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Fußball, Bezirksliga: Teil zwei des Zwischenfazits zum bisherigen Saisonverlauf – TV Weiler, VfL Iggingen und TSV Heubach

Der Aufsteiger TV Weiler, der VfL Iggingen und der TSV Heubach haben alle drei etwas gemeinsam: Auf den Tabellenplätzen zehn, elf und 15 muss der jeweilige Blick eher nach unten gehen. Während Weiler und Heubach auf den Klassenerhalt aus sind, visiert der VfL einen einstelligen Platz an.

Dienstag, 04. Dezember 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

TV Weiler – zehnter Tabellenplatz, 24:29-Tore, 19 Punkte
Der Saisonverlauf: „Wir haben mit unserer Aufstiegseuphorie im Rücken einen super Start gehabt“, blickt Andrea Aiello zurück. Der Trainer hat recht. Der Neuling verschaffte sich mit fünf Punkten aus den ersten drei Spielen gleich gehörigen Respekt – und setzte mit dem 1:1-Unentschieden im Derby in Bettringen ein Ausrufezeichen. Was folgte, nennt Aiello „harte Wochen“: 0:3 gegen Waldstetten, 1:3 in Iggingen, 0:3 gegen Heuchlingen, 2:2 in Heubach und 2:4 beim SV Waldhausen. Während dieser Durststrecke fehlten einige Spieler und schon ging es in der Tabelle abwärts.
Nur gut, dass man schnell die Kurve kriegte. In den übrigen sechs Partien bis zur Winterpause ging nur das Gastspiel beim Spitzenreiter Hofherrnweiler (0:5) verloren, ansonsten schlug man Königsbronn, Nattheim, Unterkochen und Neresheim und kam zu einem 0:0 gegen Steinheim. „Platz zehn ist absolut in Ordnung“, bilanziert Aiello, der es schade fand, dass die letzten Spiele gegen Gerstetten und Ebnat ausfallen mussten. „Wir waren gut drauf und hätten gerne den Rückenwind mitgenommen.“
Das beste Saisonspiel: „Herausragend“ war laut Andrea Aiello der 4:2-Heimerfolg gegen den Mitaufsteiger SV Ebnat am zweiten Spieltag. „Da waren wir nach 18 Minuten schon 0:2 hinten und sind stark zurückgekommen.“ Die Heimsiege gegen Nattheim (5:3) sowie Unterkochen (3:0) nennt er als weitere Höhepunkte.
Die schwächste Saisonleistung: Sang– und klanglos ging der TVW zuhause mit 0:3 gegen Waldstetten unter. Aiello: „Waldstetten zog sein Spiel gnadenlos durch, wir dagegen hatten wenig Ideen.“
Luft nach oben: Viele Ansatzpunkte gebe es. Mehr Stabilität in der Defensive, ein besseres Zweikampfverhalten und eine effektivere Chancenausbeute seien wichtig, um konkurrenzfähiger zu werden.
Wer kommt, wer geht: Aiello zufolge habe ein TVW-​Spieler, dessen Name er nicht nennen wollte, Wechselabsichten geäußert. „Ich hoffe aber, dass er sich weiter für uns entscheidet.“ Möglicherweise verstärkt sich der TVW noch. „Wir halten Augen und Ohren offen, erfahrene Spieler für die zentrale Position und die Außenbahn wären mein Wunsch“, sagt Aiello. Neuzugänge seien aber kein Muss, der Kader genieße sein vollstes Vertrauen.
Die Ziele: Für einen Aufsteiger üblich, zählt nur der Klassenerhalt. Der ist realistisch, sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang.
VfL Iggingen – elfter Tabellenplatz, 20:28-Tore, 18 Punkte
Der Saisonverlauf: Das, was sich der VfL vorgenommen hatte, ist eingetreten, weshalb man zufrieden sein kann: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen“, sagt Abteilungsleiter Andreas Waibel. Das Fünf-​Punkte-​Polster auf den VfB Ellenberg, der auf Platz 14 rangiert, bestätigt dieses Vorhaben. Trotzdem sei mehr drin gewesen, „weil wir in einigen Spielen leichtfertig Punkte aus der Hand gegeben haben.“ So auch bei der 2:2-Punkteteilung in Nattheim – bis zur 90. Minute hatte Iggingen noch geführt. Trotz personeller Probleme – mit Sebastian Gulz, Florian Fath, Hakan Sel und Andreas Herr fielen verletzungs– oder berufsbedingt regelmäßig wichtige Stützen aus – liege man punktemäßig im Soll.
Die beste Saisonleistung: Zwei Spiele, bei denen der VfL vor allem im kämpferischen Bereich entzückte, fallen Andreas Waibel ein: „Trotz des Ausgleichs war die Leistung in Nattheim beachtlich. Beim 2:1 in Ellenberg überstanden wir fast 60 Minuten in Unterzahl ohne Gegentor.“
Die schwächste Saisonleistung: Schon am ersten Spieltag präsentierte sich der VfL leblos. Beim 0:4 daheim gegen Nattheim verlief der Saisonstart total verkorkst. Doch auch in anderen Spielen war es Waibel zufolge offensichtlich, „dass wir eine sehr, sehr junge Truppe haben, die noch viel lernen kann.“
Luft nach oben: Nur 20 Tore erzielten die Igginger in 15 Spielen, nur die auf den Abstiegsplätzen stehenden Konkurrenten aus Ellenberg, Heubach und Königsbronn trafen seltener. Waibel: „Vorne müssen wir konsequenter werden. Chancen spielen wir uns immer heraus, nur müssen wir sie dann auch öfter nutzen.“
Wer kommt, wer geht: Womöglich müssen Daniel Fink, Niki Laber und Florian Fath studiums– und berufsbedingt kürzertreten. Wegen seines Hausbaus werde auch Waibel selbst vielleicht nicht immer zur Verfügung stehen. Kommen deshalb Neue? „Wir überlegen uns, ob wir jemand für den Sturm und das Mittelfeld holen.“
Die Ziele: Andreas Waibel traut es der Mannschaft zu, in der zweiten Saisonhälfte mehr Punkte zu holen als bisher. Der jetzige Tabellenplatz solle auf alle Fälle gehalten werden, anvisiert werde aber ein einstelliger Tabellenplatz.
TSV Heubach – Tabellenplatz 15, 15:33-Tore, 10 Punkte
Der Saisonverlauf: „Wir wussten, dass es nicht einfach wird.“ Der neue Coach Björn Herzog musste damit rechnen, mit dem TSV im Abstiegskampf zu stecken. In der Vorsaison gelang erst über die Relegation der Klassenerhalt. Trotzdem lief es „nicht zufriedenstellend. Wir haben gesehen, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können, hatten aber oft Pech.“
Nach sechs Niederlagen am Stück holte der damals abgeschlagene Tabellenletzte beim 2:2 gegen Weiler seinen ersten Punkt, am zehnten Spieltag feierte man beim 1:0 gegen Steinheim den ersten Sieg. Es war der Beginn einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage, mit denen der TSV zwar die rote Laterne an Königsbronn abgab, aber trotzdem nicht viel gutmachte. „Da waren drei Unentschieden dabei, die bei der Drei-​Punkte-​Regel nicht viel bewirken“, so Herzog. Trotz des 1:3-Rückschlags gegen Waldhausen im letzten Spiel vor der Winterpause hat der Vorletzte immerhin den Anschluss an die Konkurrenz im Keller hergestellt.
Die beste Saisonleistung: Es sei nicht das schönste Spiel gewesen, gibt Herzog zu, aber der TSV überraschte beim 1:1-Remis mit einem Punkt in Waldstetten. Fast wären es drei Zähler geworden, doch der TSV traf kurz vor Schluss nur die Latte.
Die schwächste Saisonleistung: „Eine ganz schlechte erste Halbzeit“ sah Herzog zuletzt gegen den SV Waldhausen. Dann steigerte sich allerdings sein Team, „war dominant, drängte auf den Ausgleich und bewies Moral.“ Dennoch fiel in der Nachspielzeit das entscheidende 1:3.
Luft nach oben: Der Vierte, Waldhausen (37), und der Siebte, Heuchlingen (36), kassierten mehr Tore. Es liegt also beileibe nicht an der Defensive. „Hinten stehen wir nicht schlecht“, weiß Herzog, der die fehlenden Punkte eher der Offensive ankreidet. „Vorne haben die Tore gefehlt, da müssen wir entschlossener agieren.“ Und noch etwas habe gefehlt: „Das nötige Quäntchen Glück“. Das fehlt meistens, wenn man ganz unten steht.
Wer kommt, wer geht: Herzog rechnet weder mit Abgängen noch mit Neuverpflichtungen. Und ist trotzdem optimistisch: „Wir haben einen Kader, mit dem wir den Klassenerhalt schaffen können.“
Die Ziele: Um nicht abzusteigen, wird der TSV mehr Siege brauchen als in der Vorrunde. „Wir benötigen mindestens 25 Punkte“, gibt Herzog als Devise aus, „eher sogar noch mehr.“

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