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Windrädchen für geistigen Anstoß

„Ich begrüße Sie alle hier im schönen Leintal“, so wandte sich Pfarrer Uwe Bauer an die vielen Gläubigen, die aus allen Himmelsrichtungen nach Täferrot zum ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag gekommen waren.

Montag, 28. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
TÄFERROT. Traditionell wird am Pfingstmontag auf der Pfarrwiese bei der Afra-​Kirche von den evangelischen Kirchengemeinden Göggingen, Leinzell, Täferrot und Iggingen und der katholischen Seelsorgeeinheit Leintal, Iggingen und Brainkofen ein ökumenischer „Gottesdienst im Grünen“ gefeiert.
Dabei gab es selten so viele Besucher wie in diesem Jahr, alle Bänke waren besetzt, und so wie die Menschen herbei strömten, so wurden zusätzliche Stühle aus dem Pfarrhaus gleich stapelweise heraus getragen. Schließlich saßen alle beim großen Ahornbaum, der selbst ein Symbol für Ökumene sein könnte — am Grund aus einem Stamm gewachsen, gabelt sich dieser, bildet zwei mächtige Triebe, die sich hoch oben im grünen Blätterdach wieder vereinen. Ein einfaches Holzkreuz steht auf dem Altar und daneben ein bunter Wiesenblumenstrauß, Pastoralreferentin Stephanie Kempf von der katholischen Seite und Pfarrer Uwe Bauer von der evangelischen Seite gestalten diesen Gottesdienst gemeinsam, der von einer kleinen Combo (Peter Schaile, Birgit Baumann, Frank Baumann) musikalisch begleitet wird. Die vielen kleinen Windräder, die an die Gottesdienstbesucher verteilt werden, deuten das Thema des Gottesdienstes an. Es geht um Bewegung und darum was uns bewegt. Stephanie Kempf nennt zahlreiche Beispiele: Fußball oder die Schule, Beruf, Krankheit, Sorge um Andere und Trauer. Pfarrer Bauer erzählt die Geschichte des Gelähmten, der von seinen Freunden auf einer Trage zu Jesu gebracht wird, damit er ihn heilt. Erzählt wird aus der Sicht des Gelähmten. Er, der keinem zur Last fallen möchte, erfährt Barmherzigkeit, nicht Mitleid, sondern er erlebt seine Freunde, die mit ihrer Kraft und in ihrer Begeisterung für Jesus ganz für ihn, den schwachen Freund da sind. Laut der biblischen Geschichte öffnen sie sogar das Dach um den Gelähmten auf der Trage von dort aus in das Haus zu Jesu hinunterbringen. „Gottes Geist, treibt an, reißt aus Ängsten und gibt einen Stoß bei einer guten Sache mitzumachen“, so Pfarrer Bauer, der die Anwesenden auffordert auch als Gemeinde an einer guten Sache mitzuarbeiten, die gemeinsame Mitte zu suchen und aus der Enge der Konfessionen hinauszustreben in eine Gemeinsamkeit der Christen ohne Konventionen.
In Täferrot zeigte sich diese Gemeinsamkeit im Anschluss an den Gottesdienst bei freundschaftlichen Begegnungen und bei guten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen

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