Fünfknopfturmbrücke: Höherlegung des Josefsbachs gibt Blick frei auf ein Stück Stadtgeschichte
Die Bedeutung dieses Brückenbauwerks wurde in den letzten Jahrzehnten nie richtig erkannt. Kein Wunder, denn es liegt — unter einem neuzeitlichen Betondeckel verborgen — im Dornröschenschlaf. Anlässlich der Landesgartenschau soll sich das nun ändern.
Freitag, 19. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Zusammen mit Werner K. Mayer, Initiator und Motor des Salvator-Freundeskreises sowie absoluter Gesteinsexperte, nahmen wir die bislang verborgene Bogenbrücke an diesem historischen Ort unter die Lupe. Was ihm sofort auffiel: Eine reiche Vielfalt an Sandsteinblöcken aus mehrere Epochen und Steinbrüchen. Die Bogenbrücke ist mittels des Systems erbaut, das schon die Römer entwickelt hatten. Anhand alter Urkunden und Inschriften ist 1828 als Baujahr nachweisbar. Konsolen, die Schießscharten und auch manche Steinquader verdeutlichen aber auch, dass es einen Vorgängerbau gab. Nach Beobachtung von Werner K. Mayer handelt es sich bei dem Baumaterial einerseits um Stubensandstein, der wohl aus den gleichen ortsnahen Steinbrüchen aus dem nördlichen Stadtgebiet stammt, wo beispielsweise auch schon die Münsterbaumeister ihr Material aus den Berghängen schlugen ließen. Einen Teil des Mauerwerks, vermutlich bei späteren Ausbesserungen benötigt, ordnet Werner K. Mayer sehr eindeutig einem Schilfsandstein-Steinbruch bei Waldhausen zu (um 1837). Interessant, so meint er weiter, wäre natürlich eine Aufklärung der deutlich angebrachten Steinmetzzeichen. Solche finden sich auch auf weitaus älteren Bauwerken der Stadt. Denkbar laut Mayer auch: Die vielen prächtigen Steinquader der Fünfknopfturmbrücke könnten beim Abbruch von Stadtmauer und Wehrtürmen wiederverwertet worden sein oder aus dem Lager einer Bauhütte entstammen. Vieles deutet daraufhin, dass es sich bei der Fünfknopfturmbrücke um die älteste Gmünder Brücke handelt.
Aus den Mitteln der Denkmalpflege und der Städtebauförderung will nun die Stadt rund 110 000 Euro investieren. Geplant ist das Entfernen des Betondeckels und ein denkmalgerechter Rückbau auf die ursprüngliche Gewölbebreite innerhalb eines idyllischen Ensembles, das gewiss Landesgartenschau-Besucher ebenso begeistern wird wie Stadthistoriker und geschichtsinteressierte Bürger.
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