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Straßdorfer Werkzeugbauer blickt als Tochterfirma von APSS in eine erfolgreiche Zukunft

Hettich & Kohnle in Straßdorf hat die Insolvenz offensichtlich sehr gut überstanden. Der von der fränkischen Firma APSS übernommene Betrieb hat dank bekanntem Know-​how gute Chancen am sehr hart umkämpften Markt in der Werkzeugbau-​Branche.

Donnerstag, 19. Januar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer


GMÜND-​STRASSDORF (gbr). Der Straßdorfer Traditionsbetrieb Hettich & Kohnle wird gestärkt aus der Krise hervorgehen. Weder personell noch im Hinblick auf die Kundenbeziehungen führte die nun beendete Insolvenzphase zu massiven Einschränkungen. Deshalb konnte die Firma APSS einen funktionierenden Betrieb übernehmen und durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder die Stellung am Markt deutlich stärken. Darin waren sich die beiden APSS-​Geschäftsführer Markus Neubauer und Fredy Holland sowie der seitherige Geschäftsführer von Hettich & Kohnle, Stephan Menrad, bei ihrem gestrigen Treffen einig.
Der Firmenname APSS steht als Abkürzung für „Asia Pacific Sourcing Solutions“. Das in Baiersdorf (bei Erlangen) ansässige Unternehmen verfügt über beste Verbindungen, um Presswerkzeuge für die Blechbearbeitung im Automobilsektor für den deutschen Markt in China produzieren zu lassen. Durch die Verbindung mit einem deutschen Werkzeugbauunternehmen, dass sich als Traditionsbetrieb über Jahrzehnte hinweg einen guten Namen in der Branche gemacht hat, kann APSS neue Geschäftsfelder erschließen. Denn, so interessant die Preise für in Fernost produzierte Werkzeuge (mit denen Bleche als Autoteile zum Beispiel geformt, gestanzt oder beschnitten werden) für die Autoindustrie sind – die mit dem Begriff „Made in Germany“ verbundene Qualitätserwartung spielt am Markt auch eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus müssen neue Werkzeuge für den Einsatz in automatisierten Fertigungsstraßen zuerst angepasst und eingearbeitet, manchmal auch vor Ort geändert werden. Aus diesem Grund ist es für die Endkunden ein klarer Vorteil, wenn ein kompetenter Ansprechpartner in Reichweite ist und auf Kundenwünsche zeitnah und flexibel reagieren kann. China ist eben doch weit weg. Außerdem ist die Kommunikation in deutscher Sprache den Endkunden in Deutschland sehr willkommen. Für solche Dienstleistungen steht im Unternehmen APSS künftig der Straßdorfer Betrieb mit seinen gut ausgebildeten Fachkräften zur Verfügung.
Darüber hinaus sind die chinesischen Werkzeugbauer trotz aller Fortschritte, die dort in der Produktion inzwischen gemacht wurden, noch nicht in der Lage, besonders komplexe Zieh-​, Biege– und Stanzwerkzeuge so herzustellen, dass sie dem deutschen Standard entsprechen. Diese Spezialaufträge kann APSS künftig von ihrer deutschen Tochterfirma in Straßdorf anfertigen lassen.
Diese vielfältigen Synergieeffekte sind der Grund, warum die Unternehmensleitung gestern sehr optimistisch in die Zukunft blickte. „Wir gehen davon aus, dass es in der Presse künftig nur erfreuliche Schlagzeilen über unser Unternehmen gibt“, sagte Markus Neubauer, und Stephan Menrad pflichtet ihm bei.
Neubauer sprach von einem Glücksfall, dass das Unternehmen trotz der Insolvenz ein voll funktionierender Betrieb geblieben ist, den man nicht erst wieder beleben muss. Nicht zuletzt betrifft dies die Fachkräfte. Es gab im Zuge der Insolvenz nämlich überhaupt keine Entlassungen, so dass (mit Ausnahme von zwei Mitarbeitern, die auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen) die bewährte Mannschaft weiterhin komplett zur Verfügung steht. Die meisten Mitarbeiter haben bei Hettich & Kohnle auch ihre Berufsausbildung absolviert.

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