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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

HBG hofft auf Abitur in neun Jahren

Auf großes Interesse stieß gestrige Informationsabend des Hans-​Baldung-​Gymnasiums. Etwa 200 Eltern potenzieller HBG-​Schüler drängten sich im Festsaal der alten Pädagogischen Hochschule und lauschten den Ausführungen von Schulleiter Manfred Reichert und einigen seiner Kollegen. Vorherrschendes Thema war der Weg zum Abitur in neun Jahren.

Mittwoch, 15. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer

(pat). Bis kurz vor Ende der Informationsveranstaltung mussten sich die Eltern gedulden, um Neuigkeiten zu einem möglichen G-​9-​Zug zu erfahren. Zuvor stellten Schulleiter Manfred Reichert und einige Lehrer das Profil des Hans-​Baldung-​Gymnasiums vor. „Humanitas, Bildung und Gemeinschaft“, so lauten die Schlagworte für das Leitbild des Gymnasiums. Dabei ist es kein Zufall, dass die Abkürzung dieser Schlagworte wieder „HBG“ ergibt. „Ein Leitbild fasst die Gedanken einer Institution zusammen“, so Reichert, dem wichtig ist, dass die Schüler des Hans-​Baldung-​Gymnasiums sich nicht als Zweck-​, sondern als Schulgemeinschaft sehen. Der Mensch, die Kinder sollen im Vordergrund stehen. „Es ist ein ständiger Auftrag an der Bildung zu arbeiten und die Kinder in eine Gemeinschaft einzugliedern“, erklärt Reichert die Philosophie. Die Lehrerinnen und Lehrer des Hans-​Baldung-​Gymnasiums orientieren sich dabei an einem Satz von Montaigne: „Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen.“ Die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder steht im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns. Zahlreiche Projekte und Aktivitäten im musischen, sportlichen und sozialen Bereich untermauern das Leitbild. „Ganzheitliche Bildung braucht Freiraum, dass sich die Kinder entwickeln können“, ergänzt Schulleiter Reichert.
Zwei verschiedene Profile werden den Schülern am HBG angeboten, mit sprachlichem oder naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Die Entscheidung, welche Gewichtung das weitere Schulleben bekommen soll, treffen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern in der siebten Klasse. In der fünften Klasse beginnen die Schüler mit Englisch als erster Fremdsprache und wählen dann in Klasse sechs zwischen Französisch oder Latein. Eine Besonderheit des Hans-​Baldung-​Gymnasiums ist es, dass die Kinder in der fünften Stufe fünf Stunden in Englisch unterrichtet werden, eine Stunde mehr als üblich. In der achten Klasse werden dann die Unterschiede zwischen sprachlichem und naturwissenschaftlichen Profil deutlich. Der sprachliche Zug bekommt eine dritte Fremdsprache (Spanisch oder Italienisch) hinzu, während beim anderen Zug die Naturwissenschaft und Technik an Priorität gewinnt. Klaus-​Jürgen Roos als stellvertretender Schulleiter nahm den Anwesenden die Angst vor einer Überlastung ihrer Kinder auf dem achtjährigen Abiturweg. „Der Bildungsplan wurde komplett überarbeitet und stellt keine Komprimierung des vormaligen dar. Er baut auf die Grundschule auf“, so Roos.
Dennoch warteten viele Eltern gespannt auf die Ausführungen zu einem möglichen Weg zum Abitur in neun Jahren. „Die Stadt wird einen Antrag stellen, dass das HBG diese Möglichkeit bekommt“, erklärt Reichert. Eine Voraussetzung, dass das Gmünder Gymnasium eine von 22 Schulen in Baden-​Württemberg wird, die diesen Weg anbieten kann, ist, dass mindestens zwei Klassen mit Schülern, die das Abitur in neun Jahren ablegen wollen, gebildet werden können. Per Handzeichen wollte Reichert wissen, wie viele Eltern sich für diese Möglichkeit interessieren – an dem Zustandekommen von zwei Klassen dürften keine Zweifel herrschen. „Mindestens 40 Kinder“, müssen sich laut Roos für diesen Weg entscheiden, dass die Voraussetzungen gegeben sind. Dies wird sich erst bei der Anmeldung Ende März zeigen. Bis dahin hofft die Schulleitung auch, dass das Regierungspräsidium eine Entscheidung pro HBG getroffen hat. In einem Landkreis bekommt nur eine Schule diese Möglichkeit. Unter anderem wird sich auch die Stadt Ellwangen bewerben. „Wir hoffen, dass es klappt“, ist Roos zwar zuversichtlich, aber eine Garantie, dass der neunjährige Zug kommt, ist es eben noch nicht.
Unterschiede zwischen dem acht– und dem neunjährigen Zug würden sich vor allem in der Mittelstufe bemerkbar machen. Fast durchweg drei Stunden weniger stehen für die Kinder des neunjährigen Abiturs dort auf dem Stundenplan. In den letzten beiden Schuljahren treffen G-​8– und G-​9-​Schüler wieder aufeinander, wenn die Klassenverbünde aufgelöst und in Kurssystemen unterrichtet wird. Inhaltlich behandeln die Schüler den gleichen Lehrplan, nur dann eben auf neun Jahre gestreckt.

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