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Fußball, Kreisliga A: TV Lindach und TV Herlikofen haben die besten Titelchancen, FCN II und Mutlangen schielen auf Rang zwei

Eigentlich waren der TSV Mutlangen und der TV Herlikofen die Favoriten auf den Titel in der Kreisliga A, doch an der Tabellenspitze überwintert mit dem TV Lindach der lachende Dritte. Im Meisterschaftsrennen scheinen Lindach und Herlikofen die besten Karten zu haben, die Verfolger FC Normannia II und TSV Mutlangen spekulieren nach der Winterpause auf den Relegationsplatz zwei.

Donnerstag, 06. Dezember 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Uwe Croissant spricht von einer „unnötigen Niederlage, wenn es auch kein gutes Spiel von uns war“. Der Trainer des TV Herlikofen meint das 0:1 beim Viertletzten FC Spraitbach, das Herlikofen die Tabellenführung kostete. Wer aber meint, Croissant würde sich über den Verlust der Spitzenposition ärgern, täuscht sich. „Ich bin fast froh darüber, nicht als Erster zu überwintern. In den letzten Jahren waren wir immer Wintermeister, da hat es aber zum Schluss nicht mit dem Titel geklappt.“ So pausieren die Herliköfer heuer mit einem ganz anderen Gefühl – als Tabellenzweiter in der Rolle des Jägers.
Der Gejagte ist der Verein, der vor der Saison nicht zu den Topfavoriten zählte. Mit einem Punkt Vorsprung steht der TV Lindach oben. Und das nicht zufällig. Nur am ersten Spieltag (1:3 in Abtsgmünd) verlor die Mannschaft von Trainer Björn Lange, zuletzt gab es sechs Siege in Folge. Aus den Duellen gegen die drei Topteams – 3:0 gegen Herlikofen, 2:2 gegen den FC Normannia II und 1:0 gegen Mutlangen – gingen die Lindacher erhobenen Hauptes hervor. Der TVL hat einen Punkt mehr als Herlikofen. Und hat sieben und neun Punkte mehr als der drittplatzierte FC Normannia II und Tabellenvierte Mutlangen. Alle drei Konkurrenten absolvierten aber schon ein Spiel mehr.
In Lindach hebt trotz der glänzenden Ausgangsposition und des Traums vom Aufstieg in die Bezirksliga niemand ab. Trainer Björn Lange: „Unser Ziel lautet nicht, Erster zu werden.“ Trotzdem wird sich in Lindach niemand gegen den möglichen Aufstieg wehren.
„Eigentlich war der TV Herlikofen die stärkste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben“, sagt Felix Klenk, der den Tabellendritten trainiert. Mit dem FC Normannia Gmünd II holte er gegen Lindach einen Punkt, gegen Herlikofen setzte es eine 2:5-Abfuhr. Seiner Mannschaft fehle noch die Konstanz. Zwei, drei Schwächephasen verhinderten Klenk zufolge eine noch bessere Platzierung. „Mal waren wir richtig schlecht, mal richtig gut. Trotzdem sind Fortschritte da, weil wir ein Team geworden sind.“ Nicht bange ist Klenk vor den Wiederholungsspielen gegen Bargau II, Spraitbach, Mögglingen, Hussenhofen und Lindach, die nach derzeitigem Stand auf den FC Normannia II zukommen werden. „Das ist kein Nachteil für uns. Ob wir unter der Woche zweimal trainieren oder einmal trainieren und einmal spielen, ist egal. Kommt es zu diesen Spielen, werden wir versuchen, alle positiv zu gestalten.“
Das Saisonziel formuliert Felix Klenk offensiv, was bei sechs Punkten Differenz zu Herlikofen nicht illusorisch ist: „Wir haben den zweiten Platz nicht aus den Augen verloren und trauen uns zu, den Rückstand noch aufzuholen.“
Der Vierte im Bunde, der TSV Mutlangen, steht nicht da, wo er stehen wollte. „Platz eins“ lautete die Vorgabe. War das zu selbstbewusst? „Das würde ich nicht sagen“, widerspricht Trainer Tomas Perez, „unsere Mannschaft hat eigentlich die Klasse und das Zeug dazu.“ Aus TSV-​Sicht leider nur eigentlich. Denn was im Laufe der Saison passierte, sorgte dafür, dass der anvisierte Direktaufstieg bereits jetzt schon für Perez abgehakt ist. „Wir hatten wochenlang sieben, acht verletzte Stammspieler. Das ist auf Dauer nicht zu kompensieren.“ Tobias Glaser, Andy Rybak, Andreas Schumacher und Roberto Villaca Da Cruz, der wegen eines Kreuzbandrisses in dieser Runde gar nicht mehr spielen kann, sind nur wenige Beispiele aus dem Mutlanger Lazarett, das sich nach der Winterpause lichten soll.
Dann will Perez nochmals angreifen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Lindacher den ersten Platz noch nehmen lassen. Wir starten einen Angriff auf Rang zwei, um in die Relegation zu kommen.“ Er erkennt die gegnerische Dominanz („Lindach hat gute Einzelspieler und eine starke Offensive, Herlikofen ist aber von der Zusammengehörigkeit und Abstimmung her stärker einzuschätzen“) neidlos an, räumt aber auch ein: „Die hatten auch ein Schweineglück. Ganz anders als bei uns waren in beiden Mannschaften kaum Stammspieler verletzt.“
So wird es nach der Winterpause mit Lindach und Herlikofen zwei Favoriten auf die Meisterschaft geben. Weil unter anderem auch sein vom TV Lindach gekommener „Wunschspieler“ Firat Koc den TVH in der Offensive verstärkt, sieht Uwe Croissant sein Team gut aufgestellt, „um bis zum Saisonende ganz oben dabei zu bleiben.“
Ganz unten geht es dagegen recht eng zu. Vom mit zwei Punkten abgeschlagenen Schlusslicht SV Hussenhofen, das aktuell auf der Suche nach einem Nachfolger für Interimscoach Dragan Kavaz ist, einmal abgesehen, liegen Essingen II (14), Böbingen (15), Spraitbach (16), Bargau II (18) und Abtsgmünd (19) eng beieinander. Das verspricht einen spannenden Abstiegskampf. Sicher ist: Am Saisonende müssen nur zwei Mannschaften direkt absteigen. Für den Drittletzten geht dann die Hintertür Relegation auf.

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