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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der britische Finanzinvestor HgCapital will den Gmünder Spielzeughersteller Schleich verkaufen

Bei den beiden betroffenen Unternehmen will man zu dem Thema nichts sagen. Aber in der Finanzbranche ist es ein offenes Geheimnis: Der britische Finanzinvestor HgCapital sucht nach einem Käufer für den Schwäbisch Gmünder Spielzeughersteller Schleich.

Dienstag, 09. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 13 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Das vor 75 Jahren von Friedrich Schleich gegründete Unternehmen ist einer der größten Spielwarenhersteller Deutschlands. Die berühmten Figuren werden in rund 50 Ländern vertrieben und fehlen zum Beispiel in kaum einem Duty-​Free-​Shop auf Flughäfen. Die naturgetreuen Tiere findet man regelmäßig in den Andenken-​Geschäften von Zoos.
Im vergangenen Jahr kamen dadurch rund 100 Millionen Euro Umsatz zusammen – sechs mehr als 2010. In jenem Jahr hatte Schleich vor Steuern einen Gewinn von 21,4 Millionen Euro ausgewiesen. Damit sei Schleich „im Branchenvergleich ein sehr profitables Unternehmen“, erklärte Geschäftsführer Erich Schefold dieser Tage in der Presse.
Kein Wunder also, wenn der 2006 bei dem Gmünder Unternehmen eingestiegene Finanzinvestor HgCapital in dieser komfortablen Situation versucht, seine Investition mit Gewinn wieder zu versilbern. Sie steht nach Kenntnis von Insidern mit 165 Millionen Euro in den Büchern verzeichnet. Das könnte funktionieren. Konkurrenzunternehmen wie Hasbro oder Mattel, die an der Börse notiert sind, werden dort mit bis zum Neunfachen des operativen Gewinns bewertet.
Mit einem solchen Volumen beauftragt man denn auch keinen kleinen Fisch. Als Organisator des Verkaufs wird niemand geringerer als die US-​Investmentbank Goldman Sachs gehandelt. Der Prozess soll wohl im ersten Quartal 2013 starten.
Schleich hat aktuell rund 350 Mitarbeiter – 250 davon in Schwäbisch Gmünd. Rund zwei Drittel des Umsatzes werden mit Bauernhof– und Wildtieren erzielt. Die einst so berühmten Schlümpfe machen hingegen nur noch fünf bis acht Prozent des Umsatzes aus. Gut im Geschäft ist man auch mit Rittern. So stammt zum Beispiel der in großer Auflage während des Gmünder Jubiläums verkaufte „Stadtwächter“ von Schleich.

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