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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Guggen starten in die närrische Zeit

Nach Alt– Basler Vorbild, etwas später eben, begann gestern um 16 Uhr mit dem traditionellen Empfang der Stadt die Fasnet in Gmünd. Das neue Prinzenpaar und sein Hofstaat wurden vom Ersten Oberbürgermeister Dr. Joachim Bläse im Refektorium empfangen. Dieser dankte dem Hofstaat und den vielen ehrenamtlichen Helfern der letzten und kommenden Kampagne für ihr großes Engagement.

Samstag, 17. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ska). Auch dass sich wieder ein neues Prinzenpaar gefunden habe, sei nicht selbstverständlich, bedeute dies doch ein enormes Programm verbunden mit immensem Zeitaufwand, den Prinzessin Melanie I und Prinz Tuncay I zu bewältigen haben, so Bläse. Ganz normal, so sieht dies der Prinz, der dann doch wieder nicht so gewöhnlich ist, da er mit seinen türkischen Wurzeln ein Beispiel von Integration darstellt.
Mit einem „Stillen Marsch“ von der Augustinergasse in die Bocksgasse begannen sehr pünktlich um 17.50 Uhr die Guggen ihre Saison. Die Rhythmusinstrumente wurden schon während des Marsches abgestaubt, so dass es dann doch nicht so ganz lautlos war. Die Bläser schienen erst nach dem Ausspülen des Staubs im Marienbrunnen ihren vollen Klang zu entfalten.
Den Auftakt am Brunnen gaben die Remstalgugga Bäbenga mit ihrem Motto „Casino“ unter musikalischer Leitung von Herbert Müller. Mit ihnen lieferte sich Albert Scherrenbacher, Präsident der AG Gmendr Fasnet, gar eine kleine Wasserschlacht am Brunnen. Nach dem Auszug mit den nun klar gespülten Instrumenten waren auch schon die „Waldstetter Lachabatscher“ unter Dirigentin Kathrin Müller unterwegs. Diese wurden nach der Vorstellung durch Scherrenbacher von diesem gefragt, ob sie noch mit dem Bus anreisen oder schon das Floß den Josefsbach hinab nehmen. „Die mystische Macht der Geeslach“ zog dann die auf dem Oberen Marktplatz versammelten Besucher in ihren Bann. Unter diesem Motto heizten die Gögginger „Geeslach Gugga“ kräftig ein. Einem ist es dabei sicher auch gut warm geworden, nämlich ihrem musikalischen Leiter Uwe Biekert. Dieser wurde von Scherrenbacher dann nach der Waschzeremonie gefragt, ob seine Eltern Uhrmacher waren, „er dud ja wia a Rädle odr wia wenn er a Uhrwerk dren hätt“, so Scherrenbacher. Eine Gruppe aus Weiler sorgte dann für Furore. „Omsnomgugga“ unter Leitung von Adi Glaser zuckelten in ihren Bergochsenkostümen zum Marienbrunnen. Ein buntes Bild bot die „freiwillige Guggenmusik überdruck“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Feuer und Eis“ unterwegs sind. Gestern Abend zeigten sie aber auch viele ihrer anderen Kostüme. Die seit 1978 bestehenden und somit ältesten Guggen im Ostalbkreis und zudem die Ursache des Internationalen Guggatreffen in Gmünd, die legendären „Oschtalb Ruassgugga“waren als nächste an der Reihe, ihre Instrumente vom Staub zu befreien. Nach ihnen gab es dann ein Novum: Noch nie habe er von einer Göppinger Guggamusik gehört, so Albert Scherrenbacher, und nun habe er hier gar eine leibhaftig vor sich. Erst seit 2008 gibt es die „Schlössles Kracher“ die mit „Ja mir san mim Radl da“ einrollten, passend zu ihrem Motto „Gugg an Roll“. Den Abschluss machten dann die „Gmendr Gassafetza“. Wie er selbst, könnten es hier die Alten nicht ganz lassen so Scherrenbacher. Die Leitung haben zwar mit Florian Ullsperger und Matthias Summ nun Jüngere übernommen, doch Guggenfieber ist eben chronisch, wenn man mal davon befallen. Dies stellte auch Bürgermeister Joachim Bläse fest, der die neuen „Gmünder Tollitäten“ auf dem Rathausbalkon der Stadt vorstellte. Gemeinsam mit dem Silbermännle und dem gesamten Hofstaat zog man in den Prediger. Hier konnte man auch die Gruppen, die an der Wäsche am Marienbrunnen noch nicht da waren, hören, und bei Speis und Trank Guggenmusik genießen. Bei „Scherrenbachers Guggaeintopf“ feierte das närrische Volk noch lange.

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