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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ausstellung „NOW – Jewels by Norman Weber“ endete am Sonntag mit einer Führung

Zum letzten Mal erhielten gestern die Besucher im Silberwarenmuseum Ott-​Pausersche Fabrik Einblick in die Arbeiten von Norman Weber, der im Rahmen der Finissage durch die von ihm konzipierte Ausstellung „NOW – Jewels by Norman Weber“ führte.

Montag, 29. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 20 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. Bürgermeister Dr. Joachim Bläse bedankte sich zunächst für die Impulse, die Weber mit seiner Ausstellung nach Gmünd gebracht hatte. Die Stadt sei froh, diesen Schmuck ausstellen zu dürfen, so Bläse, der sich wünscht, dass diese schöne Verbindung nach Kaufbeuren, wo der 1964 in Schwäbisch Gmünd geborene Weber nun lebt und arbeitet, erhalten bleibt.
Die Ausstellung in Gmünd sei die beste geworden, sparte auch die Galeristin und Kuratorin Dr. Ellen Maurer Zilioli, die die Ausstellung organisiert hatte, nicht mit Lobesworten. Vielleicht sei dies auch die Erfahrung aus den anderen Städten gewesen. Maurer Zilioli sprach zudem von Vollkommenheit und Engagement. „Keine Angst vor dem Schmuck, keine Angst vor Norman Weber“ gab sie dann den Startschuss für die Führung.
Weber kam auf die Anfänge seines Schaffens zu sprechen und erinnerte sich hierbei an ein Holzkistchen, in welchem er seine ersten Werke aufbewahrte, an einen Professor, der ihm riet, zunächst einige Praktika zu absolvieren und an die verschiedenen Werkstätten, in denen er erste Erfahrungen gesammelt hatte.
Nach seiner Ausbildung an der Berufsfachschule Neugablonz studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und bekam während eines Semesters auch Einblick in die Arbeit von Bildhauern. Wichtig auch, weil er schon immer, wie er erzählte, nach Möglichkeiten gesucht habe, sich mit Schmuck auszudrücken. Juweliere kopieren stand ihm nie im Sinn. „Ich bewundere, was die Juweliere können“, sagte er gestern. „Wie üppig darf es sein? Wie erotisch darf es sein?“ – Fragen, die sich Weber während des Kreierens von Schmuckstücken immer wieder gestellt hat und die hier und da zum Vorschein kommen. So bei einem Herz, das Üppigkeit und tragisch Komisches vereint, wie Weber findet. Eine Herzkette, die er selbst bei einem Opernbesuch schon getragen hat. Es sei wichtig, selbst zu sehen, wie sich jemand damit fühlt, findet er.
In diesem Zusammenhang kam er auch auf die unterschiedliche Bedeutung von Schmuckstücken im Laufe der Jahre zu sprechen. Während Schmuck früher etwas gewesen sei, was einem eine gewisse Haltung abverlange, müssten Schmuckstücke heutzutage so groß sein, dass man damit problemlos spülen oder Autofahren könne.
Seine Arbeit, erklärte er, sei in Gruppen einzuteilen. „Sie entstehen, wenn ich merke, ich komme in eine Art Routine hinein.“ Dass für Norman Weber auch der, wie er es formuliert, „Fake-​Charakter“ von Interesse ist, ist unter anderem an einem Schmuckstück zu sehen, das gleichermaßen bedruckt und bemalt wurde. Ebenso interessant wie die Schmuckstücke von Juwelieren empfindet Weber auch die Verpackungen. Ob Tiffany oder Bulgari – jede Verpackung nahm Weber unter die Lupe. Auf diese Weise habe er dann auch das Material Aluminium für sich entdeckt, so Weber mit Blick auf den Innenraum der Schächtelchen.
Abschließend führte Weber zu den Werken mit dem Arbeitstitel „Heimat“ – ein Thema, zu dem er zunächst keinen Draht hatte, wie er erzählte. Mit der Geburt seiner Tochter änderte sich dies und schon bald verband er Heimat vor allem mit der Kindheit – etwas, was sich ebenso in seinen Werken spiegelt. So ließ er sich von einer Modelleisenbahn oder auch Puppen inspirieren. Welch wunderschöne Sachen dabei entstehen können, war gestern letztmals zu bewundern. Viel tragbares ist darunter. Oder, wie es Oberbürgermeister Richard Arnold kürzlich formulierte: „Des isch ja richtiger Schmuck.“

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