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Ausstellung „Birdscape“ zeigt 40 Gemälde von Greifvögeln und Eulen

Vom 31. März bis zum 29. April präsentiert die Stauferfalknerei die Ausstellung „Birdscape“ von Jan– Hendrik Pelz. Im Kloster Lorch zeigt der Maler über 40 Gemälde von Greifvögeln und Eulen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Heute findet um 19 Uhr die Vernissage statt.

Freitag, 30. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 51 Sekunden Lesedauer

LORCH (pm). Hierbei werden neben den Bildern auch einige der Tiere zu sehen sein. Außerdem wird es einen musikalischen Auftritt der Band „Spirit, Sound and Vision“ geben, die mit ihren einzigartigen jazzig angehauchten Trompetenklängen und meditativen Pianoelementen ihre Zuhörer zu verzaubern wissen.
Seit langer Zeit sind die Greifvögel der Stauferfalknerei Lorch zum Thema von Pelzs Malerei geworden. Die Falknerei in Lorch, ein Betrieb seines Vaters und Bruders, inspirierte ihn immer wieder zu neuen Skizzen, Zeichnungen und Malereien. Die faszinierende Vielfalt dieser Tiere, die lange Tradition der Falknerei und die Begeisterung, die Greifvögel und Eulen in vielen Menschen auslösen, brachten ihn dazu, sich mit diesen Vögeln künstlerisch auseinanderzusetzen.
Über Jagd, Haltung und Behandlung der Greifvögel schreibt bereits Friedrich II. von Hohenstaufen (1194 – 1250) in seinem Falkenbuch „De arte venandi cum avibus“ – „Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“. Wahrscheinlich ist jedoch, dass diese Art zu jagen noch viel älter ist, da Greifvögel seit jeher als Symbol für Kraft und Ausdauer bewundert und verehrt werden. So befinden sich die heutigen Falkner in einer uralten Tradition. Greifvögel sind ein wichtiges Glied in einem funktionierendem Ökosystem und die Kunst der Falknerei stellt einen Teil unserer Kultur dar.
Friedrich I., der Herzog von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer (um 1070, † 1150), ließ auf der Kuppe des Berges Hohenstaufen eine Burg errichten, die zum Stammsitz und zur Namensgeberin für die Familie wurde. Das Kloster Lorch, zuerst eine Burg, wurde um 1100 in ein Benediktinerkloster umgewandelt, das ab diesem Zeitpunkt als Hauskloster der Staufer diente.
Das Anliegen von Jan-​Hendrik
Pelz ist es, die zwei Eckpfeiler
der Kultur zu verbinden
Die Kunst der Falknerei war zu Zeiten der Staufer ein wichtiger Bestandteil der Hochkultur und wird bis heute von ausgebildeten Falknern gehütet und gepflegt. Am 16. November 2010 wurde die Falknerei von der Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Auch die Ölmalerei, die als „klassische Königsdisziplin“ der Kunst gilt, ist bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die Tafelmalerei als Malerei auf eigenständigem Maluntergrund wie Holztafeln oder später Leinwand war vorerst auf religiöse Darstellungen beschränkt, doch im späten Mittelalter und in der Malerei der Renaissance kamen neue Sujets wie Genrebilder, Landschaftsmalerei, Stillleben und auch Tierdarstellungen dazu.
Das Anliegen von Pelzs Arbeit, der Malerei von Greifvögeln, ist, diese zwei Eckpfeiler der Kultur zu verbinden. Die Ausstellung „Birdscape“ zeigt seine Werke der vergangenen Jahre als Summe einer intensiven Auseinandersetzung mit der Falknerei, den Greifvögeln und deren Geschichte. Das Zusammenfließen dieser beiden Künste, die Falknerei und die Malerei, ermöglicht eine faszinierende Symbiose, für deren Präsentation das Kloster Lorch eine einzigartige, geschichtsträchtige Kulisse bietet.
Seit über zehn Jahren arbeitet der Künstler in verschiedenen Disziplinen, seit fünf Jahren als Schüler von Prof. Christian Jankowski und Prof. Thomas Bechinger an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Die im Kloster Lorch gezeigten Malereien sind dem Photorealismus zuzurechnen, dies heißt, dass der Künstler sein Motiv realistisch, möglichst einer Fotografie annähernd, malerisch darstellt.
Als Künstler arbeitet Jan-​Hendrik Pelz in verschiedenen Schritten: Zuerst werden die Tiere beobachtet und Skizzen angefertigt, danach wird nach Bedarf eine Fotografie erstellt, die als Anhaltspunkt und Vorlage zur Malerei verwendet wird. Nachdem die Zeichnung auf die Leinwand gesetzt wurde, wird in aufwendiger Lasurtechnik Farbschicht über Farbschicht gelegt, um visuell der Fotografie nahe zu kommen. Die Kunst dabei liegt darin, dass das Bild im fertigen Zustand zwar auf den ersten Blick wie eine Fotografie wirkt, jedoch bei genauer Betrachtung seine malerischen Qualitäten offenbart und einen bestimmten, besonderen Eindruck hinterlässt, der einzig durch die Kunst der Malerei vermittelt werden kann.
Der größte Teil der Fotografien, die dem Maler als Vorlage dienten, wurden in den vergangenen Jahren von Reinhard Pelz, dem Onkel des Künstlers, in Umfeld der Stauferfalknerei gemacht. Mit der Ausstellung „Birdscape“ wird die künstlerische Auseinandersetzung mit den Greifvögeln keineswegs beendet sein: Neue Ideen und Inspirationen, so Pelz, ergeben sich bei jedem neuen Besuch der Falknerei.

Unter www​.kloster​-lorch​.com und www​.staufer​falknerei​.de gibt es weitere Informationen.

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