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Viele Titel und Medaillen für Budoka aus dem Gmünder Raum bei der Deutschen Kata-​Meisterschaft in Leinzell

Bei der Deutschen Kata-​Meisterschaft in Leinzell hatten die Preisrichter insgesamt 124 Vorführungen zu begutachten. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Kampfsportverbänden und sie repräsentierten durch ihre Herkunft das gesamte Bundesgebiet. Viele Titel und Medaillen blieben aufgrund der überzeugenden Leistungen der Dojos aus Gmünd, Leinzell und Gschwend dennoch im Gmünder Raum.

Montag, 22. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer


Von Gerold Bauer
Eine Gruppe war zum Beispiel aus dem hohen Norden Deutschlands angereist, andere kamen aus Sachsen sowie aus dem Vogtland und viele von der Ostalb, um der Jury ihre Interpretation von traditionellen und modernen Katas zu präsentieren. Denn obwohl es sich bei einer „Kata“ um eine Übungsform mit definierten Techniken und einem ebenso festgelegten Bewegungsablauf handelt, bleibt immer noch ein gewisser Spielraum. Selbst die Kata-​Experten sind sich bei kleineren Details nicht immer zu 100 Prozent einig, wie die richtige Ausführung sein soll.
Umso mehr ist die Leistung der Jury-​Mitglieder bei der Veranstaltung in Leinzell zu würdigen, die über viele Stunden hinweg konzentriert hingesehen und die Präsentationen kompetent und gerecht bewertet haben. Immer wieder verblüffend war dabei, dass die Wertungen auf den Punktzetteln — obwohl unabhängig voneinander ausgefüllt — in den meisten Fällen nahezu identisch waren. Und in manchen Fällen waren es in Leinzell am Samstag sogar Zehntel-​Punkte, die am Ende über die Reihenfolge der Platzierungen entschieden haben. Das Niveau war so hoch, dass in den „Königsklassen“, sprich bei den Kodokan-​Paar-​Katas, ein Stechen durchgeführt wurde, um die deutschen Meister auszumachen.
Den Begriff „Kata“ nur als „formalen Kampf gegen einen imaginären Gegner“ zu deuten, geht in die falsche Richtung. Zwar sieht dies vor allem bei Karate-​Katas und Waffenformen auf den ersten Blick so aus, doch der tiefere Sinn der Kata (und dies gilt auch für paarweise auszuführende Kodokan-​Katas) ist eher ein Kampf gegen sich selbst. Man kämpft darum, durch konsequentes Üben die Perfektion zu erreichen. Nicht umsonst befassen sich die meisten Budo-​Sportler über viele Jahre immer wieder mit der gleichen Kata, um alles zu verfeinern.
Und manchmal versteht man erst im Laufe der Zeit, was der jeweilige „Erfinder“ der Kata den Übenden damit auf den Weg geben wollte. Irgendwann macht es im Gehirn „Klick“ und plötzlich ist die Erkenntnis da, warum eine bestimmte Technik (auch im echten Kampf!) genau so und nicht anders ausgeführt werden muss. Das Kata-​Training ist mithin eine lebenslange Aufgabe, die von vielen Budoka bis ins relativ hohe Alter mit Hingabe betrieben wird.
Bei der aktuellen deutschen Meisterschaft wurde deshalb eine Senioren-​Wertung für Teilnehmer über 55 Jahren durchgeführt. Es gab auch eine Vereinswertung, bei der im Bereich der Erwachsenen das „Dojo Yawara“ (Jiu-​Jitsu-​Abteilung des TSB Gmünd) siegte. Im Jugendbereich durfte den Vereinspokal das Gastgeber-​Dojo „Musashi“ (Jiu-​Jitsu-​Abteilung der SG Leinzell) in Empfang nehmen. Alle Ergebnisse sind der Tabelle unten zu entnehmen.

Die Ergebnisse:

Jugend, Moderne Katas, Einzel, 12 – 15 Jahre: 1. Julian Kugler, 2. Kai-​Uwe Hüber, 3. Tamara Bethge (alle Musashi Leinzell);
Jugend Moderne Katas, Einzel, 16 – 18 Jahre: 1. Katharina Dreher (Zanshin Gschwend); 2. Michael Kronmüller (Zanshin Gschwend); 3. Enise Sel (Yawara Gmünd;
Jugend, Traditionelle Katas, Einzel, 16 – 18 Jahre: 1. Larissa Betz (Yawara Gmünd), 2. Eric Vetter (Zanshin Gschwend), 3. Dominik Schindler-​Zins (Yawara Gmünd);
Jugend, Moderne Katas Paare, 12 – 15 Jahre: Lisanne Wolz/​Nadine Wehle (Sakura Süßen); 2. Kai-​Uwe Hüber/​Tamara Bethge (Musashi Leinzell), 3. Jonas Wiegand/​Nicolai Müller (Sakura Süßen);
Jugend, Moderne Katas, Paare 16 – 18 Jahre: 1. Julian Kugler/​Tatjana Tietze (Musashi Leinzell), 2. Jan Fischer/​Laura Ros-​Falkenstein (Sakura Süßen), 3. Timo Hoyler/​Jan Fischer (Sakura Süßen);
Junge Erwachsene 18 bis 21 Jahre, Einzel, Moderne Katas: 1. Christian Lohasz (Sakura Süßen), 2. Cornelius Plutz (Yawara Gmünd), 3. Niclas Vester (Sakura Süßen);
Junge Erwachsene 18 – 21 Jahre, Paare: 1. Larissa Betz/​Carina Wurscher (Yawara Gmünd), 2. Katharina Dreher/​Nicole Feldwieser (Zanshin Gschwend), 3. Markus Hoyler/​Stefan Höll (Sakura Süßen);
Erwachsene, Moderne Katas, Einzel: 1. Achim Haubennestel (Goju Jutsu Union), 2. Wolfgang Betz (Yawara Gmünd); 3. Sabine Vögele (Zanshin Gschwend);
Erwachsene, Moderne Katas, Paare: 1. Rainer Grytt/​Natali Weber (Twistringen), 2. Gerald Fischer/​Marco Klenk (Musashi Leinzell;
Erwachsene, Paare, Goshin-​Jitsu-​No-​Kata: 1. Danny Grießbach/​Jan Köhler (Shugyu, Sachsen); 2. Yvonne Haas/​Martin Rommel (TSG Ötlingen), 3. Julia und Marcel Hallmann (PSV Wurzen);
Erwachsene, Paare, Kodokan-​Katas: 1. Danny Grießbach/​Jan Köhler (Shugyo, Sachsen); 2. Franz Braun/​Lothar Teufel (TV Mengen), 3. Rainer Grytt/​Isabelle Funke (Twistringen);
Erwachene, Paare mit Waffen: 1. Helmut Schauaus/​Uwe Kochendörfer (Yawara Gmünd), 2. Jens Lange/​Manuel Vollberg (Weisrod); 3. Matthias und Christian Meixner (Yawara Gmünd);
Waffen, Herren, Einzel: 1. Uwe Kochendörfer (Yawara Gmünd(, 2. Sebastian Schnabl (Sakura Süßen), 3. Achim Ritz (Maribu Böbingen) und ebenfalls 3. Bernd Witt (Sakura Süßen);
Waffen, Damen, Einzel: 1. Natalie Weber (Twistringen); 2. Yvonne Wagner (Maribu Böbingen), 3. Isabelle Funke (Twistringen) und ebenfalls 3. Sonja Reinholz (Sakura Süßen);
Gruppen: 1. Sabine Vögele/​Eva-​Maria Ziehr/​Nicole Feldwieser (Zanshin Gschwend), 2. Enise Sel/​Niclas Vester/​Cornelius Plutz (Yawara Gmünd), 3. Dean Bleher/​Timo Hoyler/​Stefan Höll/​Markus Hoyler/​Cakir Anil (Sakura Süßen) und ebenfalls 3. Steffen Kronmüller/​Michael Kronmüller/​Eric Vetter/​Patrick Czempiel/​Nico Hörz/​Lukas Schaaf (Zanshin Gschwend);
Altersklasse Ü 55: 1. Rainer Grytt, 2. Bernd Witt, 3. Friedrich-​Wilhelm Adamaszek/​Dieter Bischoff (Illerkirchberg).



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