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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Museumsleiterin Holthuis will nach Ulm

Die Nachricht kam für den Ersten Bürgermeister Joachim Bläse aus heiterem Himmel: Am Freitagabend bei der Eröffnung von Daniel Brägs Ausstellung „Obstlandschaften“ teilte ihm Museumsleiterin Dr. Gabriele Holthuis mit, dass sie möglicherweise ans Museum nach Ulm wechselt.

Sonntag, 10. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Dort hatte der Kulturausschuss des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung wenige Stunden zuvor zwei Kandidatinnen gekürt: eben die Gmünder Museumsleiterin Gabriele Holthuis (54) und Kata Krasznahorkai (33), derzeit Kulturreferentin am Collegium hungaricum in Berlin. Die Entscheidung zwischen den beiden Kunsthistorikerinnen fällt am Mittwoch, dann hat der Gemeinderat die Wahl. Es ist der dritte Anlauf in der Donaustadt, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die 2009 in den Ruhestand gegangene dortige Museumsleiterin zu finden. 50 Namen waren zunächst gehandelt worden, dann blieben drei übrig, und im Ausschuss überzeugten die beiden Frauen aus Gmünd und Berlin am meisten. Gabriele Holthuis, seit 1999 in Schwäbisch Gmünd, habe gute Arbeit für das Museum und mit ihren Ausstellungen geleistet, und für die Ereignis-​Jahre 2012 und 2014 sei für den Themenkomplex Natur, Kunst und Kultur noch einiges geplant — „so gesehen würde ich es bedauern wenn sie geht.“ Andererseits sei Ulm eben die höher Liga, „von daher habe ich schon Verständnis.“ Doch für Gabriele Holthuis sei durch das vorzeitige Bekanntwerden eine unangenehme Situation entstanden.
Was die Museumchefin unumwunden einräumt, zumal sie gerne in Schwäbisch Gmünd sei und auch gerne bleibe, wenn sie nicht in Ulm gewählt wird: „Aber wenn man noch so eine Chance hat und das hier in Schwäbisch Gmünd Gelernte nicht weiter treibt — sollte man sie dann nicht ergreifen?“ Der Wahl am Mittwoch sehe sie entspannt entgegen, „ich bin glücklich, wenn ich’s kriege, ich bin nicht unglücklich, wenn ich’s nicht kriege.“
Gabriele Holthuis hat in zwölf Jahren Gmünds Ausstellungsprofil enorm geschärft — man denke an Josef Beuys, die Burda-​Ausstellung, die Daimler-​Sammlung und gegenwärtig die Sammlung Marli Hoppe-​Ritter. Hinzu kamen stadtgeschichtliche Ausstellungen, nicht zu vergessen jene über die Bsamim-​Türme. Als ihre größte Leistung aber schätzt sie ein, dass der Prediger umgebaut wird: „Dafür habe ich gekämpft.“

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