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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

CDU-​Landesgruppenvorsitzender Thomas Strobl in Gmünd

Damit sie im „Raumschiff Berlin“ nicht die Bodenhaftung verlieren, sind Politiker gerade im Sommer gern an der Basis unterwegs. Gestern besuchte der CDU-​Landesvorsitzende Thomas Strobl (MdB) die Weleda AG in Gmünd – und nahm nach eigenem Bekunden nicht nur eine interessante Anregung mit.

Samstag, 25. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Der neue Geschäftsführer Ralph Heinisch begrüßte Strobl, der in Begleitung seines Gmünder Fraktionskollegen Norbert Barthle unterwegs war, in dem „etwas anderen Unternehmen“. Eine soziale Initiative habe vor 90 Jahren zur Gründung der Weleda geführt und auch heute sei es Unternehmensziel, Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang zu bringen. Wachstum aus eigener Kraft, Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit seien hier Stichworte. Im Übrigen sei das Unternehmen zwar rechtlich in der Schweiz ansässig, zahle seine Steuern aber in Schwäbisch Gmünd.
Er selbst sei erst seit drei Monaten im Unternehmen und habe noch nie für eine Firma mit so hohem Verbrauchervertrauen gearbeitet, betonte Heinisch. Die Idylle werde freilich durch manche Regelung des Verbraucherschutzes gefährdet, die die nur mit Naturstoffen arbeitende Weleda mit chemisch orientierten Pharmazie-​Konzernen gleichsetze.
Heinisch erläuterte seine Bedenken im Gespräch mit der Rems-​Zeitung: Wenn das Gesetz einem DAX-​notierten Arzneimittelriesen neue Untersuchungskosten von 1000 Euro pro Medikament aufs Auge drücke, dann zahle der das bei 100 Produkten aus der Portokasse. Bei der Weleda mit 1400 Tinkturen gingen solche Vorschriften dagegen ziemlich schnell an die finanzielle Substanz. Das habe er auch den Gästen aus dem Bundestag klar zu machen versucht.
Thomas Strobl bedankte sich für die Einladung. Schon beim Aussteigen aus dem Auto vor dem Heilpflanzengarten sei er vom angenehmen Duft der Kräuter empfangen worden. Das Konzept der Weleda zeige, dass das Unternehmen – etwa im Bereich Familienfreundlichkeit – zur Avantgarde in Deutschland gehöre. Es müsse sich herumsprechen, dass sich Firmen damit selbst etwas Gutes tun, weil man qualifizierte Mitarbeiter zukünftig nur noch über solche Strukturen werde anwerben können. Strobl: „Das wird zur Überlebensfrage.“
Vorstandsfrauen sind gar
nicht so leicht zu finden
Er habe sich angesichts dieser Vorreiterrolle allerdings gewundert, keine Frau im Vorstand zu entdecken, meinte der CDU-​Landesvorsitzende. Ralph Heinisch verwies auf einige Frauen in der zweiten Führungsebene. Frauen, die eine Vorstandsaufgabe anstrebten, seien auch gar nicht so leicht zu finden.
Er freue sich, dass der Landesvorsitzende ein Vorzeigeunternehmen in seinem Wahlkreis besuche, erklärte Norbert Barthle. Der Bundestagsabgeordnete erkundigte sich nach den Ursachen der 2011 aufgetretenen ökonomischen Probleme im Arzneimittelsektor. „Da können Sie als Politiker viel tun“, antwortete Heinisch. Leider sei ein Großteil der Weleda-​Arzneien bei den Kassen nicht erstattungsfähig. Deshalb müsse man sie schon immer mit den Erlösen aus dem Bereich der Pflegeprodukte mit zweistelligen Millionenbeträgen subventionieren. Dieser Überschuss sei im vergangenen Jahr geringer geworden. 2012 sehe es aber wieder nach schwarzen Zahlen aus.
Nach einer Besichtigung des Heilpflanzengartens fuhren die Besucher noch zur Weleda-​Kindertagesstätte in der Gemeindehausstraße – und zeigten sich von diesem Angebot begeistert. Als besonders interessante Anregung nahm Thomas Strobl hier den Hinweis auf die guten Erfahrungen mit, die das Unternehmen mit dem Angebot „Ausbildung in Teilzeit“ für junge Mütter gemacht hat.

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