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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Das Millionenprojekt Fußgänger– und Radfahrerbrücke ist eine anmutige, lichte Konstruktion: Bauleiter spricht von „Trend“

In erstaunlichem Tempo wächst die neue Radfahrer– und Fußgängerbrücke im Gmünder Osten in die Höhe. Davor gab’s einige Diskussionen.

Donnerstag, 16. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Noch gut in Erinnerung sind Diskussionen in der Oststadt rund um diese Brücke — eine der ersten Aktionen dort, die von einem Zusammengehörigkeitsgefühl zeugten, aus dem schließlich der „Stadtteil Ost“ und auch der Werkhof entstanden sind. Dass diese Brücke zunächst nur für Fußgänger konzipiert wurde, stieß ebenso auf Widerstand, wie der Fakt, dass die Verbindung zwischen Oststadt und Schießtal/​ZFLS bzw. Kiesäcker künftig rund 200 Meter weiter im Westen liegen wird als die frühere Verbindung Moltkebrücke, Fußgängerüberweg und Unterführung; für den Großteil der künftigen Nutzer ist das ein Umweg.
Andreas Zengerle, Bauleiter der Arbeiten rund um den Tunnelbau, erinnert daran, dass in der Planfeststellung, also vor bereits 18 Jahren, die jetzt realisierte Lösung vorgesehen war. Zwischendurch habe es Überlegungen gegeben, die Brücke näher an die Fußgängerunterführung oder gar über die Bahn hinweg Richtung Kiesäcker zu verlegen. Dafür hätte freilich bedeutend höher gebaut werden müssen — über der Bundesstraße sind 4,70 lichte Höhe ausreichend, bei einer Bahnüberführung ist ein höherer Querschnitt einzuhalten; zudem liegt der Bahndamm ja bereits schon jetzt vier Meter über der Bundesstraße. Nicht nur Fluss und Straße, sondern auch die Bahnlinie zu überbrücken, wäre bedeutend teurer geworden, zudem hätte es eine viel aufwändigere Planfeststellung gemeinsam mit der Bahn bedeutet. Das wurde verworfen, und so entsteht jetzt die ursprüngliche Lösung; allerdings wurde der zunächst nur als Gehweg angelegte Bau – der Bundesstraßenverkehr verläuft ja künftig im Tunnel; Radler können und werden die Straße nutzen – auf drei Meter verbreitet. Die Brücke kostet rund eine Million Euro und wird, wie schon jetzt zu sehen ist, ein sehr filigranes Bauwerk sein – mit kaum sichtbaren Stützen. Auch Zengerle spricht von einer optischen Aufwertung, die natürlich freigehalten werden müsse, nicht etwa zum Wegweiser umfunktioniert: „Das ist ein Bauwerk, das man zeigen kann“; generell gehe der Gmünder Trend weg von massiven Konstruktionen hin zu Filigranem. Auf insgesamt 150 Metern Länge wird gebaut, 72 Meter im Verbundquerschnitt sind vorgesehen; zwei Stahlverbundträger führen in der Mitte über die beiden Seiten der B 29.
Das Leergerüst, in das der Beton eingefüllt wird, ist ausgemachte Zimmermannskunst. Die an Ort und Stelle aufbetonierten Stahlträger werden Anfang September mit einem großen Kran eingehoben; bereits Ende Oktober soll die Brücke freigegeben werden — dann wird auch die jetzige Behelfsbrücke abgebaut.

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