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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

AOK Ostwürttemberg stellt Abwärtstrend beim Komasaufen fest

In Ostwürttemberg wurden im Jahr 2011 nach Auswertungen der AOK Ostwürttemberg 80 Jugendliche unter 20 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Damit sind im Vergleich zu 2010 die alkoholbedingten Krankenhauseinweisungen bei Jugendlichen leicht zurückgegangen. Im Vorjahr betrug die Anzahl der Einweisungen noch 85.

Samstag, 09. Juni 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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„Wir freuen uns über den Rückgang an sogenannten Komatrinkern“, sagt Josef Bühler, Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg. „Gleichzeitig hoffen wir, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzt und wir für das Jahr 2012 ebenfalls rückläufige Zahlen feststellen können.“
Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist besonders schädlich, da die körperliche Entwicklung in diesem Alter noch nicht abgeschlossen ist. „Der Alkohol kann in jungen Jahren nur sehr langsam abgebaut werden, daher führen bereits geringe Mengen zu schweren Schädigungen und Vergiftungen“, erläutert Bühler. Am stärksten gefährdet sei das Gehirn, dessen Reifung meist erst mit dem 17. Lebensjahr abgeschlossen ist.
Insgesamt haben die Kosten für die stationäre Behandlung der jugendlichen Komatrinker in Ostwürttemberg 2011 mit rund 48 000 Euro zu Buche geschlagen. Durchschnittlich sind das etwa 594 Euro pro Patient. Darüber hinaus stellt AOK-​Chef Bühler fest: „Negativ ist, dass im Durchschnitt die Komatrinker 2010 17,06 Jahre alt waren und 2011 das Durchschnittsalter der eingelieferten Jugendlichen auf 16,92 Jahre gesunken ist.“
Auffällig ist auch das geschlechterspezifische Konsumverhalten: Der Alkoholmissbrauch ist bei Jungen stärker verbreitet als bei Mädchen. Rund 70 Prozent der stationär zu behandelnden Jugendlichen im Jahr 2011 waren männliche Versicherte. „Die unterschiedlichen Zielgruppen müssen bei den Präventionsmaßnahmen noch stärker berücksichtigt werden“, so Bühler. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass bereits ergriffene Maßnahmen zur Suchtprophylaxe erste Wirkungen zeigen. „Wir nehmen an, dass beispielsweise aufgrund breit angelegter Aufklärungskampagnen sowie infolge des Alkoholverbots nach 22 Uhr an Tankstellen, Kiosken und Supermärkten die gesellschaftliche Sensibilität für das Thema Alkoholkonsum bei Jugendlichen geschärft wurde“, so Bühler weiter.
Die AOK Baden-​Württemberg fördert seit Jahren die suchtpräventiven Projekte der kommunalen Suchtbeauftragten in den Stadt– und Landkreisen mit über 300 000 Euro pro Jahr.

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