Solarpark soll gute Nachbarschaft nicht stören
Einhellige Zustimmung fanden am Mittwoch im Bau– und Umweltausschuss des Gemeinderats die überarbeiteten Pläne für den Solarpark auf der Mutlanger Heide. Die Überzeugung wurde hierbei vertreten, dass nun alle Bedenken der Mutlanger Seite ausgeräumt sein dürften.
Mittwoch, 16. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Baubürgermeister Julius Mihm sprach von einem Quantensprung Gmünds an die Spitze Fotovoltaik-Nutzung in Baden-Württemberg, weil es sich um die wohl größte Solaranlage im Land im Zuge von Umwandlungsmaßnahmen von einstigen militärischen Liegenschaften handeln werde. Und nun, so betonte der Bürgermeister, habe es für die besorgten Bürger in Mutlangen alles andere als nur Kanzleitrost aus Gmünd gegeben, sondern ein echt messbares Entgegenkommen. „Wir wollen eine gute Nachbarschaft pflegen und haben jetzt gezeigt, dass Gmünd nicht zum Feindbild taugt“, bemühte sich Oberbürgermeister Richard Arnold um versöhnliche Worte. Hierzu beschrieb er auch die enge nachbarschaftliche Verzahnung, weil sich enorm viele Menschen aus Mutlangen in der Stadt Gmünd ehrenamtlich in Vereinen und aktuell auch bei den Vorbereitungen fürs Stadtjubiläum ganz toll engagieren. Und dieses bürgerliche und persönliche Miteinander von Mutlangern und Gmündern sei ihm, Arnold, mehr wert als irgendwelche Äußerungen in Gremien.
Ähnlich sahen die Angelegenheit auch die Sprecher der Fraktionen. Celestino Piazza (CDU) sprach von einem großen Entgegenkommen der Stadt, was den gutnachbarschaftlichen Beziehungen doch förderlich sein müsse.
„Eine für die Anwohner jetzt gewiss verträgliche Lösung“, beschrieb Stadtrat Konrad Sorg (SPD). „Wir stehen zu diesem Schritt, auch wenn das nun fünf Prozent weniger Wirtschaftlichkeit für den Solarpark bedeutet“, sagte Stadtrat Karl Miller (Bündnis90/Die Grünen). Er übte deutliche Kritik an den Beschwerdeführern aus Mutlangen, indem er zu bedenken gab: Wenn diese Leute seinerzeit bei der Planung des Wohnparks Mutlanger Heide die gleichen Argumente wie jetzt gegen den Solarpark ins Feld geführt hätten, dann hätte die Gemeinde die Siedlung dort überhaupt nicht bauen dürfen.
Stadtrat Ullrich Lothar Dombrowski (FW/FDP) meinte gleichfalls, dass viele der Einwände aus Mutlangen gegen den Gmünder Solarpark einfach nicht nachvollziehbar seien, so zum Beispiel wenn das Verhalten von Schafen auf der Solarpark-Weide als Argument gegen das Energiewende-Projekt herangezogen werde.
In etlichen Wortmeldungen wurde auch zum Ausdruck gebracht, dass die nun vollzogenen Änderungen der Planungen zugunsten der Wünsche der Bürger von Mutlangen rein baurechtlich überhaupt nicht notwendig gewesen wären. Die Stadt Schwäbisch Gmünd habe jedoch damit ihr Bestreben unter Beweis gestellt hat, allen Belangen gerecht zu werden. Die endgültige Entscheidung fällt nun nächste Woche im Gemeinderat.
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