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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Stadtverwaltung und Stadtwerke familienfreundlich

Dass ihre Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gut bewältigen können, ist immer mehr Firmen ein großes Anliegen. Die Gmünder Stadtverwaltung und die Stadtwerke nehmen sich seit geraumer Zeit auch einem anderen Thema an: Der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Montag, 13. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Nachdem sie bereits im Anfangsjahr 2008 das Zertifikat „Familienfreundliche Betriebe“ verliehen bekamen, werden sie in diesem Jahr erneut ausgezeichnet. So bekommen sie am 11. Juni von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rössler und Familienministerin Kristina Schröder das Zertifikat überreicht.
Teilzeitmodelle jeglicher Art ermöglichen es Mitarbeiterinnen der Gmünder Stadtverwaltung, Familie und Beruf zu vereinbaren. Umso notwendiger, weil 60 Prozent der städtischen Mitarbeiter Frauen sind. Vermehrt möchte man sich nun auch dem Thema Pflege widmen. Hier sei die Stadt mehr und mehr gefordert, so Helmut Ott, Hauptamtsleiter bei der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Ähnlich sieht es auch bei den Stadtwerken aus, wo die Frauenquote zwar geringer ist, das Thema Beruf und Familie bzw. Pflege aber einen ebenso großen Stellenwert einnimmt. „Wir sind vorbildhaft unterwegs“, so Karl Groß, der bei den Stadtwerken für den Personalbereich zuständige Geschäftsführer.
Für Frauen wie Nadja Osaighvo sind Teilzeitausbildungen eine echte Chance. Die 27-​Jährige hat einen dreijährigen Sohn und eine achtjährige Tochter. Trotz der Kinder eine Ausbildung zu absolvieren, sei ihr stets ein wichtiges Anliegen gewesen, erzählt sie. Auch, um ihren Kindern ein Vorbild zu sein.
Osaighvo absolviert seit vergangenem Jahr eine 50-​Prozent-​Ausbildung als Industriekauffrau. Montags und mittwochs ist sie im Betrieb; dienstags und donnerstags in der Berufschule. „Wenn man ein Ziel hat, dann kann man auch mit Kindern die Ausbildung gut bewältigen“, so Osaighvo. Karl Groß freut sich über so viel Motivation und betrachtet die Teilzeitmodelle auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel in Deutschland als Gewinn.
Bei der Stadtverwaltung und den Stadtwerken sind es jeweils zwei Frauen, die bis zum jetzigen Zeitpunkt die Möglichkeit bekommen haben, eine Teilzeitausbildung zu absolvieren. Im Fall der Stadtwerke möchte man sich in künftig auch in den gewerblichen Berufsfeldern vermehrt diesem Thema widmen.
Dass auch das Thema Pflege einen immer größeren Stellenwert einnimmt, hat jüngst eine Umfrage bei den Stadtwerken gezeigt – hier haben neun Prozent der Mitarbeiter angegeben, dass sie neben dem Beruf auch die Pflege von Angehörigen übernehmen. Bei der Frage, was die Pflege erleichtern würde, wurde der Telearbeitsplatz genannt. Flexible Arbeitszeiten, Beurlaubung und Teilzeit werden von den Stadtwerken als weitere wichtige Themen, mit denen man sich befassen möchte, genannt. Informationen über pflegestützende Angebote und finanzielle Unterstützung in Form eines zinsloses Darlehen werden ebenso in Betracht gezogen.
Auch bei der Stadtverwaltung wird die Unterstützung bei der Pflege als eines der Handlungsfelder in den kommenden Jahre genannt. Zudem, so erklärt Helmut Ott, solle das Thema Familie stärker in den Köpfen der Amtsleitung verankert werden und auch in Mitarbeiter-​Gesprächen soll darüber gesprochen werden. Auch dezentralem Arbeiten und Angeboten für die Themen Gesundheit/​Entspannung möchte man sich widmen.
Die Zusammenarbeit von Stadtwerken und Stadtverwaltung äußert sich in gemeinsamen Workshops, der Bündelung von Kräften und dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch.

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