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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

128 Anfänger am Lehrerseminar (GHWS)

Lehrer wissen es: Kein anderer Beruf muss so sensibel wie ihrer auf gesellschaftliche und bildungspolitische Veränderungen reagieren wie ihrer. Dabei müssen sie immer positiv denken – um der Kinder willen. Das kann schwierig sein.

Donnerstag, 02. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Doch Seminar-​Direktorin Mariette Arndt, die weiteren Redner, die Bands und heiter-​kritischen Beiträger der Eröffnungsfeier wollten den Lehreranwärterinnen und –anwärtern vor allem Mut und Laune machen für den praktischen Teil ihrer Ausbildung: Die nächsten 18 Monate sind die 128 jungen Frauen und Männer, die ihr PH-​Studium absolviert haben, den Ausbildungsschulen im Seminarbezirk zugewiesen. Kurs 32 am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund-​, Werkreal– und Hauptschulen) begann gestern mit einem ökumenischen Gottesdienst, der Vereidigung, einer ersten Pädagogikveranstaltung, gemeinsamem Mittagessen und Fototermin. Dann fanden sich alle und eine Menge Vertreter von öffentlichem Leben und Schulverwaltung im Baldung-​Saal des Stadtgartens ein.
Als Beispiel für die genannten Veränderungen nannte Arndt die Einführung der Gemeinschaftsschulen, sechs der 34 im Land liegen im Seminarbezirk. Auch das Thema Inklusion stelle eine enorme Herausforderung dar: Nicht das Kind für die Schule, sondern die Schule müsse für das Kind passend gemacht werden.
Personale Faktoren hätten vor strukturellen Vorrang, wenn es darum gehe, was den guten Lehrer ausmacht. Arndt nannte „strukturierte, klare und störungspräventive Unterrichtsführung, eine breite Palette an aktivierenden Lehr– und Lernstrategien, evaluative Vorgehensweisen.“ Auf das Handeln der Lehrer komme es an, auf die „richtige Einstellung und viel Kleinarbeit“. Schule und Seminar ermöglichten die Erfahrungen, welche die Anwärter im Laufe der Zeit sicherer werden ließen.
„Lehrer sein hat viel mit Erfüllung, Gefühlen und Empfindungen zu tun. Wir müssen uns immer wieder neu einfühlen können in die Kinder und Jugendlichen, in ihren Verstehenshorizont, ihre Denkwege, ihre Grenzen und Möglichkeiten, aber auch in ihre Ängste und Hoffnungen.“ Dahinter tauche aber noch die Frage auf, die die Anwärter selbst betreffe: Was er oder sie selbst sei, in Charakteristik, persönlichen Prägungen, Möglichkeiten und Grenzen. Arndt: „ Ein Mensch, der Lehrer wird, hat Freude am Umgang mit Menschen. Ein Mensch, der Kinder erziehen will, muss positiv denken, um positiv wirken zu können.“
Bürgermeister Joachim Bläse und Landrat Klaus Pavel gingen in ihren Grußworten auf die Veränderungen der Bildungslandschaft ein. Bläse unterstrich die Bereitschaft der Stadt zur Zusammenarbeit mit den Schulen – um so verwunderlicher sei es, wenn eine neue Grundschule und ein Gymnasium in Gmünd aufmachten, „und der Schulbürgermeister erfährt es aus einem Prospekt in der Zeitung.“ Überraschungen gehören offenbar zum sich entwickelnden Bildungsangebot, von dem Pavel sprach.

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