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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Integrationsausschuss: Migrantenkinder fürs Kinderferienprogramm gewinnen

Warum beteiligen sich so wenige Kinder mit Migrationshintergrund am Kinderferienprogramm? Das war am Mittwoch ein Schwerpunkt der Sitzung des Integrationsausschusses.

Mittwoch, 01. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Hermann Gaugele, im Amt für Familie und Soziales für die Abteilung Jugendarbeit zuständig, gab einen kurzen Überblick über die Geschichte des Ferienprogramms, das 1979 mit neun Veranstaltungen und acht Anbietern eingeführt wurde. Höhepunkt war wohl das Jahr 2007 mit 154 Angeboten von 73 Veranstaltern, die von rund 3000 Kindern besucht wurden. 2011 gab es zwar mit 251 noch mehr Angebote, die Zahl der teilnehmenden Kinder reduzierte sich freilich um etwa ein Drittel. Bemerkenswert ist der neue, sehr gut angenommene Bereich für Kleinkinder – hier gab es freilich nur wenige Angebote. Im Altersbereich der Sechs– bis 13-​Jährigen werden die Angebote am besten angenommen; Jugendliche, für die ebenfalls vieles vorbereitet wird, zeigen freilich kaum Interesse. Gaugele stellte eine Fragebogenaktion vor, mit denen Wünsche und Anregungen ermittelt wurden, und ging auf einige Besonderheiten ein. Bürgermeister Bläse erläuterte, warum es so wichtig war, das Thema im Integrationsausschuss zu diskutieren: Kinder mit Migrationshintergrund stellten 45 Prozent der Kinder im Schulalter, freilich keine zehn Prozent der jungen Ferienprogrammnutzer. „Ich will wissen, warum. Was machen all die türkischen, italienischen, griechischen Kinder statt dessen?“ Nelli Joos meinte, es sei wichtig, die entsprechenden Vereine und damit die Familien einzubinden; nur so könnten Kinder und Jugendliche wirklich erreicht werden. Sie freute sich zudem über die Umfrage: Man wisse nun, dass es sich lohne, Angebote für die Kleinen zu machen.
Mükayil Dalbudak erinnerte sich, dass er selbst stets gern am Ferienprogramm teilgenommen habe – vielleicht müsse einfach mehr geworben werden. Andere gaben zu bedenken, dass viele noch immer die Ferien nutzten, um die alte Heimat zu besuchen. Auf eine Anfrage von Alexej Kormann versicherte Gaugele, es gebe mehrere Möglichkeiten, Familien zu helfen, die Schwierigkeiten hätten, die – grundsätzlich stark subventionierten – Kosten für die Ferienangebote aufzubringen: „Das wird unbürokratisch und unproblematisch gehandhabt.“
Zudem wurde gestern aus den Handlungsfeldern berichtet. Mükayil Dalbudak etwa teilte mit, dass Melanie Seliger, Stabstelle Integration, Bülent Karahan, Nelli Joos und er sich der Internationalen Tagen angenommen haben: „Das Rahmenprogramm wird geändert; es wird kompakter sein und auf einen Tag reduziert.“ Es werde Workshops zur Mittagszeit geben, zudem eine große Abendveranstaltung. Einzelheiten werden noch erarbeitet. Auch der Arbeitsmarktbericht für Schwäbisch Gmünd war Thema, den die Rems-​Zeitung bereits gestern vorgestellt hat. Clemens Reitzig von der Arbeitsagentur zeigte auf, dass kein anderer Geschäftsbereich im Agenturbezirk im vergangenen Jahr so viel Arbeitslosigkeit abgebaut hat. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es rund 700 Arbeitslose weniger , fast ein Fünfte – insgesamt 4,1 Prozent. Besonders erfreulich: Bei den jungen Leuten unter 25 Jahren gelang ein Abbau von 22,5 Prozent; her liegt der Anteil aber insgesamt bei 7,5 Prozent. Immerhin 22 Prozent weniger Migranten sind arbeitslos, was gestern natürlich von besonderem Interesse war. Das kam nicht von ungefähr: Vertreter der Agentur und der Stadtverwaltung haben sich der Tatsache gestellt, dass verhältnismäßig viele Menschen mit Migrationshintergrund aber großen Potentialen arbeitslos sind – und so besuchten sie die Moschee und andere Einrichtungen oder organisierten Veranstaltungen mit türkischen Sport-​, Kultur– und Religionsverbänden zum Aufbau eines „Multiplikatorennetzwerkes“.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt widmete sich dem Stauferjubiläum, Maßstäbe setzendes Fest für wirklich alle Gmünderinnen und Gmünder, war Thema.

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