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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Verkehrskonzept für Baldung– und Pfitzerkreuzung im Gemeinderat

Ein „Werkstattbericht“ aus der Arbeit am Verkehrskonzept stand gestern auf der Tagesordnung des Gmünder Gemeinderates. Und wie in der Werkstatt ging es zeitweise auch zu: Es flogen Späne.

Donnerstag, 18. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 24 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Diplomingenieur Andreas Weber von der Planungsgruppe Kölz stellte vor, was sich in den vergangenen Monaten ergeben hatte. Man habe die Vorschläge intensiv untersucht und die Verkehrsströme am Computer durchgerechnet – unter Zugrundelegung hoher Verkehrszahlen.
Das Konzept solle den Verkehr flüssig gestalten – das heiße nicht schnell, sondern beständig. Dies werde nach Auffassung der Planer nach wie vor am besten von der Kombi-​Lösung eines Turbo-​Kreisels an der Baldung– und einer Ampelanlage an der Pfitzerkreuzung gewährleistet. In den Niederlanden habe man mit 70 bestehenden Turbo-​Kreiseln gute Erfahrungen gemacht.
Ein weiteres Ziel sei es, den Städtebau und die Aufenthaltsqualität im Osten der Innenstadt zu erhöhen. Deshalb sei man im Grunde weiter der Meinung, keinen Individualverkehr von der Vorderen Schmiedgasse in den Kreisel zuzulassen.
Stattdessen könne man sich eine Ausleitung aus dem Parkhaus City-​Center nach links und dann in Richtung Bürgerstraße vorstellen. An deren Nordende sehe man Rechtsabbiegen vor – mit anschließender Wendemöglichkeit. Die Bürgerstraße könne als Einbahnstraße ausgewiesen werden – da sei man noch am Diskutieren. Aber auch ein Abbiegen in den Kreisel werde den Verkehr dort nicht kollabieren lassen.
Beim Sicherheits-​Audit sei die fehlende Durchgängigkeit für den Radverkehr bemängelt worden. Diese habe man nun in den Plan eingearbeitet. Im Kreisverkehr hätten Radler allerdings nichts zu suchen. Durch gute Vorsortierung seien im Kreisel keine Spurwechsel nötig. „Es hat alles seine Vor– und Nachteile“, machte Weber deutlich.
Sie habe nicht viel Neues gehört, beklagte Sigrid Heusel (SPD). Sie habe den Eindruck, dass die Planer alle möglichen Verrenkungen machten, um am Ende zum Ergebnis Kreisel kommen zu können. Über die Alternative einer Ampel für die Baldungkreuzung sei zu wenig gekommen. Für sie sei es ärgerlich und eigentlich nicht akzeptabel, dass die negative Stellungnahme der Polizeidirektion zum Kreisel nicht schon in der Juli-​Sitzung vorgelegt worden sei.
Die Ablehnung der SPD zum Turbo-​Kreisel werde vom HGV, vielen Bürgern und den Busunternehmen geteilt. Außerdem sei die Neuplanung schlecht für Fußgänger und Radfahrer.
Ziemlich scharf fiel die Antwort von Celestino Piazza (CDU) aus. Nur dagegen sein sei nicht in Ordnung, betonte er. Viele Stadträte hätten gemeinsam mit dem Agenda-​Arbeitskreis Mobilität und Verkehr seit anderthalb Jahren an dem Konzept gearbeitet. Leider habe sich die SPD in diesem Prozess weitgehend ferngehalten. Für die CDU stehe fest, dass man das Rechtsabbiegen von der Schmiedgasse in den Kreisel zumindest für eine Probephase zulassen müsse.
Piazza ging auch auf die zuvor von Bürgermeister Bläse genannte Kalkulation ein, wonach eine Beampelung zunächst zwar 300 000 Euro billiger sei, als der Kreisel. Dieser Betrag verzehre sich jedoch sehr schnell durch Betriebskosten. Außerdem lasse eine Ampel den Verkehr vom Glockekreisel nicht konstant abfließen, wie man heute schon klar erkennen könne.
Für Elmar Hägele (Grüne) kommt die öffentliche Diskussion zu spät. Allerdings freue es ihn, dass die nötige Aufwertung der östlichen Schmiedgassen von niemandem mehr in Frage gestellt werde. Eine Ausfahrt aus dem Parkhaus nach links stelle er sich schwierig vor. Deshalb sei ein Rechtsabbiegen in den Kreisel auf jeden Fall sinnvoll.
„Die Fraktionen hatten jede Möglichkeit, sich zu informieren“, machte Ullrich Dombrowski (FW/​FDP) deutlich. Außerdem sollte jemand, der sich schlecht informiert fühlt, nicht mit einem Infostand auf den Marktplatz gehen, wandte er sich an die SPD. Karin Rauscher (FWF) beklagte fehlende schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse. Peter Jay-​Müller (Linke) merkte an, dass man erst die Bürger hätte fragen müssen, bevor man Pflöcke in der Planung einschlage.

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