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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Erdgeschoss des Glockenturms künftig jeden Samstag als Schauraum geöffnet

Künftig wird das Erdgeschoss des Glockenturms beim Münster jeden Samstag der Öffentlichkeit zugänglich sein. Oberbürgermeister Richard Arnold stellte den mit vielen Gegenständen aus der Staufersaga dekorierten Raum gestern vor.

Samstag, 28. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Seit Jahrzehnten, so der OB, werde schon über die Nutzung des Turms diskutiert. Er sei Münsterpfarrer Robert Kloker sehr dankbar, dass dieser das Erdgeschoss nun zugänglich gemacht habe. Die Stadt habe den Raum ausgeräumt und hergerichtet. An einigen Stellen wurde das von Schimmel befallene Gebälk behandelt.
„Es handelt sich hier immerhin um ein Wohnhaus aus der Stauferzeit“, erklärte der Oberbürgermeister, „und wo gibt es das heute sonst noch“. Dass das Gebäude so überlebt habe, sei nur der Tatsache zu verdanken, dass es nach dem Einsturz der beiden Münstertürme vor über 500 Jahren zum Glockenturm auserkoren wurde. Auf lange Sicht sei sein Traum natürlich, auch die oberen Stockwerke im Benehmen mit dem Denkmalamt für die Öffentlichkeit zu erschließen.
Ideal sei für das Erdgeschoss die Nutzung durch den Staufermarkt. Hier könnten die Poster, Postkarten, Stadtwache-​Figuren und ähnliches passend angeboten werden. Helga Beißwenger habe als Projektbeauftragte des Staufervereins zum Beispiel das kleine Katapult herbringen lassen, das die Rüstmeisterei als Studienobjekt für das bei der Saga verwendete Zwei-​Tonnen-​Exemplar gebaut hatte.
Vorgestellt wurde gestern auch ein neues Angebot an Erinnerungsstücken aus der Staufersaga. Denn die von der Saga-​Schreinerei ehrenamtlich gefertigte, großartige Kulisse ließ sich nicht bis zur nächsten Aufführung ohne Qualitätsverlust einlagern, wie deren Erschaffer Josef Stampfer und Roland Rupp erläuterten. Schon die Herstellung war nicht einfach gewesen. Wollte man die auf die Front der Johanniskirche farblich abgestimmte Folie zunächst auf die Holzplatten-​Basis tackern, erwies sich das als unästhetisch, weil sich die Folie wellte. Deshalb musste sie gegen das Holz geklebt werden.
„Wir waren stolz auf diese Kulisse“, sagt Roland Rupp. Bei der Abnahme der Platten sei ihnen dann die Idee gekommen, das Material nicht wegzuwerfen, sondern in Stücke zu sägen und als Andenken anzubieten. Es gibt nun streng limitiert 100 große Platten (etwa im Format A 3) und 240 kleine (etwa A 4). Jedes bekommt ein vom OB unterschriebenes Zertifikat, das die echte Herkunft aus jener vielbestaunten Freilichttheater-​Aufführung bescheinigt.
Verkauft werden die Platten für symbolträchtige Preise: Die große kostet 1162 Cent (Jahr der Erhebung Gmünds zur Stadt) und die kleine 850 Cent (Anzahl der städtischen Jahre). Zu bekommen sind die Platten im Erdgeschoss des Glockenturms bei Helga Beißwenger. Sie öffnet jeden Samstag von 9 bis 13 Uhr. Außerdem vor Konzertabenden des Kirchenmusikfestivals und bei Stadtführungen.
Oberbürgermeister Arnold wies noch darauf hin, dass die nächsten Einsätze der Staufer bereits feststehen. Eine gewandete Delegation wird am 9. September auf Einladung des Landes zu den baden-​württembergischen Heimattagen nach Donaueschingen reisen. Und am 7. Oktober findet zum Abschluss der Landesgartenschau in Nagold der „Gmünder Tag“ statt, an dem die Stauferstadt die Gartenschau-​Fahne übernimmt, um sie 2014 am Zusammenfluss von Rems und Josefsbach aufzupflanzen.

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