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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

St. Peter und Paul-​Kindergarten beteiligt sich am Stadtjubiläum

Samuel zögert nur ganz kurz: „Das ist der fünfknöpfige Turm.“ Was diese Kinder dank eines selbst gebastelten Gmünd-​Spiels über die Geschichte und die prägenden Bauwerke der Stadt wissen, könnte Ältere beschämen. Und das ist nur eine Möglichkeit, das Stadtjubiläum für Kinder erlebbar zu machen.

Samstag, 28. Januar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Uli war noch ein kleiner Bub, als er in den 60ern beim Jubiläumsumzug mitmarschierte. Seine Mama hat das damals gut dokumentiert, und die Frau, die er später geheiratet hat und die heute den Kindergarten St. Peter und Paul auf dem Hardt leitet, ließ sich davon inspirieren. Sie will, dass ihre Schützlinge dereinst sagen können: „2012 war ich als Kind beim großen Festumzug dabei und es war ein einmaliges Erlebnis; deshalb mach ich 2062 bei der 900 Jahr-​Feier wieder mit.“ Mit Unterstützung der Eltern hat der Montessori-​Kindergarten dann gleich ein ganzes Staufer– und Stadtjahr ausgelobt. Erster Baustein ist ein Spiel, das nur Dank des daumengroßen Silbermännle gespielt werden kann: Dieses Ur-​Gmünder Symbol zählt aus, wer beginnen darf, vor allem aber liest es die Fragen vor und begleitet die Kinder durch die Aufgaben. Mit Hilfe einer Sammlung alter Fasnetshäuschen – die alljährlich zum Umzug ausgegeben werden – wird in einem recht überzeugenden Stadtmodell gespielt, in dem es sich zurechtzufinden gilt. Felix muss erklären, welche Funktion das Kornhaus einst hatte; über die immerfort nach Futter suchenden Mäuse, kommt er schließlich drauf. Seine kleine Nachbarin führt das Silbermännle zielsicher zum Königsturm und lässt es, wie gefordert, fünfmal hüpfen. Die eine findet das Rokokoschlössle, der andere den Fünfknopfturm, woraufhin alle anfangen zu singen: „Der fünfknöpfige Turm, er läutet bei Feuer und Sturm, die Stadt bewacht bei Tag und Nacht der fünfknöpfige Turm.“ Wer seine Aufgabe löst, darf die Karte behalten und ist Sieg und Preis ein Schrittchen näher.
Höhepunkt des Kindergartenjahrs ist sicherlich der Umzug. Die Kinder sind bereits angemeldet, Alexander Groll, Koordinator des Stadtjubiläums, freut sich auf sie. Mit Hilfe der Eltern werden die Gewänder und Kopfbedeckungen selbst geschneidert, und weil auch St. Peter und Paul dem Anspruch der Authentizität gerecht werden will, sollen nach einem Besuch in der Gewandmeisterei weiße Stoffe in den Farben altrosa, moosgrün und stahlbau eingefärbt werden. Das ist nicht ganz die Wahlfarbe der kleinen Mädchen, aber Chefin Sylvia Seitzer-​Götz ist in diesem Punkt eisern: „Pink wird es nicht geben.“ Die Buben scheren sich nicht groß um die Farbe ihrer Gewänder: Julius will Schwertkämpfer werden, wie einer der Kindergartenväter; alles andere ist Nebensache. Sein Kumpel Darius würde lieber eine Fahne schwingen. Alle machen mit, alle sind in die Vorbereitungen eingebunden. So viel Aufwand für einen einzigen Tag? Aber nein: Die Peter und Paul-​Kinder wollen an „ihrem“ Patrozinium mitwirken, am Hardtfest im Juni und eben auch in der anstehenden Fasnet nach Kräften glänzen.
Ganz nebenbei werden mal Königs– und Faulturm besichtigt, dann wieder Lieder über Gmünd gelernt. Ein Ausflug zum Wäscherschloss steht an, und auch Rechberg und Rosenstein sind Ziel. Gemeinsam mit den Eltern dürfen die Kleinen bei einer Stadtführung die Stadtmauer entlang gehen, Markt– und Münsterplatz kindgerecht erkunden und den Johannisturm erklimmen. Einhorn und Silbermännchen als Symbolfiguren der Stadt sollen unter anderem im Rahmen der Stadtführung wiedererkannt werden.

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