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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünder Pilger auf der letzten Etappe des Jakobswegs nach Santiago de Compostela

Die Gmünder Pilger um Cordula und Hermann Reichert befinden sich auf ihrer letzten Etappe des Jakobswegs nach Santiago de Compostela. Am Pfingstmontag wanderten sie 16 Kilometer von Ponferrada nach Cacabelos.

Dienstag, 29. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 47 Sekunden Lesedauer

Hermann Reichert berichtet: „Wie bei schwäbischen Pilgern nicht anders zu erwarten, haben wir uns eine weitere Hotelnacht in Madrid erspart und nahmen den Nachtbus vom Madrider Flughafen Barajas nach Ponferrada. Leider ist für eine vernünftige Anreise ein Flug nach Madrid unvermeidlich, wenn man nicht 24 Stunden mit dem Bus unterwegs sein möchte. So lag es auch für uns nahe, den Pfingstsonntag in Madrid zu verbringen. Zwei überraschende Erkenntnisse: trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation waren die Tapas-​Bars und Restaurants überfüllt, vor allem mit Jugendlichen. Der Pfingstgottesdienst in der Kathedrale San Isidor ist gewöhnungsbedürftig: wenig Kirchgänger und kein Gesang. Dafür entschädigte der Besuch des Palacio Real. Uns Staufersaga-​Begeisterten interessierten die Schwerter und Rüstungen der königlichen Waffenkammer. Fazit: Unsere Ausrüstung ist auch nicht von schlechten Eltern. Um Mitternacht kam zunächst der gebuchte Alsa-​Bus zu spät, um uns wieder in die Innenstadt zurück zu bringen. Da hätte man sich auch die Metrofahrt zum Flughafen sparen können. Doch nach dem Umstieg verlief alles planmäßig, wir kamen gegen 5.30 Uhr am Busbahnhof in Ponferrada an. Eigentlich wollten wir uns umziehen und frisch machen. Aber wir standen vor verschlossenen Türen. Nun, es ist ja eine Pilgerfahrt und kein Wellnessurlaub. Also harrten wir bis 7.30 Uhr, verrichteten dann alles Nötige. Weil einige Pilger nicht alles am Körper tragen konnten, beauftragten wir einen Gepäcktransportservice. Das wiederum bedeutete, dass einige starke Männer die Reisetaschen rund einen Kilometer weit in die Innenstadt zum Hostal San Miguel bringen mussten.
Offiziell begann dann unsere zehnte und letzte Etappe um 8.45 Uhr. Wir erleben Spanien im Frühling: Reife Kirschen auf den Bäumen, Rosmarin, Flieder und viele blühenden Büsche und Sträucher. Diese Jahreszeit ist wahrlich eine sehr schöne. Und das Wetter ist prächtig: Hat nicht der Wetterbericht für die Daheimgebliebenen schlechtes Wetter vorhergesagt? Zugegeben, wir hätten am Pfingstmontag nicht schon so viele Pilger erwartet. Ob es noch mehr werden? Erfreulicherweise verläuft der Camino recht eben; das kommt unserer Mitpilgerin Cordula entgegen, sie befindet sich im vierten Monat nach einem Kreuzbandabriss (Skiunfall) und den ersten Tag hat sie heil überstanden. Was gibt es für hungrige Pilger als Pilgermahl? Also, unter anderem gibt es als Vorspeise Paella, als Hauptspeise Filete de Panga a la Plancha und als Nachtisch Tarta de Santiago und dazu Wasser und Wein – das ganze für neun Euro. Also auch für Gmünder Pilger ein schöner Pilgertag.“
Heute steht den Pilgern eine Wanderstrecke von 30 Kilometern bis La Portela de Valcarce bevor.

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