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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Solarpark soll gute Nachbarschaft nicht stören

Einhellige Zustimmung fanden am Mittwoch im Bau– und Umweltausschuss des Gemeinderats die überarbeiteten Pläne für den Solarpark auf der Mutlanger Heide. Die Überzeugung wurde hierbei vertreten, dass nun alle Bedenken der Mutlanger Seite ausgeräumt sein dürften.

Mittwoch, 16. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer

Wie bereits in unserer Dienstagsausgabe berichtet, hatten Stadtverwaltung und Stadtwerke in der neuen Planung den Grenzabstand zur Wohnbebauung deutlich vergrößert. Die Module sollen nun auf der Südseite der alten Start– und Landebahn hinter den Feldhecken aufgeständert werden. 46 Meter beträgt damit der Abstand zu den Privatgrundstücken der Mutlanger Siedler. Im Nordwesten bleibt es bei den ursprünglichen 26 Metern, doch wird in diesem Teilbereich die Bauhöhe der schräg aufgestellten Fotovoltaiktafeln von zweieinhalb auf 1.30 Meter reduziert. Der Limes, welcher die Mutlanger Heide diagonal überquert, bekommt einen 30 Meter breiten archäologischen Schutzstreifen. Der Solarpark wird eingezäunt, doch wollen die Gmünder Bauherren dafür sorgen, dass rund um die Anlage weiterhin ein durchgehender Spazier– und Wanderweg erhalten bleibt bzw. angelegt wird, damit gewiss nicht nur Erholungssuchende aus Mutlangen dort weiterhin die Heide mit ihrem schönen Ausblick auf die Alb und die Dreikaiserberge genießen können.
Baubürgermeister Julius Mihm sprach von einem Quantensprung Gmünds an die Spitze Fotovoltaik-​Nutzung in Baden-​Württemberg, weil es sich um die wohl größte Solaranlage im Land im Zuge von Umwandlungsmaßnahmen von einstigen militärischen Liegenschaften handeln werde. Und nun, so betonte der Bürgermeister, habe es für die besorgten Bürger in Mutlangen alles andere als nur Kanzleitrost aus Gmünd gegeben, sondern ein echt messbares Entgegenkommen. „Wir wollen eine gute Nachbarschaft pflegen und haben jetzt gezeigt, dass Gmünd nicht zum Feindbild taugt“, bemühte sich Oberbürgermeister Richard Arnold um versöhnliche Worte. Hierzu beschrieb er auch die enge nachbarschaftliche Verzahnung, weil sich enorm viele Menschen aus Mutlangen in der Stadt Gmünd ehrenamtlich in Vereinen und aktuell auch bei den Vorbereitungen fürs Stadtjubiläum ganz toll engagieren. Und dieses bürgerliche und persönliche Miteinander von Mutlangern und Gmündern sei ihm, Arnold, mehr wert als irgendwelche Äußerungen in Gremien.
Ähnlich sahen die Angelegenheit auch die Sprecher der Fraktionen. Celestino Piazza (CDU) sprach von einem großen Entgegenkommen der Stadt, was den gutnachbarschaftlichen Beziehungen doch förderlich sein müsse.
„Eine für die Anwohner jetzt gewiss verträgliche Lösung“, beschrieb Stadtrat Konrad Sorg (SPD). „Wir stehen zu diesem Schritt, auch wenn das nun fünf Prozent weniger Wirtschaftlichkeit für den Solarpark bedeutet“, sagte Stadtrat Karl Miller (Bündnis90/​Die Grünen). Er übte deutliche Kritik an den Beschwerdeführern aus Mutlangen, indem er zu bedenken gab: Wenn diese Leute seinerzeit bei der Planung des Wohnparks Mutlanger Heide die gleichen Argumente wie jetzt gegen den Solarpark ins Feld geführt hätten, dann hätte die Gemeinde die Siedlung dort überhaupt nicht bauen dürfen.
Stadtrat Ullrich Lothar Dombrowski (FW/​FDP) meinte gleichfalls, dass viele der Einwände aus Mutlangen gegen den Gmünder Solarpark einfach nicht nachvollziehbar seien, so zum Beispiel wenn das Verhalten von Schafen auf der Solarpark-​Weide als Argument gegen das Energiewende-​Projekt herangezogen werde.
In etlichen Wortmeldungen wurde auch zum Ausdruck gebracht, dass die nun vollzogenen Änderungen der Planungen zugunsten der Wünsche der Bürger von Mutlangen rein baurechtlich überhaupt nicht notwendig gewesen wären. Die Stadt Schwäbisch Gmünd habe jedoch damit ihr Bestreben unter Beweis gestellt hat, allen Belangen gerecht zu werden. Die endgültige Entscheidung fällt nun nächste Woche im Gemeinderat.

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