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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

RZ-​Serie (3) über Dachgärten: Die größte Anlage findet sich auf dem Tiefgaragendach in der Neckarstraße

Seit knapp 40 Jahren lädt eine Gartenanlage auf fünf Bettringer Tiefgaragendächern zum Verweilen ein. Mittlerweile trifft sich hier bereits die dritte Generation. 2010 finanzierte die Stadt Gmünd eine Neugestaltung.

Freitag, 19. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Vor einigen Jahren sollten die Park– und Spielflächen auf den Tiefgaragendächer aufgelöst werden. Damals wurde aber deutlich, wie wichtig die Anlage den Anliegern ist, so dass sie schließlich doch erhalten wurde. Im vergangenen Jahr ließ die Eigentümergemeinschaft das undichte Garagendach sanieren, und die Stadt verpflichtete sich, die öffentliche Anlage darauf wieder herzustellen – schöner als je zuvor. Im Vordergrund stand die Aufenthaltsqualität. Die alten Wege wurden wieder hergestellt, die Sitzmöglichkeiten und Spielangebote installiert: Spieltische für Schach und Mühle, zwei Tischtennisplatten, eine Boulebahn, sowie von Rasenflächen umgebene Sandkästen. Die Spieltische an der Westseite werden von Bäumen beschattet; Hainbuchenhecken und Intensivbegrünung rahmen den Platz ein. Auf den auf die Neckarstraße ausgerichteten Flächen wurde extensive Dachbegrünung mit dem Anpflanzen einzelner Solitärstauden kombiniert. Diese Neugestaltung ließ sich die Stadt 90 000 Euro kosten – es handelt sich hier um den mit Abstand größten Dachgarten im Gmünder Raum. Insgesamt 1500 Pflanzen wurden gesetzt, die von Februar, wenn sich der Elfenkrokus in seiner ganzen Farbenpracht zeigt, bis tief in den Spätherbst hinein blühen.
Der Garten– und Landschaftsarchitekt Peter Frieser ging dabei nach den üblichen gartenbaulichen Regeln vor; aus Gewichtsgründen wurden freilich die Dicke der Erdschicht und damit die Größe der Pflanzen begrenzt. Ausgesucht wurden also vor allem niedrigwachsende Pflanzen; Zierlauch-​Arten wachsen hier, Bergminze, Süßgräser, Lavendel, Heiligenkraut, Federgräser und Fetthennen. Katzenminze und Nachtkerzen, Braunellen und Thymian und ein Dutzend weitere Pflanzen sind ebenfalls zu finden. Wege und Plätze sind mit in die Vegetationstragschicht eingelassenen Rasengittersteinen aus Beton befestigt und ebenfalls begrünt.
Voraussetzung für einen so großen Dachgarten ist eine massive Deckenbauart mit ausreichender Tragfähigkeit und der für die Entwässerung notwendigen Dichtheit. Auf die Rohdecke wird zuerst eine Dampfsperre aufgebracht. Als nächster Schritt kommt eine wurzelfeste Feuchtigkeitssperrschicht aus Bitumenbahnen oder Kunststoff-​Folien, auf der sich die Drainageschicht und dann die Muttererde befinden.
Wichtigste Funktion der Anlage ist Steigerung der Lebens– und Wohnqualität in Bettringen Nordwest. Die gesamte Nachbarschaft soll durch diesen Treffpunkt gestärkt werden. In den vergangenen Jahren hat sich, so ist beim Besuch in Nordwest zu erfahren, in dieser Beziehung in Bettringen einiges getan.

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