gymnasium. Man habe bereits darüber gesprochen, so Klaus-​Jürgen Roos, der stellvertretende Schulleiter. Stand jetzt sei, dass es keine Rückkehr zum achtjährigen Gymnasium geben wird. Eine schulinterne Erhebung habe zudem ergeben, dass es keine großen Unterschiede zwischen den Schülern aus dem achtjährigen und den Schülern aus dem neunjährigen Bereich gibt. Auch hätten sich die Eltern mit der Einführung des achtjährigen Zuges einverstanden erklärt. Das ganze sei zudem Sache des Schulträgers.
Von einer schwierigen Situation spricht Harald Ocker. „Manche Schüler packen es in acht Jahren, manche nicht“, so der Schulleiter des Franziskus-​Gymnasiums. Dass die Landesregierung den Gymnasien die Entscheidung überlassen möchte, ob diese einen acht– oder neunjährigen Zug einführen, befürwortet Ocker nicht. Die Verantwortung werde sozusagen an die Schulträger abgegeben. Das Thema, so Ocker, wird demnächst Inhalt einer Sitzung des Trägerverbundes sein. Man müsse Argumente abwägen – sowohl in organisatorischer als auch in pädagogischer Hinsicht. Und: „Auch wir als private Schule haben keine üppigen Förderungen.“ Ein anderes Thema in der Sitzung werden die Änderungen bei der Grundschulempfehlung sein.
Auch im Rosenstein-​Gymnasium Heubach wird nicht am neunjährigen Zug gerüttelt. „Das ist kein Thema“, so Bernhard Abele, der stellvertretende Schulleiter. „Leistungsmäßig gibt es nichts Signifikantes festzustellen“, berichtet Abele von Vergleichen im Doppeljahrgang. Auch die meisten Eltern und Schüler befürworten laut seiner Aussage eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium nicht. Die Möglichkeit, die Schüler künftig auf zwei Geschwindigkeiten zum Abi zu führen, wird es in Heubach laut Aussage von Abele nicht geben. „Entweder das achtjährige oder das neunjährige. Nicht beides“, so Abele.
Überhaupt kein Thema ist die künftige Wahlfreiheit am Gymnasium Friedrich II. in Lorch, wo ja bereits dieses Jahr das erste Doppelabitur stattfand. Hier waren geringe Leistungsunterschiede zu erkennen – die G 8ler waren die besseren. Dass hier wieder das neunjährige Gymnasium eingeführt wird, ist nicht absehbar. Schulleiter Jörg Traub: „G 8 wurde hier bei uns ja auf Wunsch der Eltern eingeführt.“

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