Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Mühlentag im Schwäbischen Wald

Manchmal war kein Durchkommen mehr vor lauter Wanderern, Fahrradfahrern, Kinderwagen und Bollerwagen. Und dennoch war Stress ein Fremdwort am diesjährigen traditionellen 19. Mühlentag bei schönstem Wetter.

Montag, 28. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 19 Sekunden Lesedauer

Von Brigitte Düppe
ALFDORF. Besonders festlich ging es an der Hummelgautsche oder auch Vaihinger Sägmühle zu, wo der Alfdorfer Bürgermeister Michael Segan und Landrat Johannes Fuchs vom Rems-​Murr-​Kreis um 11 Uhr diesen Festtag eröffneten. Die Sänger des Männergesangvereins Rütli aus Vordersteinenberg, mit Verstärkung aus dem Sängerkranz Alfdorf, trafen mit ihrem Eröffnungslied „Kein schöner Land …“genau ins Schwarze, was sie auch von Bürgermeister Segan bestätigt bekamen. Ihr Maienlied passte genauso und das Mühlenrad im kühlen Grunde vor dieser Kulisse, das musste einfach so sein! Segan sah in Alfdorf und Umgebung, wozu die Mühle seit 1972 gehört, stolz einen „hotspot“ für den Tourismus.
Der Schultes verwies aber, wie später auch der Landrat, auf die Notwendigkeit von aufwändigen Renovierungsarbeiten. Historie zu bewahren gehe nicht zum Nulltarif, woran die aufgestellten Spendenkässchen erinnern sollten. Die Kindergartenkinder von Vordersteinenberg erfreuten anschließend mit ihrem Lied von der Klapper-​Mühle am rauschenden Bach und nahmen, jetzt selbst erfreut, von Landrat Fuchs ein schokoladiges Dankeschön entgegen.
Dieser bezeichnete die Hummelgautsche als Technikveteran, der bis 1950 in Betrieb war und jetzt liebevoll als Erbstück gepflegt wird, wofür auch er sich ausdrücklich bedankte. Damals brauchte das Sägeblatt zwanzig Minuten, um ein vier Meter langes Brett zu sägen, oder es hätten in einer Stunde gerade mal 40 Spätzlesbretter hergestellt werden können. Heutige Sägen, so Fuchs, würden es bei fünftausendfacher Leistung auf 200 000 Brettchen bringen.
Bei solch schwindelerregenden Zahlen genoss man doch lieber die leckeren Würstchen vom Rost, die Schmalzbrote und Kuchen in Landfrauenqualität. Schattenplätze waren schnell rar geworden, aber es gab ja auch noch den Bach, zum Füße abkühlen.
Ein Gedanke am Rand sei zum Schluss erlaubt: Der Anteil an Kindern und jungen Familien, die sich in diese Idylle aufgemacht hatten, auf ganz Deutschland hochgerechnet – es wäre eine traumhafte Vorstellung.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1986 Aufrufe
316 Wörter
4369 Tage 7 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4369 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/5/28/muehlentag-im-schwaebischen-wald/