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40 Jahre Kindergarten St. Maria und 1. Spatenstich für Kinderkrippe in Mögglingen

Das Jubiläum des Kindergarten St. Maria umrahmte den Spatenstich für die neue Kinderkrippe in Mögglingen. Der Kindergarten feierte sein 40-​jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und einem bunten Rahmenprogramm bei herrlichem Sommerwetter.

Sonntag, 20. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer


Von Karin Abele
MÖGGLINGEN. Unter dem Motto „Wir blicken zurück,schauen voraus und genießen den Tag“ begann der Sonntag mit einem Festgottesdienst – mit Pfarrer Thomaskutty Pathinettil und Pastoralreferent Tobias Kriegisch sowie mitgestaltet von den Kindergartenkindern und Erzieherinnen. Eine Bildergalerie im Eingangsbereich lud zum schwelgen in Erinnerungen ein.
Beim Spatenstich für die Kinderkrippe wurde ein Blick in die Zukunft gewagt und fürs „Genießen“ sorgte mit einem leckeren Mittagessen der TVM unter Leitung von Beate Oeffler sowie „Evas Eismobil“. Es gab Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, Kinderschminken durchgeführt vom Team vom „Zwergenstübchen“ unter der Leitung von Silvia Werner, eine faszinierende Zaubershow von Manuel Wolf und ein Glücksrad im Garten.
Pfarrer Thomaskutty Pathinettil nannte den Kindergarten St. Maria einen Ort der gelebten Begegnung, in dem wie in einem echten Garten gesät, gepflegt, gegossen, Wildwuchs abgeschnitten und geerntet wird. Die Kinder zeigten mit zehn verschiedenen Blumen auf, wie verschieden und auf welche Weise sie einzigartig sind. Pastoralreferent Tobias Kriegisch meinte in seiner Predigt, dass alle Kinder zusammen den Kindergarten zu einem bunten Ort machen. Die einen in der Sternengruppe, die anderen in der Sonnengruppe. In den Grußworten nannte Bürgermeister Ottmar Schweizer die katholische Kirchengemeinde einen verlässlichen Partner im Betrieb des Kindergartens. Beide, bürgerliche Gemeinde und Kirchengemeinde, halten an den Kindergärten (KiTa‘s) bedarfsgerechte Angebote vor. Für zeitgemäße, qualifizierte und gute Kindergartenarbeit sorgt das Fachpersonal, die Erzieherinnen, die zusammen mit dem Träger und der Kommune, den Eltern, dem Kindergartenausschuss, dem Gemeinderat und dem Kirchengemeinderat den Betrieb organisieren. Wenn man davon ausgeht, dass 20 Kinder im Schnitt pro Jahr in den Kindergarten aufgenommen wurden, waren dies rund 800 Kinder in den vergangenen 40 Jahren, die den Kindergarten besuchten. Dies ist rund ein Fünftel der heutigen Mögglinger Einwohnerschaft.
Seit 1899 gibt es in Mögglingen eine Kinderbetreuung, und über 73 Jahre lang deckte die „Kinderschule“ im Dorf den Bedarf der ganzen Gemeinde ab. Mit dem Anwachsen der nördlichen Baugebiete wurde ein weiterer Standort notwendig. Bauträger von Kindertageseinrichtungen wurden zunehmend die Kommunen; auch die finanzielle Zuständigkeit verschob sich mehr und mehr zu den Kommunen. Die Betriebsträgerschaft von St. Maria wurde der kath. Kirchengemeinde übertragen, was sich schon jahrzehntelang im Kindergarten St. Josef bewährt hatte.
Seit dem 25-​jährigen Jubiläum hat es unglaublich viel Veränderung in der Kindergartenversorgung und in der Erziehungs– und Betreuungspolitik gegeben, so der Bürgermeister. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für alle Dreijährigen und unter gewissen Voraussetzungen für alle Zweijährigen, zum Beispiel. Ab dem Kindergartenjahr 2013/​14 wird es einen solchen sogar für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr geben. Der Wunsch nach flexibleren und längeren Öffnungszeiten und nach Ganztagesbetreuung mit Mittagessen fordern Veränderung; so wurde die Realisierung einer Kinderkrippe pro Kind und pro Eltern getroffen. Als Geschenk brachte Schweizer einen Gutschein für einen Workshop mit den Bildhauern Stefan Vollrath und Andrea Reksans.
Pastoralreferent Tobias Kriegisch sprach für die Kirchengemeinde und sah in der Trägerschaft eine große Verantwortung, aber auch eine große Chance. Es sei eine Freude, dass Kinder im Kindergarten St. Maria wachsen können, ganzheitlich gebildet und gefördert werden und gut die ersten Schritte ins Leben gehen können. Dass dies so ist, dafür dankte er vor allem den Erzieherinnen mit der Leiterin Annette Jäger an der Spitze, dem Elternbeirat, der Gemeinde und allen die im Hintergrund arbeiten (Putzfrau, Bauhof, Kirchenpflegerin etc.). Den Kindern gratulierte er mit einem Gutschein für eine Kugel Eis.
Beim Spatenstich am Nachmittag erläuterte Bürgermeister Ottmar Schweizer warum die Gemeinde Mögglingen für die Kleinsten eine Krippe bauen will. Die Gesellschaft verändere sich, Mütter wollen berufstätig sein und Kindern tue es gut, miteinander aufzuwachsen und das Sozialverhalten früh einzuüben. Darauf habe der Gesetzgeber reagiert. Lange haben man in Mögglingen diskutiert, ob und wo weitere Räume entstehen sollen. Die Entscheidung fiel zugunsten des Kindergartens St. Maria, da der Außenbereich dort groß genug ist; zudem gibt es für einen Neubau höhere Fördermittel. Die Kosten für die Kinderkrippe sind mit 880 000 Euro veranschlagt; dafür gibt es Bundesmittel in Höhe von 240 000 Euro, und 165 000 Euro kommen aus dem kommunalen Ausgleichstock. Das entspricht einer Förderquote von 46 Prozent.
Die Gemeinde wolle dem Geburtenrückgang entgegenwirken – zum Beispiel durch attraktive Betreuungsangebote. Sie stehen im Wettbewerb mit anderen Kommunen und müssten Nachbargemeinden einen in Mögglingen nicht vorhandenen Krippenplatz bezahlen.
Architektin Gabriele Ebbinghaus sprach von einer Bauzeit bis Ende August 2013. Das Untergeschoß wird in Massivbauweise erstellt; dabei handelt es sich um ein Beton-​Hanggeschoss mit 110 Quadratmetern – mit Bewegungsraum, Personalraum und Technikraum. Das Erdgeschoss wird in Holzständerbauweise mit Pultdach und 180 Quadratmeter Gesamtfläche erstellt. Dort befindet sich ein Eingangsbereich mit Garderobe und Spielflur sowie zwei Gruppenräume für je zehn Kinder. Dazu gehören je ein Schlafraum, eine Küche und ein Sanitärraum. Der Altbau wird mit dem Neubau mit einem verglasten Vorhof verbunden.
Die Planerin überreichte dem Bürgermeister den roten Punkt zum Spatenstich. Ein Ensemble des Musikvereins Mögglingen umrahmte musikalisch den Spatenstich. Die Kindergartenkinder sangen ein Lied auf die Bauarbeiten und die Handwerker. Die Kindergartenkinder an den Spielzeugbaggern und mit Schaufeln Bürgermeister Ottmar Schweizer, die Architektin Gabriele Ebbinghaus und Mitglieder des Gemeinderats machten den ersten Spatenstich. Danach ließen die Kinder Luftballons steigen.

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