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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

RZ-​Serie (2): Große und kleine Gärten über den Dächern der Stadt /​Zu Gast im Herzen des Stadtumbaus

Beim Blick auf die Stadt, fällt auf, wie grün sie jetzt schon ist. Das ist unter anderem den Dachgärten zu verdanken, die die RZ in ihrer Sommerserie vorstellt: Die zweite Folge führt zu Ursula Wagenmann in die Ledergasse.

Mittwoch, 10. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer

Beim Blick auf die Stadt, fällt auf, wie grün sie jetzt schon ist. Das ist unter anderem den Dachgärten zu verdanken, die die RZ in ihrer Sommerserie
vorstellt: Die zweite Folge führt zu Ursula Wagenmann in die Ledergasse.
SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Einen Glückgriff nennt die 65-​Jährige ihre Wohnung samt Gärtlein. Als sie vor elf Jahren aus Lorch nach Gmünd zog, hätte sie nicht zu hoffen gewagt, dass sie sich hier so wohl fühlen würde. Dass ihre Umgebung nun durch den anstehenden Stadtumbau zusätzliche Aufwertung erfährt, macht das Ganze nur noch besser: Da im Dreieck zwischen Engelgasse, Remsstraße und Ledergasse nicht nur Horten-​Gebäude und Engel-​Brauerei, sondern auch die Traditionsgaststätte „Kübele“ abgerissen wurden, ist der Blick auf Rems und Salvator freigeworden.
Der Chefplaner der Landesgartenschau, Karl-​Eugen Ebertshäuser, träumt davon, einige der großen Gmünder Dachgärten für die Landesgartenschau erlebbar zu machen. Kleinere und sehr private Anlagen wie die auf dem Ledergassendach kommen dafür wohl nicht in Frage — aber sie machen deutlich, dass Lebensqualität spürbar wird, wenn sich Menschen wirklich wohlfühlen in einer nach eigenen Vorstellungen gestalteten Umgebung.
Ursula Wagenmann hat große Pflanzkübel mit üppig blühenden Sommerblumen neben zahlreichen immergrünen Buchs-​Stauden arrangiert, wie sie von den Römern nach Mittel– und Westeuropa gebracht wurden. Inmitten des Grüns finden sich kleine Skulpturen ganz unterschiedlicher Stilrichtungen, die nur eines gemein habe: Sie sind ihr wichtig und sie erinnern an liebe Menschen und unvergessliche Augenblicke – oder sie sind schlicht reizend. An einem Bassin lockt das Wasser so viele unterschiedliche Vögel an, dass sich praktisch ganzjährig nette Fotomotive ergeben. Hier prangt eine Porzellanblüte inmitten sorgsam kultivierter Natur, dort ein kleiner Spatz.
In einer Nische in der Buchshecke hockt eine tönerne Ente, Geschenk einer Freundin, als sie um eine höchst lebendige Entenfamilie trauerte, die sich in diesem Garten häuslich eingerichtet hatte. Elf Eier hatte die Entenmama im Buchs gelegt und, mit der Zeit sind die Hausgäste Ursula Wagenmann richtig ans Herz gewachsen.
Sie hat die Mama gefüttert und das Gelege nach Kräften beschützt, doch dann machte kalter Dauerregen all ihre guten Wünschen für die Enten zunichte. In einem Nottransport haben sie und Wolfgang Linse die Enten in einer Wanne zur Rems gebracht, aber ob es auch nur eines der Kleinen geschafft hat, ist sehr fraglich. Sie hat schließlich geweint, so sehr hatte sie auf ein glückliches Ende gehofft. Aber vielleicht startet die Mama ja einen weiteren Versuch über den Dächern der Stadt, wo sie so herzlich willkommen war.

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