Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünder Pilgergruppe steht vor der härtesten Etappe

Etwa 21 Kilometer lang war die zweite Etappe, die die Schwäbisch Gmünder Jakobspilger am Dienstag beim zehnten und letzten Teil ihrer Wanderung vom Remstal bis nach Santiago de Compostela zurücklegten.

Mittwoch, 30. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

Dienstag, den 29. Mai 2012
Von Cacabelos ab 8:00 Uhr bis La Portela de Valcarce, an 16:45, rund 21 km

Dieser Tag bestätigte uns darin, dass wir vielen Mitpilgern aus allen Herren Ländern begegnet sind: In Trabadelo Jaron von Israel, geboren nur wenig entfernt von Bethlehem. Das hat uns sehr überrascht,nachdem der Jakobswegs als Glaubensweg im Mittelalter auch dazu gedient hat, die Reconquista (Rückeroberung) Spaniens von den Mauren zu unterstützen und dabei auch die Juden vor allem durch die Katholischen Könige Isabell und Fernandez vertrieben wurden. Jaron kannte Stuttgart sehr gut, hatte aber keine Ahnung was „Spätzle“ sind. Wir haben ihm das dann in sein iPhone geschrieben. Dann trieb es Cordula als Vorsitzende des Weltladens in eine Fair Trade Bar, wo einige von uns ungewohnterweise statt Cerveza ein faires Schokoladengetränk zu sich nahmen. Da trafen wir einen Südafrikaner, einen Canadier und eine Scottish Lady. Wie es so in den USA und auch Canada wohl nötig ist, hat er für den Jakobusweg seinen Job gekündigt. Da wir einen leichteren Weg gegangen sind,waren wir gespannt solche Pilger zu treffen. Es waren ein paar Männer, die uns gleich mit einem lauten Ruf empfingen: Wo gibts do a gscheits Bier. Ja so eine Pilgerei macht wohl durstig. Diese Durstigen stammten aus Dinkelsbühl. Abends in unserem Hostal in La Portela trafen wir dann noch den Fritz aus Österreich, ein Paar aus New York und zwei Girls aus Australien. Was hat uns noch beeindruck? In Villafranca del Bierzo konnten kranke Pilger, die nicht mehr weiter konnten, die Absolution erhalten. Glücklicherweise konnte unsere Cordula durchhalten und hatte nur 1 km vor unserem Ziel eine Regenerationspause nötig. Eben in dem zuvor genannten Ort hatten wir eine rührende Begegnung mit Schwestern des Convento de la Conception. Sie wollten uns gleich zum Frühstück einladen. Als sie erfuhren, dass wir in Schwäbisch Gmünd auch ein Franziskanerinnen Kloster haben,sagten sie, auch sie seien ein Ableger der Franziskanerinnen und zeigten ihre Knoten im umgürteten Seil. Sie strahlten eine unendliche Herzensgüte aus. Wir waren alle noch sehr lange davon beeindruckt. Morgen kommt voraussichtlich die härteste Tour nach Piedrafita do Cebreiro, ein Höhenunterschied von über 600 Metern. Da heißt es früh ins Bett zu gehen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1934 Aufrufe
391 Wörter
4367 Tage 0 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4367 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/5/30/gmuender-pilgergruppe-steht-vor-der-haertesten-etappe/