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Nachrichten Ostalb

Hoch hinaus in der Mutlanger Ortsmitte

Seit anderthalb Jahrzehnten liegt das Areal der einstigen Lamm-​Brauerei brach. Dort will Mutlangen seine neue Ortsmitte samt Marktplatz gestalten. Mehrere Anläufe wurden schon unternommen, keiner fruchtete. Jetzt liegt eine neue Bauvoranfrage vor.

Dienstag, 13. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (rw). Diese war gestern Thema im Gemeinderat. Das Areal im Karree zwischen Grundschule und Wetzgauer Straße, zwischen Lamm– und Hauptstraße gehört der Gemeinde, sie will dort ihren Marktplatz anlegen. Öffentliche und geschäftliche Nutzung sollen so Hand in Hand gehen, und die Neubebauung soll in einem Zug erfolgen. Die Fördermittel des Landes für die Ortsmitte wurden jüngst um 800 000 Euro erhöht.
Die Kreisbaugenossenschaft Ostalb stellte die Bauvoranfrage, um erst einmal festzustellen, ob in der geplanten Größe und Inhalt Baurecht erteilt werden kann. Erst wenn die Kreisbau hier Planungssicherheit erhält, will sie weiter einsteigen in kostenintensive Planungen und in die Realisierung. Vorgesehen sind drei Baukörper, ein sehr langgezogener entlang der Lammstraße — die der Gemeinde gehörende frühere Brauereigaststätte müsste weichen — und zwei weitere Gebäude, die parallel zur Grundschule an deren Nordseite stehen sollen. Verbunden sind sie miteinander über eine Tiefgarage. Die drei Gebäudekörper bestehen aus drei Vollgeschossen, und auf jedem der drei Gebäude ist ein zusätzliches Penthouse geplant. Die Grundschule würde damit um ein Geschoss überragt werden.
Im Erdgeschoss entstehen Flächen für Dienstleistungen, Gastronomie und Läden. Das Gebäude an der Hauptstraße nimmt in den beiden Obergeschossen weitere Büros und Praxen auf; die beiden anderen Häuser insgesamt 14 Wohnungen. Der endgültige Zuschnitt steht noch nicht fest — er hängt ab, welchen Flächenbedarf weitere Investoren anmelden und welche Nutzungen vorgesehen sind. In der Tiefgarage sind 33 Stellplätze geplant, 16 an der Lammstraße.
Für die Voranfrage entscheidend waren Kubatur, Größe und Anordnung der Gebäude. Doch die Gemeinderäte wollten es dabei nicht belassen und stiegen in eine Diskussion ein. Die Sitzungsleitung hatte Gemeinderat Werner Kurz (UWL) von Bürgermeister Peter Seyfried übernommen, der sich für befangen erklärte.
Für die Verwaltung ergänzte Wolfgang Siedle, dass die 49 Parkplätze — 45 waren nachzuweisen — nicht ausreichen würden, mindestens weitere 30 müssten „im öffentlichen Bereich“ entstehen. Neben gestalterischen Bedenken, die sich am langgezogenen Block in der Lammstraße entzündeten und den dortigen Parkplätzen, die mit dem Schüler-​Abholverkehr in Konflikt kommen könnten, tauchten weitere Fragen auf, wie etwa Gestaltung der Fassaden, Besonnung, Lage und Größe der Gastronomie, Auswirkung einer solchen Bebauung auf das Umfeld. „Hier muss nachgearbeitet werden“, so Gemeinderat Harald Pfitzer (UWL), „aber nicht so wie in der Stadt, bis die Investoren abspringen.“ Reiner Podhorny (Grüne) ergänzte, „es ist unser Marktplatz, den machen wir einmal in hundert Jahren.“ Der Planer solle sich den Fragen der Gemeinderäte stellen.
Das Gremium folgte mehrheitlich einem Antrag von Robert Mürdter (CDU), wonach das Gremium die Bauvoranfrage nach Größe, Kubatur und Anzahl positiv beschied, aber in der April-​Sitzung erst noch die weiteren Fragen geklärt haben will, bevor man endgültig grünes Licht gibt. Worauf als nächstes ein Baugesuch der Kreisbau folgen könnte.

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