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Kunst auf dem Äußeren Kitzinghof bei Bartholomä: Viele bleiben am Wanderweg stehen und bewundern die Werke von Siegfried Kopp

Reliefbilder aus Holz und Keramik zieren eine Scheunenwand auf dem Äußeren Kitzinghof in der Nähe von Bartholomä. Geschaffen hat sie Siegfried Kopp, der von Haus aus zwar weder Handwerker noch Künstler ist, aber sich im Laufe der Zeit beachtliche Fertigkeiten selbst angeeignet hat. Bei Ausstellungen Märkten oder Gartenschauen holt er sich Anregungen. „Ich stehle mit den Augen, und meine Bilder entstehen dann aus dem Bauch“, erzählt er.

Samstag, 10. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer


Von Gerold Bauer
BARTHOLOMÄ. Das Weidengeflecht steht im Kontrast zum in Form geschliffenem Holz und den farblichen Akzenten; daneben Mosaikbilder aus Keramikteilen oder in dünne Scheiben geschnittenen Ästen. Das Material für die Werke von Siegfried Kopp kostet praktisch nichts, denn er verarbeitet, was er in der Natur findet oder was im Haushalt ausgemustert wird. Teller oder Töpfe aus Steingut zum Beispiel. Sie werden mit der Diamantsäge auf das passende Format zugeschnitten und mit Schnipseln aus Fliesen zu bunten Bildern zusammengefügt.
Ursprünglich stammen Doris und Siegfried Kopp aus dem Schwarzwald — beide aufgewachsen auf frei in der Landschaft stehenden Höfen. Die Liebe zum Landleben wurde den beiden also quasi schon in die Wiege gelegt. Als sie vor 30 Jahren ihre Wohnung im Remstal wegen Eigenbedarfs des Vermieters verlassen mussten, kam ein Anruf von inzwischen schon verstorbenen Verwandten, die damals auf dem Äußeren Kitzinghof bei Bartholomä lebten. So erfuhr das Ehepaar Kopp, dass ein Bauer aus Bettringen dort nur wegen der landwirtschaftlichen Flächen eine frei gewordene Hofstelle gekauft habe, aber das dazu gehörende Wohnhaus nicht brauche. Man wurde sich schnell einig, und die Kopps haben es nie bereut, auf den Äußeren Kitzinghof gezogen zu sein – auch deshalb nicht, weil sie mit ihren Vermietern ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. „Er lässt uns viele Freiheiten“, sagt Siegfried Kopp. Doris Kopp hat zum Beispiel die Möglichkeit, auf einer großen Fläche viel eigenes Obst und Gemüse anzubauen, während ihr Mann dort, wo einst ein großer Misthaufen war, eine gemütliche Terrasse – eingefasst von selbst gebauten Natursteinmauern – angelegt hat. Ein naturverbundenes Leben war dem Ehepaar Kopp immer wichtig, und ihr Urlaub besteht in der Regel aus Wandern oder Radfahren. Es wurden auch größere Touren unternommen – und mit Blick auf die Fotos im Hausflur erinnert sich Siegfried Kopp gerne an die Besteigung des Matterhorns oder die riskante Bewältigung des Bianco-​Grads.
In ihrer Wohnung sieht man sofort, dass neben der Naturverbundenheit beim Ehepaar Kopp auch ein großes Interesse an der Malerei besteht. Im liebevoll dekorierten Heim hängen viele Bilder – zumeist sind es Landschaften und in der Regel Aquarelle. Und zwar keine Drucke, sondern Originale, die sie zum Beispiel direkt von Künstlern gekauft oder als Geschenk bekommen haben. Durch den Besuch von Ausstellungen, Kunstmärkten und Gartenschauen hat sich im Laufe der Zeit bei Siegfried Kopp die Idee entwickelt, es doch einmal selbst zu versuchen. „Holz hat mich mit seiner individuellen Maserung schon immer fasziniert – und irgendwann war der Tag da, an dem ich zum ersten Mal versucht habe, eine Figur aus dem Material heraus zu arbeiten.“

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