HBG hofft auf Abitur in neun Jahren
Auf großes Interesse stieß gestrige Informationsabend des Hans-Baldung-Gymnasiums. Etwa 200 Eltern potenzieller HBG-Schüler drängten sich im Festsaal der alten Pädagogischen Hochschule und lauschten den Ausführungen von Schulleiter Manfred Reichert und einigen seiner Kollegen. Vorherrschendes Thema war der Weg zum Abitur in neun Jahren.
Mittwoch, 15. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Zwei verschiedene Profile werden den Schülern am HBG angeboten, mit sprachlichem oder naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Die Entscheidung, welche Gewichtung das weitere Schulleben bekommen soll, treffen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern in der siebten Klasse. In der fünften Klasse beginnen die Schüler mit Englisch als erster Fremdsprache und wählen dann in Klasse sechs zwischen Französisch oder Latein. Eine Besonderheit des Hans-Baldung-Gymnasiums ist es, dass die Kinder in der fünften Stufe fünf Stunden in Englisch unterrichtet werden, eine Stunde mehr als üblich. In der achten Klasse werden dann die Unterschiede zwischen sprachlichem und naturwissenschaftlichen Profil deutlich. Der sprachliche Zug bekommt eine dritte Fremdsprache (Spanisch oder Italienisch) hinzu, während beim anderen Zug die Naturwissenschaft und Technik an Priorität gewinnt. Klaus-Jürgen Roos als stellvertretender Schulleiter nahm den Anwesenden die Angst vor einer Überlastung ihrer Kinder auf dem achtjährigen Abiturweg. „Der Bildungsplan wurde komplett überarbeitet und stellt keine Komprimierung des vormaligen dar. Er baut auf die Grundschule auf“, so Roos.
Dennoch warteten viele Eltern gespannt auf die Ausführungen zu einem möglichen Weg zum Abitur in neun Jahren. „Die Stadt wird einen Antrag stellen, dass das HBG diese Möglichkeit bekommt“, erklärt Reichert. Eine Voraussetzung, dass das Gmünder Gymnasium eine von 22 Schulen in Baden-Württemberg wird, die diesen Weg anbieten kann, ist, dass mindestens zwei Klassen mit Schülern, die das Abitur in neun Jahren ablegen wollen, gebildet werden können. Per Handzeichen wollte Reichert wissen, wie viele Eltern sich für diese Möglichkeit interessieren – an dem Zustandekommen von zwei Klassen dürften keine Zweifel herrschen. „Mindestens 40 Kinder“, müssen sich laut Roos für diesen Weg entscheiden, dass die Voraussetzungen gegeben sind. Dies wird sich erst bei der Anmeldung Ende März zeigen. Bis dahin hofft die Schulleitung auch, dass das Regierungspräsidium eine Entscheidung pro HBG getroffen hat. In einem Landkreis bekommt nur eine Schule diese Möglichkeit. Unter anderem wird sich auch die Stadt Ellwangen bewerben. „Wir hoffen, dass es klappt“, ist Roos zwar zuversichtlich, aber eine Garantie, dass der neunjährige Zug kommt, ist es eben noch nicht.
Unterschiede zwischen dem acht– und dem neunjährigen Zug würden sich vor allem in der Mittelstufe bemerkbar machen. Fast durchweg drei Stunden weniger stehen für die Kinder des neunjährigen Abiturs dort auf dem Stundenplan. In den letzten beiden Schuljahren treffen G-8– und G-9-Schüler wieder aufeinander, wenn die Klassenverbünde aufgelöst und in Kurssystemen unterrichtet wird. Inhaltlich behandeln die Schüler den gleichen Lehrplan, nur dann eben auf neun Jahre gestreckt.
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